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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Getue schrecklich peinlich. Ich zermarterte mir das Hirn, wie ich sie von Flori ablenken könnte. Zum Glück kam er mir zur Hilfe: Ich spürte, wie er sich an mich lehnte. Dabei drückte sich sein Ellbogen immer stärker an meine Seite.
    Ich drückte zurück. Sein Schal roch nach Waschpulver.
    Ich spürte seinen Atem an meinem Hals. Er schnüffelte. Dann presste er auch noch sein Bein gegen meines. Mir wurde warm … Vor einiger Zeit lag in der S-Bahn ein buntes Heftchen mit einem Liebesroman, der es echt in sich hatte. Ich weiß das, weil ich eine halbe Stunde lang Zeit hatte, darin zu lesen. Na ja, die Heldin war voll verliebt in einen tollen Kerl. Als sie mal neben ihm saß, fuhren ihre Gefühle Achterbahn. Das las sich so: »Köstliche Schauer rieselten ihr über den Rücken …« Ehrlich gesagt hielt ich damals die »köstlichen Schauer« für kompletten Blödsinn, aber als ich im Starbucks neben Flori saß, hätte ich Stein und Bein geschworen, dass mir auch köstliche Schauer über den Rücken rieselten.
    Und gerade, als ich zu Flori rüberschielte, schielte er zu mir rüber. Er wurde knallrot, und ich spürte, dass ich auch eher einem Feuermelder als der normalen Katinka ähnelte.
    Und dann seufzte Flori. Echt, ich hatte mich nicht verhört. Der Junge seufzte und sagte dann: »Ich ziehe nicht in die Pampa.«
    »Würde ich auch nicht«, stimmte Melli ihm sofort zu. »Ich wohne zwar in der Nachbarstadt, die klein genug ist, aber Pampa? Never!«
    Melli, die keinen Stern basteln und nur heulen konnte, schmiss sich voll an Flori ran! Ich trat ihr auf den Fuß. »Unsere Kleinstadt ist sozusagen ein Vorort von hier; zwanzig Minuten mit der S-Bahn, und wir sind mitten im Trubel«, erklärte ich und setzte hinzu: »Ich finde, unsere Stadt ist in Ordnung.«
    »Gegen die Stadt selbst habe ich nichts«, sagte Flori.
    Wie bitte? Hatte er nicht schon mal etwas in der Art gesagt? Ich schubste ihn.
    »Katinka, pass auf!«, ermahnte mich Melli. »Du stößt ja den Jungen vom Hocker! Und warum trittst du mir dauernd auf die Zehen?«
    Mensch, ich riss mir die Beine aus, um ihr zu helfen, um ihre Tränen zu trocknen und ihr generell in ihrer schweren Zeit beizustehen, und was tat sie? Sie fiel mir gnadenlos in den Rücken. »Melanie«, entgegnete ich so würdevoll wie möglich, »Melanie, der Platz, der mir zur Verfügung steht, ist etwas begrenzt.«
    »Oh!« Melli sprang sofort auf. »Wir tauschen!«
    Mir klappte der Unterkiefer runter – voll in die Falle gegangen, Katinka! »Nicht nötig«, wehrte ich ab.
    Aber dann – dann kam der Hammer.
    Flori legte den Arm um meine Schultern und zog mich an sich. Nicht nur ein höfliches bisschen, sondern richtig eng zog er mich an sich. »Der Platz reicht für zwei.«
    Floris Mutter lachte. Melli blickte böse. Sie trank ihre Latte aus, sprang auf und streckte der Frau die Hand entgegen. »Es war schön, Sie kennengelernt zu haben. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.«

    Die Frau lächelte. »Man soll die Hoffnung niemals aufgeben.«
    »Manchmal ist die Hoffnung futsch, bevor sie richtig Fuß gefasst hat.« Melli starrte Flori kummervoll an.
    Das Lächeln schwand aus dem Gesicht der Frau. »Das stimmt. Ist es nicht fürchterlich schade, wenn so etwas eintritt?«
    In Mellis Augen stand schon wieder das Wasser. Verdammt, konnte sie den Hahn nicht einfach zudrehen?
    Die Frau streichelte ihre Wange. »Aus der Ferne schaut manchmal alles viel schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist«, tröstete sie meine Cousine, während Flori mich beiseite zog. »Sag mal, bist du nicht der Engel vom Marktplatz?«
    Ich starrte ihn an. »Iiiich? Wie kommst du darauf?«
    Die Antwort blieb er mir schuldig, denn jetzt zupfte mich Melli am Ärmel. »Katinka«, sagte sie vorwurfsvoll. »Lass den Jungen. Er hat bestimmt eine Freundin.«
    Ich schnappte nach Luft und stolperte hinter ihr her.
    Vor dem Starbucks blieb ich stehen. »Wie kannst du nur so etwas sagen!«, fauchte ich.
    »Wieso ich?«, entgegnete sie unschuldig. »Du hast das zu mir gesagt.«
    »Aber – «
    »Kapierst du nicht?«, schrie sie. »In den Jungen hätte ich mich verlieben können! Aber er hatte ja nur Augen für dich! Und du hast das schamlos ausgenützt!«
    »Schamlos? Ich?«, wiederholte ich fassungslos. »Was fällt dir ein, Melli?«
    Sie drehte wieder mal den Wasserhahn auf, aber diesmal bemitleidete ich sie nicht. »Ich hab einfach kein Glück«, schluchzte sie. »Kein Glück mit der Familie, kein Glück in der Liebe. Du machst

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