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Schnappschuss

Schnappschuss

Titel: Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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schicken und ich würde als Leiche nach Hause kommen.« Und er zuckte wieder mit den Schultern. »Nichts, wofür man sich schämen müsste. Dazu hat die Navy ja eine eigene psychologische Beratung.«
    »Ich rede nicht von der Vergangenheit, Mr. Lowry. Ich rede von jetzt, dem vergangenen Jahr. Und ich rede auch nicht von den Psychologen bei der Navy, sondern von Janine McQuarrie.«
    Challis sah, wie Lowry ein missmutiges Gesicht machte. »Das haben Sie doch bestimmt alles von meiner Frau.«
    »Das tut nichts zur Sache. Viel wichtiger ist Ihre Reaktion. Sie sagten, ich zitiere: ›Die Schlampe bring ich um.‹ Sie erinnern sich doch daran, so etwas gesagt zu haben, Mr. Lowry?«
    »Ja.«
    »Und, haben Sie sie umgebracht?«
    »Nein.«
    Lowry war kurz angebunden, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, schaute verächtlich. Challis beugte sich vor. »Sie waren wütend. Das können wir verstehen.«
    »Wenn ich jemanden hätte umbringen wollen, dann meine Frau.«
    »Mit einem Kopfschuss, so wie bei Janine McQuarrie«, sagte Challis. »Wir werden Ihr Haus und Ihr Geschäft durchsuchen, Ray. Werden wir dort die Waffe finden, die Sie benutzt haben?«
    »Sie haben mich doch schon Dienstag früh ausgefragt. Ich kann doch nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, oder?«
    »Wen haben Sie dafür angeheuert?«
    »Hören Sie, bin ich verhaftet?«
    »Nein.«
    »Brauche ich vielleicht einen Anwalt?«
    »Keine Ahnung – glauben Sie, Sie brauchen einen?«
    Lowry saß weiter seelenruhig da. Schließlich sagte er: »Na, lassen wir es für diesmal dabei.«
    Dann beugte sich Ellen vor und sagte: »Janine McQuarrie versuchte Ihre Frau zu stärken, richtig? Und das hat Ihnen nicht gefallen.«
    »Deshalb habe ich sie noch lange nicht umgebracht.«
    »Aber da war noch mehr, Ray, oder?«, meinte Challis und spielte mit seinem Stift. »Janine McQuarrie hat sich mit Ihnen in Verbindung gesetzt und Sie mit Ihrer häuslichen Situation konfrontiert.«
    Raymond Lowry zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    Challis donnerte mit der flachen Hand auf den Tisch. »Sie hat Sie provoziert, Ray.«
    Lowry blieb unbeeindruckt. »Na und?«
    »Hat Sie das nicht aufgeregt?«
    »Na klar. Aber ich hab sie nicht umgebracht, und Sie können es auch nicht beweisen.«
    Challis lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Wir leugnen ja nicht, dass sie nicht sonderlich beliebt war«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Eigentlich wurde sie von vielen verachtet. Sie provozierte gern andere, vor allem Männer. Wir können verstehen, warum Sie sie bestrafen, es ihr heimzahlen wollten. Na, sagen Sie schon, Ray. Danach fühlen Sie sich besser.«
    Lowry seufzte, als seien die beiden schwer von Begriff und müssten mit der Nase darauf gestoßen werden. »Sie reden von jemandem, der die Nerven verliert, ausflippt, durchdreht. Ich geb ja zu, ich bin schnell geladen. Aber wenn ich recht verstehe, ist die Schlampe von Auftragskillern erledigt worden, und das hört sich für mich nicht sehr ausgeflippt an.«
    Dann lächelte er wieder trocken.
    »Na, vielleicht sind Sie ja auch ganz ruhig gewesen und haben die Killer angeheuert, Mr. Lowry.«
    »Und wie soll ich das angestellt haben?«
    »Sie haben doch einen Handyladen«, sagte Challis. »So haben Sie den Kontakt aufrechterhalten, oder? Mit geklonten Wegwerfhandys, um Ihre Spuren zu verwischen.«
    »Und Sie dachten, Sie würden damit durchkommen«, fügte Ellen an, »nur leider haben wir einen anonymen Anruf von jemandem erhalten, der zu gut über diesen Mord Bescheid wusste.«
    Challis beobachtete Lowry ganz genau, doch der zuckte nur mit den Schultern.
    »Waren Sie dieser anonyme Anrufer, Mr. Lowry?«
    Lowry warf einen gleichgültigen Blick auf seine Uhr. »Wenn ich diese Frau erschossen habe, warum sollte ich Sie dann anrufen?«
    »Vielleicht wollten Sie sie nur erschrecken, und die ganze Geschichte ist schief gelaufen.«
    »Diese McQuarrie war mir völlig egal, okay?«
    »Decken Sie jemanden?«
    »Wen denn, zum Beispiel?«
    »Sie haben einen Kumpel angeheuert. Er hat Sie reingelegt, aber Sie wollen der Polizei nichts davon erzählen oder haben Angst vor ihm.«
    »Ist das jetzt alles?«, fragte Lowry. »Oder soll ich um einen der Bereitschaftsanwälte bitten? Vielleicht kann der Ihnen ein wenig Verstand beibringen.«
    » Er? «,fragte Ellen erstaunt. »Und was, wenn es eine Frau ist? Ach, ich vergaß, Sie haben ja Schwierigkeiten im Umgang mit Frauen, nicht wahr, Schnucki?«
    »Glauben Sie doch, was Sie wollen, wenn es Sie

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