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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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weiter. Als uns das Mädchen nicht mehr sehen konnte, blieb ich stehen. »Die Sterne waren einwandfrei, und der Preis war in Ordnung. Was meinst du, sollen wir sie kaufen, Melli?«
    »Mir ist kalt; ich brauche unbedingt eine heiße Latte«, jammerte sie.
    Meine Cousine war unmöglich. Total durch den Wind und zu nichts zu gebrauchen. »Hab ich dir nicht gesagt, dass es nicht nur um dich, sondern um unseren ganzen Plan geht? Reiß dich zusammen, Melli!«
    »Ja, das will ich ja! Aber mir ist wirklich kalt, Katinka.«
    »Okay. Von deinen zwanzig Euro kaufen wir die Sterne, und mit dem Geld von deinem Vater leisten wir uns was Warmes. Einverstanden?«
    Melli nickte. »Kann ich schon mal – ?«
    »Nein, du kommst mit!«
    »Hast du die Sterne selbst gebastelt?«, erkundigte ich mich, als wir wieder vor dem runden Gartentischchen standen. Das Mädchen war in unserem Alter, hatte zwei Zöpfchen und trug knallbunte Handschuhe, aus denen die Finger herausschauten. Sofort dachte ich an Großtante Katrin. Ob sie mir solche zu Weihnachten stricken würde? Sie sahen einfach todschick aus.
    Das Mädchen hauchte auf ihre Finger. »Ja. Habe ich.«
    »Hast du lange dazu gebraucht?«, forschte ich weiter.

    »Gleich nach den Sommerferien habe ich mit Basteln begonnen. Wenn man in Eile ist, werden die Sterne nichts.«
    Klar, Melli war in Eile gewesen. Aber selbst wenn sie Ostern mit der Arbeit begonnen hätte, wären ihre Sterne schief und krumm geworden – das Mädchen hier war ein absoluter Profi. Und die Preise stimmten, stellte ich fest. Sie lagen genau zwischen dem der teuren und billigen Sterne. »Wir haben zwanzig Euro«, begann ich die Verhandlung. »Wie viel Sterne könntest du uns dafür verkaufen?«
    Das Mädchen riss die Augen auf. »Für zwanzig Euro? Sagen wir mal – zwanzig Stück.«
    »Leg noch drei Sterne drauf.«
    »Einen.«
    »Zwei müssen es schon sein.«
    »Ein großer. Wie wäre es mit diesem hier?«
    Der Stern war aus rotem Tonpapier und machte echt viel her. »Einverstanden.«
    Wir suchten zwanzig Sterne aus. Das Mädchen legte den Roten dazu, wickelte alle in Zeitungspapier, legte sie zwischen zwei Pappdeckel und fragte: »Wofür braucht ihr so eine Menge?«
    »Man hängt sie doch an den Christbaum, nicht wahr?«, entgegnete ich mit unschuldiger Miene. Ich machte mir Sorgen um den Nachschub. »Sag mal, stehst du jeden Tag an deinem rostigen Tisch?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Mensch, ich geh zur Schule, ich muss Hausaufgaben machen, und in den Turnverein gehe ich auch. Ne, ich habe nur am Wochenende Zeit.«
    »Aber – «, ich spielte die Begriffsstutzige, »wann bastelst du denn dann?«
    »Hab ich doch schon gesagt: In der Zeit zwischen Sommerferien und Winter. Jetzt verkaufe ich nur noch.«
    »Klar. Tschüss dann!« Ich zog Melli mit und rief über die Schulter: »Vielleicht kommen wir wieder!«
    Wir gingen ins Starbucks. Dort war es gerammelt voll, aber wir hatten Glück, denn zwei Mädchen zogen gerade ihre Jacken an, und so ergatterten wir einen Fensterplatz, von wo aus wir das Treiben auf dem Weihnachtsmarkt beobachten konnten. Wir tranken heiße Latte und freuten uns. Ich zumindest freute mich über die Sterne. Sie waren echt schön, und wenn wir jeden für einen Euro fünfzig verkaufen würden, hätten wir einiges verdient. Aber natürlich mussten wir Floris Anteil abziehen. Daran war nichts zu ändern … Plötzlich beugte sich Melli ganz dicht an die Scheibe. »Schau mal, Katinka! Siehst du die Frau? Hellbraune Haare, blauer Mantel, roter Schal?«
    »Ja. Was ist mit ihr?«
    »Sie muss in unserer Kleinstadt wohnen; jedenfalls habe ich sie schon mal in unserem Viertel gesehen.«
    Ich war ihr noch nie begegnet. »Sie sieht gut aus. Schick, elegant, und irgendwie nett, findest du nicht auch?«
    »Ich wünschte mir nur, mein Vater hätte sich eine Frau wie diese ausgesucht. Gegen die hätte ich nichts.«
    »Du kennst sie nicht«, versuchte ich Melli zu bremsen. »Vielleicht ist sie eine richtige – « Zicke, hatte ich sagen wollen, aber das Wort blieb mir im Hals stecken.
    »Schau mal, Katinka, die Frau hat sogar einen Sohn. Der sieht ja süß aus! Und er trägt ihr den Einkaufskorb! Mann, wie altmodisch- echt ultra genial!«
    Ultra genial! Ich hätte in Ohnmacht sinken wollen, denn der süße Sohn war niemand anderer als Flori. Mein Flori, mein jetziger Geschäftspartner und ehemaliger Konkurrent.
    Ich rückte den Hocker nach hinten, damit er, falls er durch die Scheibe schaute, mich nicht

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