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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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durch drei. Aber – « Warnend hob ich die Hand. »Ohne Sterne funktioniert das natürlich nicht.«

    Melli sah das sofort ein. »Und wenn ich die Sterne auf dem Weihnachtsmarkt einkaufe? Was dann?«
    »Genau das musst du tun, Melli. Wir fahren morgen früh in die Stadt und besorgen Sterne.«
    Melli verzog das Gesicht. »Ich will ausschlafen. Warum können wir das nicht am Nachmittag erledigen?«
    »Kapierst du nicht? Ich hab mein Bestes gegeben, um den Kerl zu überreden! Jetzt kannst du nicht ausschlafen!«
    Es war zum Wahnsinnigwerden! Meine Cousine dachte wirklich nur an sich und nicht an unser großes Ziel: Weihnachten in einem Jugendhotel.
    Melli nickte ergeben. »Wie viele Sterne kaufen wir? Und woher nehmen wir das Geld?«
    »Du hast doch was von zwanzig Euro gesagt«, erinnerte ich sie. »Mit zwanzig Euro können wir mindestens zwanzig Sterne erstehen. Die verkaufen wir um, sagen wir mal, das Stück zu ein Euro fünfzig.« Weil sie zögerte, stieß ich sie an. »Los, Melli. Wenn du nicht mitmachst, verdienen wir keinen Cent und müssen Weihnachten mit der Familie feiern. Das willst du doch nicht, oder? Und jetzt sag mir, was die Neue von dir wollte.«
    Sie hob die Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Wie? Du hast nicht mit ihr gesprochen?«
    »Das Telefon klingelte, ich nahm den Hörer ab und sagte meinen Namen. Dann hat die Neue gesagt: ›Hier spricht Sandra Fischer. Spreche ich mit Melanie?‹ Ich bin so erschrocken, dass ich sofort den Hörer auflegte.«
    »Aber warum denn? Es wäre doch die Gelegenheit gewesen, um – «
    »Bist du blöd oder was?«, schrie Melli. »Ich will mit der Tussi nichts zu tun haben!«
    »Okay. Verstehe. Aber trotzdem – wie klang denn ihre Stimme?«
    »Süß. Richtig nett. Vielleicht hat sie ja Kreide gefressen.«
    Ich grinste, denn das erinnerte mich an das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein, das unsere Großmutter uns oft vorgelesen hatte. Da hatte der Wolf auch Kreide gefressen, um seine Stimme so zu schmieren, dass die kleinen Geißen keinen Verdacht schöpften. Sie ließen ihn ins Haus, und was geschah? Der gierige Kerl hat sie gefressen. Mit einer Ausnahme; das kleinste Geißlein fand ein geniales Versteck und überlebte. Na ja, vielleicht war der Wolf nur zu satt gewesen, um nach ihm zu suchen.
    Zurück zu Mellis Problem: Sollte die Neue ihres Vaters eine listige Wölfin sein, hatte das Mädchen natürlich keine Chance. Und so fertig wie sie zur Zeit war, war sie echt zu nichts zu gebrauchen. Verdammt, warum krachten alle Tiefschläge auf einmal auf mich runter?
    Als wir vor unserem Haus standen, hielt ich meine Cousine zurück. »Lass mich reden, ja? Und halte dich aus allem heraus.«
    Tatsächlich liefen wir direkt Omi Anni in die Hände. »Wo kommt ihr denn her?«, wollte sie sofort wissen.
    »Ich war wieder bei Melli, Omi Anni. Sie hat doch Hausarrest, und damit sie nicht versauert, habe ich meine Hausaufgaben bei ihr gemacht. Wir haben uns sogar die Vokabeln abgefragt!«
    »Soso. Zusammen gelernt habt ihr. Früher habt ihr das aber nicht getan.«
    »Da hatte Melli auch nicht Ausgehverbot.«
    »Mir wäre es lieber, ihr würdet hier zusammen lernen. Ich werde mit deinem Vater reden müssen, Melli.«
    Mist aber auch!
    »Klar Omi, tu das nur«, sagte ich und hoffte, sie würde es vergessen. Aus der Küche drang der Duft von Bratkartoffeln, und plötzlich merkte ich, dass ich außer einem mickrigen Vesperbrot nichts gegessen hatte. Mein Magen knurrte.
    »Melli, weiß dein Vater, dass du bei uns bist?«, erkundigte sich Omi Anni.
    »Ne, das weiß er nicht. Aber ich – «
    In diesem Augenblick hörten wir, wie ein Auto vorm Haus vorfuhr, hielt – und dann tappte auch schon Onkel Alois herein. »Aha, dachte ich es mir doch, dass ich meine Tochter hier finden würde! Melli, du könntest eine Nachricht hinterlassen, wenn du fortgehst!«

    »Ja, Papa!«
    »Überhaupt – hast du nicht Hausarrest?«
    »Ja, Papa!«
    »Alois«, sagte Omi Anni streng. »Ich finde, du übertreibst. Früher warst du viel netter zu deiner Tochter.«
    »Genau!«, rief Melli. »Aber da hatte er noch keine Neue! Jetzt bin ich ja nur noch das Kuckuckskind!« Wieder brach Melli in Tränen aus; ich muss sagen, ihre Wasserwerke gingen mir langsam auf den Geist.
    Inzwischen stand die ganze Familie um uns herum. Die Bratkartoffeln rochen so, als würden sie anbrennen. »Heute Nachmittag«, sagte ich langsam und sehr deutlich, »heute Nachmittag hat uns deine Freundin angerufen, Onkel Alois.«
    Mein

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