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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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meiner Blödheit eingebrockt hatte?
    Ich stibitzte einen missratenen Lebkuchen und nahm Daisy auf den Schoß. Vielleicht, dachte ich dann, fällt der Jugendhotel-Plan aus Geldnot ins Wasser – fast wünschte ich mir das!
    Und dann platzte Melli in die Küche. »Katinka, ich muss mit dir reden!« Sie machte eine energische Kopfbewegung. »Nicht hier. Oben in deinem Zimmer. Wir müssen allein sein.«
    »Melli!« Meine Mutter schüttelte missbilligend den Kopf. »Kannst du nicht mal Guten Tag sagen? So viel Höflichkeit muss einfach sein.«
    »Nicht, wenn es um ein lebenswichtiges Thema geht!« Melli ließ mir nicht mal Zeit, Daisy sanft auf den Boden zu setzen!
    Oben knallte sie die Tür hinter uns zu und lehnte sich mit gekreuzten Armen an die Wand. »Du falsche Schlange!«, wütete sie los. »Krallst dir den nettesten Jungen aller Zeiten und sagst mir nicht mal, dass du ihn längst kennst!«
    »Hör mal! Das ist ungerecht! Wie kannst du nur – «
    »Im Starbucks so ein Theater abzuziehen! Gib’s zu, dass du den Jungen kanntest!«
    »Mensch, Melli, die Sache ist komplizierter, als du denkst!«
    »Das behauptet man immer, wenn man erwischt wird!«
    Ich hatte genug von Mellis Vorwürfen. »Halt mal die Luft an, ja?«
    »Wozu? Gib mir die zwanzig Euro zurück und vergiss das Jugendhotel!«
    Ich konnte sie gerade noch davon abhalten, meinen Geldbeutel zu plündern. »Du hörst mir jetzt zu, Melli!« So rasch wie möglich schilderte ich ihr, dass Flori die Konkurrenz war und wir uns mit Ferdis Hilfe zusammengerauft hatten, er mich bis gestern nur als Engel kannte und demzufolge im Starbucks keine Ahnung hatte, wer ich war und neben wem er saß.
    »Echt? War es wirklich so?«
    »Ich schwöre!«, versicherte ich.
    »Mensch … Was du für ein Glück hast, Katinka!« Ihre Augen glänzten; gleich würde sie wieder den Wasserhahn aufdrehen. »Ist er verliebt in dich?«
    Ich hob die Schultern – es war total unnötig, Melli das Wichtigste zu gestehen.
    »Er ist verliebt in dich«, stellte sie fest. »Gib’s doch zu.«
    »Vielleicht … wir kennen uns ja kaum.«
    »Ha!« Triumphierend blitzte sie mich an. »Ich war auf dem Marktplatz, um zu sehen, wie du die Sterne verkaufst. Kurz vor vier war das, um vier wurde es dunkel, ihr habt Schluss gemacht, und dann – dann habt ihr euch umarmt!«
    »Na und? Es war eine rein geschäftliche Umarmung. Geküsst haben wir uns jedenfalls nicht.« Klar, wegen der lästigen Wangenpolster vermied ich es, ihn zu küssen.
    »Hm.« Melli wackelte mit dem Zeigefinger vor meinen Augen herum. »Eines sage ich dir, Katinka! Weihnachten wirst du nicht mit dem Jungen feiern – wir feiern im Jugendhotel!«
    »Klar. Was denn sonst?« Mein Herz zog sich zusammen: Weihnachten mit Flori wäre der Hit! »Übrigens – die Sterne sind ausverkauft. Du musst neue besorgen.«

    »Ich sorge dafür, dass du eine Menge zu verkaufen hast. Und weißt du auch, warum? Weil ich’s dir nicht gönne, dass du mit diesem Jungen feierst!«
    »Neidhammel!«
    »Falsche Schlange!
    »Heulsuse!«
    »Das«, schleuderte Melli mir ins Gesicht, »war ich mal. Jetzt bin ich nur noch neidisch!«
    Und Melli kaufte ein.
    Mittags fuhr sie in die Stadt und kam mit 30 Stück zurück. »Ich hab alle aufgekauft und Mengenrabatt ausgehandelt. Das Stück kostete nur noch neunzig Cent«, erklärte sie stolz.
    Ich wunderte mich über meine Cousine. Irgendwie anders sah sie aus, nicht mehr so heulsusig und verhuscht. Sauer und neidisch schien sie auch nicht mehr zu sein. »Ist was passiert?«
    »Was soll schon passiert sein«, wich sie mir aus.
    Da wusste ich, dass sie mir etwas Wichtiges verschwieg. »Komm schon, Melli! Wir haben doch keine Geheimnisse voreinander.«
    Sie druckste noch ein bisschen herum, aber dann, ganz plötzlich, lachte sie. Melli strahlte wie der riesengroße Christbaum auf unserem Marktplatz. »Das Mädchen mit den Sternen – «
    »Die mit den schicken Fingerlingen? Was ist mit ihr?«
    »Sie hat einen Bruder. Einen älteren Bruder, Katinka! Er hat sie an ihrem Stand vertreten, damit sie etwas essen und sich aufwärmen kann.«
    »Und genau in dieser Stunde bist du gekommen?«
    »Genau in dieser Zeit«, bestätigte Melli und lächelte glücklich.
    »Er war es, der mit dem Mengenrabatt einverstanden war?«, forschte ich weiter.«
    »Ja.« Melli senkte die Augen und wurde rot. »Und … und weißt du was? Wir haben gehandelt und gefeilscht und dann … dann haben wir uns verabredet!«
    »Gratuliere!« Ich freute mich

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