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Schnee an der Riviera

Schnee an der Riviera

Titel: Schnee an der Riviera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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schwarzen Range Rover Baujahr ’89 hatte. Mit einer demolierten linken Seite. Dann wäre sie aus dem Schneider. Nelly wählte Gianandreas Handynummer. Der schien nur darauf zu warten, denn er war sofort am Apparat.
    »Dottoressa Rosso? Was Neues?«
    »Ja, aber nichts, was Monica direkt betrifft. Sagen Sie, besitzen Sie oder Ihr Gehilfe Albini einen schwarzen Range Rover Baujahr ‘89 oder älter?«
    »Ja, sicher, das ist eines der Autos, über die Matteo frei verfügt. Er hat ihn gestern benutzt, um einige Orte zu überprüfen, an denen Monica sich aufhalten könnte. Warum?«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, dass er in ein ungeklärtes Verbrechen zumindest verwickelt sein könnte. Nach ihm wird gefahndet. Wenn Sie ihn sehen, raten Sie ihm, sich bei uns im Polizeipräsidium zu melden. Und ..«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte tiefes Schweigen.
    Sie glaubte zu hören, wie Gianandrea Pittaluga den Atem anhielt.
    »... sagen Sie, fehlt noch ein anderes Auto in Ihrer Garage? Hatte Monica Zugriff auf einen Wagen?«
    »Monica hat gerade den Führerschein gemacht. In der Garage fehlt der beige-braune Mini, aber ich könnte nicht sagen, welches meiner Kinder ihn genommen hat. Wissen Sie, es sind so viele und sie sind ständig unterwegs, da habe ich nicht immer den Überblick.«
    Die Leitung brach zusammen oder wurde getrennt. Die Pittalugas brauchte sie nicht mehr aufzusuchen, es war klar, dass Albini bei Gian gewesen war und beteiligt war an dem ... Selbstmord. Nelly rief im Polizeipräsidium an und gab Anweisung, ihn suchen zu lassen.
    »Wie geht’s jetzt weiter?«, fragte Gerolamo dann.
    »Wir fahren nach San Michele di Pagana«, sagte Nelly nach kurzem Überlegen.
    »Aber ...«
    Nelly kam seinen Einwänden zuvor: »Vielleicht denken sie, dass wir den Ort schon überprüft haben und sie dort sicherer sind als anderswo. Die Chuzpe traue ich ihnen mittlerweile zu. Außerdem wissen sie wahrscheinlich eh nicht weiter, genau wie wir. Wir fahren zur Villa Caterina«, entschied sie.
    »Eine Chance gibt es immerhin«, stimmte Carlo ihr zu, wenn es auch ein wenig zweifelnd klang.
    »Wer einen besseren Vorschlag hat, nur heraus damit.«
    Die beiden Männer wechselten einen einvernehmlichen Blick: Besser, man widersprach ihr nicht.
    Der Wagen folgte jetzt zügig der Straße, die sich in immer engeren Biegungen und Haarnadelkurven ins Tal hinabschlängelte. Der Verkehr hier im Hinterland war noch erträglich. Sie verließen das Tal in Richtung Küste über Uscio und erreichten bei Recco die Riviera. Die letzten Kilometer von hier nach Santa Margherita und weiter nach San Michele di Pagana waren mühsam und zäh. Obwohl es schon später Nachmittag war, schob sich im Schein der lauen Maisonne eine unglaubliche Blechlawine am Meer entlang. Während sie im Schritttempo vorankamen, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich ganz dem Anblick dieser unverschämten, absoluten Schönheit hinzugeben, die ihrer inneren Verfassung, allen voran Nellys, hohnzulachen schien.
    Zu den Bergen hin wurde die Via Aurelia von den Gärten der Villen gesäumt, mit ihren prächtigen Rosen und Oleandern, Jasminen und Bougainvilleen in voller Blüte, mit weißen Callas und weiß-violetten Glyzinien und duftenden Kissen aus Salbei und Rosmarin, während unten, zum Meer hin, sich weitere Häuser und kleine, halb in der Natur versteckte Villen über die grünen Buchten und das im Abendsonnenschein glitzernde Meer zu neigen schienen. An den Stränden und Badebuchten lagen noch vereinzelte Sonnenanbeter, und Nelly verfluchte im Stillen ihren Beruf, der sie von dem gewöhnlichen Leben ausschloss und ihr nur ganz selten erlaubte, das zu tun, was für Normalsterbliche selbstverständlich war, wie zum Beispiel den Samstag an der Riviera zu verbringen. Und wenn sie nun keine Polizistin wäre? Würde das etwas an dieser Sache ändern, in die die Kinder verwickelt waren, oder an Maus Verhalten in dieser ganzen schlimmen Geschichte? An seiner Beziehung zu Monica? An der Liebe, die ihn so ausschließlich an sie zu binden schien und von der die Erwachsenen nichts wussten? An dem geheimnisvollen Leben der Jugendlichen jenseits von Schule, Zuhause, Frühstück, Mittag- und Abendessen? Mau und Monica waren für Nelly von heute auf morgen zu Fremden geworden. Ihr Sohn war ein Unbekannter für sie. Wäre sie keine Polizistin, würde das irgendetwas am Lauf des Schicksals ändern, das so unbeirrbar auf ein unbekanntes Ziel zusteuerte?
    Obwohl es warm war, fröstelte

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