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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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weich. Verdammt, was war nur los mit mir? »Sind sie weg? Oder stellen sie sich zum Essen an einen Tisch?« O Gott, wenn sie das täten, musste Flori mich noch eine Ewigkeit in den Armen halten. Das überstehe ich nicht, nicht mit diesen Wackelknien!
    »Sie warten auf die Würste … Moment mal. Die eine bezahlt. Jetzt überlegen sie … Sie sehen sich um … Sie gehen weiter.«
    »Gut.« Ich ließ meine Arme sinken.
    »Nicht so schnell … «
    Ich legte wieder die Arme um seinen Hals. Der Schal roch nach Waschpulver. Es war kein unangenehmer Geruch, wirklich nicht.
    Ich spürte Floris Atem an meiner Wange. »Sie bleiben wieder stehen … aber … jetzt gehen sie weiter, nun biegen sie um die Ecke. Sie sind weg. Schade.«
    Einen kurzen Augenblick presste mich Flori noch an sich, dann ließ er mich los.
    »Danke, dass du mir geholfen hast.«
    »Geht in Ordnung. Wenn’s wieder mal sein muss …« Er lächelte. Plötzlich schaute er auf die Uhr. »Verdammt! Ich muss los!« Hastig griff er nach dem Kasten mit der Trompete und der Tasche und rannte über den Platz.
    Der Würstchenmann winkte mir. »Na, kleiner Engel? Was hab ich dir gesagt? Nutz deine Chance!« Er lachte lauthals. »Du hast sie genutzt, das muss man wirklich sagen. Alle Achtung! Hast eine Eroberung gemacht! Und habt ihr euch dauerhaft geeinigt?«
    »O ja. War ganz easy – na ja, zuerst wollte er nicht, aber dann hat er begriffen, dass ich den Platz nie im Leben aufgeben würde. Wir werden zusammenarbeiten. Er trompetet, ich verkaufe Sterne.«

    »Gut gemacht, Gloria in Excelsior. Dein Mundharmonikaprojekt war ja leider nicht das Gelbe vom Ei, was?« Er grinste mich an. »Sag mal, nachdem ich dir einen so fabelhaften Rat gegeben habe, könntest du mir deinen Namen verraten.«
    »Was hat dein Ratschlag mit meinem Namen zu tun?«, erwiderte ich verdutzt und dachte nicht im Traum daran, ihm den richtigen Namen zu sagen. »Paula heiße ich.«
    »Paula. Aha. Ein schöner Name.«
    »Finde ich auch. So, jetzt muss ich aber los. Bis morgen, Ferdi.«
    Er kreuzte die Arme vor der Brust. »Paula heißt du also«, wiederholte er. »Gestern hab ich was von einer Katinka gehört. Kennst du eine Katinka?«
    Ich rannte los. »Ferdi, ich kann wirklich nicht länger bleiben! Bis morgen!«
    »Tschüss, Katinka!«
    Katinka!? Ich hob das Nachthemd an und ging zurück. »Was hast du gesagt, Ferdi?«
    Er machte ein sehr ernstes Gesicht und lehnte sich über den Tresen. »Ich kann ja verstehen, dass du mir deinen richtigen Namen nicht verraten willst, aber eigentlich finde ich, dass Freunde keine Geheimnisse voreinander haben sollten. Wir beide sind doch Freunde, nicht wahr, kleiner Engel?«
    Ich starrte ihn an. »Woher weißt du … ich meine, wie hast du erraten, dass …«
    »Du Katinka heißt? Ich habe es nicht erraten. Bader hat es mir gesagt.«
    Mir blieb die Spucke weg. »Bader?! Der Polizist? Unmöglich. Ausgeschlossen!«
    Ferdi legte eine neue Ladung Würste auf den Grill. »Tatsache.«
    »Aber wie …?«
    »Zur Mittagszeit fuhr er Streife. Er hat gesehen, wie du über den Schulhof gegangen, dann im Klohäuschen verschwunden und als Engel herausgekommen bist. Und weil es zwar eine Gerbergasse gibt, aber eine Familie Mayer mit a und y dort nicht wohnt, hat er einfach nachgeforscht. Ein Polizist tut so was, Katinka. Gehört wohl zu seinem Job.«
    »Du lieber Himmel!«
    »Nimm’s nicht so tragisch. Sich als Engel zu verkleiden ist ja nicht verboten«, tröstete er mich. »Und Mundharmonika zu spielen auch nicht. Und ich verrate dich nicht, da kannst du ganz sicher sein, Katinka.«
    »Mensch, Ferdi!«
    Er rieb sich die Nase. »Zum Vergnügen wirst du dich bei Eis und Schnee ja wohl nicht als Engel auf den Platz stellen, was?«
    Ich winkte ab. »Niemals.«
    »Das hab ich mir gedacht.« Mit einer langen Zange drehte Ferdi die Würste um. »Brauchst du Geld, weil du etwas angestellt hast, was deine Familie nicht erfahren darf?«
    »Bist du wahnsinnig?«
    »Ist ja gut. Reg dich nicht auf.«
    »Ich rege mich aber auf, Ferdi! Wie kannst du so etwas Fieses auch nur denken!«
    Die Würste brutzelten. »Falls du Hilfe brauchst, Katinka –«
    » – dann komme ich zu dir. Klar, Ferdi. Danke.«
    Bader, unser Polizist, hatte mir nachspioniert. Warum hatte er das getan? Mensch, wenn mich Bader von der Schule zum Klohäuschen und bis auf den Marktplatz verfolgen konnte, ohne dass ich auch nur ein Hauch davon mitbekam, würden andere es auch schaffen. Voll easy, würden sie sagen, die

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