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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Selig
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Titelbild der Beilage einer großen Fernsehzeitschrift zu sehen sein«, erklärte Herr Kermann. »Das Model ist Lilli Förster und die Fotografin Franse Caspari!«
    Erst jetzt begriff Franse: Lilli kam auf das Titelbild einer Zeitschrift und sie, Franse, hatte das Foto geschossen! Irgendjemand schob sie von ihrem Platz und mit Lilli an ihrer Hand stolperte Franse nach vorne.
    Die Gäste waren aufgestanden und klatschten begeistert Beifall. Frau Förster kam auf Lilli und Franse zu und nahm beide Mädchen in den Arm. Sie stammelte etwas von »stolz … Leistung … Wahnsinn«, doch mehr konnte Franse in dem ganzen Tumult nicht verstehen. Beide bekamen sie einen Vorabdruck des Titelbildes in die Hand gedrückt.
    Lilli heulte vor Glück wie ein Schlosshund. Von irgendwoher kam Jesse und nahm wieder stolz Franses Hand. Herr Kermann hüpfte begeistert herum und erklärte jedem, dass der Zeitungsverleger erst gar nicht glauben wollte, dass eine Schülerin dieses Foto gemacht hatte.
    Erst eine halbe Stunde später, als Jesse sie mit Hähnchen und verschiedenen Salaten versorgt hatte, ließ das Zittern in Franses Händen und Knien langsam nach.
    Â»Ihr habt die ganze Zeit davon gewusst und nichts gesagt?«, fragte Franse ihre Eltern mit vollem Mund.
    Herr Caspari lächelte. »Wir mussten doch den Vertrag unterschreiben«, sagte er. »Du bist ja noch nicht geschäftsfähig.«
    Â»Das ist alles … das ist alles so … «, begann Franse. Aber dieses Glücksgefühl zu beschreiben, war einfach unmöglich. Keine Worte der Welt konnten auch nur annähernd das ausdrücken, was sie empfand.
    Dabei sollte doch noch ein Höhepunkt kommen.
    Â»Nach dem Essen wird endlich das Werbeplakat präsentiert«, freute sich Mel, die mit Ben an der Hand neben Franse aufgetaucht war. Franse warf ihm einen kurzen Blick zu. Ihr Bruder hatte einen ungewohnt glücklichen Gesichtsausdruck und hing seiner neuen Freundin an den Lippen.
    Franse unterdrückte ein Grinsen. Unglaublich, dass sie das nicht früher gemerkt hatte. Aber sie war ja, was Mel betraf, auch komplett auf dem falschen Dampfer gewesen.
    Franse aß noch eine weitere Portion Würstchen und gemischte Salate. Wahrscheinlich würde gleich der Knopf von ihrem neuen Rock abplatzen.
    Als der Sturm auf das kalte Büfett deutlich nachließ, ergriff Herr Kermann wieder das Wort: »Wie Sie wissen, war das eigentliche Ziel dieser Fotoaktion ein Werbeplakat für die Bildbearbeitungssoftware «, erklärte er. »Eure Fotos beziehungsweise die Fotos Ihrer Söhne und Töchter … «
    Â»Er sollte Redenschreiber für Politiker werden«, seufzte Franse ungeduldig. Konnte er ihnen nicht einfach das fertige Plakat zeigen?
    Â»â€¦ sind auf diesem Plakat zu sehen. Zum Glück waren fast alle so freundlich, uns auch weniger gelungene Aufnahmen zur Verfügung zu stellen. So haben Herr Volkerts und ich beschlossen, die Werbung auf dem Vorher-Nachher-Prinzip aufzubauen.«
    Â»Blabla«, maulte auch Jesse.
    Â»Das Honorar für diesen Auftrag teile ich selbstverständlich mit den Schülern«, rief Herr Kermann, der langsam zur Hochform auflief. »Jeweils ein Drittel gehen an die Klassenkasse sowie an die Partnerschule in Kenia.«
    Alle klatschten begeistert Beifall.
    Â»Bitte folgen Sie mir jetzt in den Ausstellungsraum!«, rief Herr Kermann endlich.
    Â»Bis gestern hieß dieser Raum noch «, flüsterte Mel. Die Gäste drängelten durch die Terrassentür ins Wohnzimmer. Bis alle Eltern und Schüler einen Platz gefunden hatten, hielt der Lehrer das Tuch, mit dem das Plakat abgedeckt war, mit zwei Fingern fest.
    Â»Auch die Schüler der Fotogruppe kennen das endgültige Ergebnis noch nicht«, sagte er. »Es ist also für alle gleichermaßen eine Überraschung!«
    Mit einem Ruck riss Herr Kermann das Tuch beiseite und ein mindestens zwei Quadratmeter großes Plakat kam zum Vorschein. Franse drängte sich an Theas Vater vorbei, um besser sehen zu können.
    Es dauerte nur einen Moment, bis sie die Botschaft der Werbung erfasst hatte: Auf der linken Seite befanden sich, kreuz und quer angeordnet, auf vielerlei Weise misslungene Fotos. Sie waren blass und unattraktiv. , stand in grauen Buchstaben darüber. Rechts daneben waren in ordentlichen Reihen die bearbeiteten Fotos der Schüler zu sehen. Strahlend bunt und perfekt

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