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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Mallory vorher gar nicht bemerkt hatte, und warf sie ihr zu. Obwohl der Reporter schon einiges angedeutet hatte, traf die Schlagzeile sie wie ein eiskalter Schock. VATERSCHAFTSKLAGE GEGEN SÄNGER MCKENDRICK.
    Mallory schloss die Augen und kämpfte gegen die aufkommende Übelkeit an. So etwas passiert immer wieder, versuchte sie sich zu beruhigen. Es ist Klatsch, nichts weiter …
    Â»Mallory.«
    Sie öffnete die Augen und sah seine gequälte Miene. »Wer ist sie?«, fragte sie gefährlich leise.
    Nathan zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen, und wich zurück. Er schob die Hände in seine Hosentaschen und versteifte sich. »Ich weiß es nicht.«
    Â»Was soll das heißen, du weißt es nicht!«, rief Mallory, zutiefst verletzt. Dann senkte sie die Stimme, weil ihr einfiel, dass die Reporter sicher noch draußen lauerten und begierig jede Kleinigkeit aufschnappen würden. »Nathan, verdammt, rede endlich mit mir.«
    Er deutete auf die Zeitung. »Lies selbst«, sagte er verbittert. »Dann weißt du genauso viel wie ich.«
    Mallory schlug die Zeitung auf und zuckte zusammen. Das Bild zeigte Nathan inmitten einer großen Gruppe ausgelassener Mädchen. Er trug ein fließendes Seidenhemd und eine enge Hose, wie üblich, wenn er auf der Bühne stand. Lässig hatte er den Arm um die Taille einer besonders sinnlich aussehenden jungen Frau gelegt. Und er lächelte.
    Mallory zwang sich, den Artikel darunter zu lesen. Die achtzehnjährige Renee Parker aus Eagle Falls, Washington, hat einen Vaterschaftsprozess gegen Nathan McKendrick angestrengt. Sie behauptet, dass sie und McKendrick einige Male intim gewesen seien. Diese Affäre, so die attraktive junge Kellnerin, führte zur Schwangerschaft …
    Mallory konnte nicht weiterlesen. Sie schrie vor Empörung auf.
    Â»Lies auch den Rest«, befahl Nathan, die Arme vor der Brust verschränkt und seine Stimme heiser vor Zorn.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein … nein, ich kann nicht.«
    Â»Der Artikel endet folgendermaßen: ‚Mr McKendrick war für einen Kommentar nicht verfügbar, ließ seine Presseagentin Diane Vincent verlauten.‘ Sagt dir das irgendetwas, Mallory?«
    Der Tumult draußen vor dem Büro schien noch zuzunehmen. Offensichtlich hatte George in seinem Bemühen, die Reporter loszuwerden, kein Glück gehabt.
    Â»Achtzehn«, flüsterte Mallory, als hätte Nathan eben nichts gesagt. »Mein Gott, sie ist erst achtzehn, Nathan.«
    Nathan wurde rot vor Wut. »Mallory, du glaubst doch nicht allen Ernstes …«
    Bevor er den Satz beenden konnte, klopfte es heftig an der Tür, und Pats Stimme übertönte den Lärm draußen in der Lobby. »Nathan … Mallory! Lasst mich rein!«
    Nachdem er Mallory einen finsteren Blick zugeworfen hatte, schloss Nathan die Tür auf.
    Mitfühlend sah Pat ihren Bruder an und wandte sich dann an Mallory, die völlig niedergeschlagen wirkte. »Wie ich sehe, habt ihr die Neuigkeiten nicht gut verkraftet. Ich habe mit der Presse gesprochen, Nathan. Sie lassen Mallory in Ruhe, wenn du ihnen ein paar Fragen beantwortest. Wenn nicht, bleiben sie an der Sache dran.«
    Â»Sag ihnen, dass ich mitmache«, erklärte er mit unendlich müder Stimme. »Und bring Mallory von hier fort.«
    Fünf Minuten später befanden sich Mallory und eine sehr verwirrte Cinnamon in Pats hellgelbem Mustang auf der Fahrt zu ihrer Eigentumswohnung.
    Pat, ungewohnt blass, lenkte den Wagen über die matschigen Straßen. Sie hielt das Lenkrad so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Ich hoffe, dass dieser Artikel nur eine üble Verleumdung ist«, sagte sie, nachdem sie eine Weile gefahren waren.
    Verleumdung. Wenn Mallory nicht das Gefühl gehabt hätte, ihre Welt würde zerbrechen, hätte sie laut aufgelacht. »Das ist kein Klatschblatt, Pat«, sagte sie mit brüchiger Stimme. »Sondern eine seriöse Zeitung.«
    Vor Empörung vergriff Pat sich im Ton. »Du bist vielleicht naiv. Kaufst du denen diesen Mist etwa ab?«
    Â»Ich weiß es nicht.« In diesem Moment hätte sie tatsächlich nicht sagen können, ob Nathan unschuldig war oder ob die Behauptung des jungen Mädchens stimmte. Dafür steckte der Schock noch viel zu tief.
    Pat unterbrach das quälend lange Schweigen. »Willst du auf die Insel, Mallory? Zu Trish oder

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