Schneeflockenkuesse
abgeben will, das du verkaufen möchtest.«
Mit offenem Mund starrte Mallory Brad an, ohne ein Wort herauszubringen. Trish würde ihr Haus doch nicht an Diane Vincent verkaufen, oder? Mallory wollte sie so schnell wie möglich anrufen, um sicherzugehen.
Brad hob eine Braue. »Bleib wachsam. Selbst wenn sie dieses Haus nicht bekommt, findet sie hier ein anderes.«
Mallory nickte missmutig. Um diese Jahreszeit standen genug Häuser auf der Insel leer. Sie schluckte und wechselte das Thema. »Was ist mit dem Kabelfernsehen, Brad?« Sie trat einen Schritt zurück, als er den Motor anlieÃ. »Hat das geklappt?«
Bedauernd schüttelte Brad den Kopf. »Noch nicht. Du bist nicht so einfach zu ersetzen, Kleines. Und seien wir mal ehrlich. In Seattle wimmelt es nicht gerade von versierten Schauspielerinnen.«
»Es dürfte nicht so schwer sein, eine zu finden«, widersprach sie. »Ich hatte doch nur eine kleinere Rolle.«
Er zuckte die Schultern. »Vielleicht warte ich ja auf eine andere Mallory.«
Unbehaglich wandte sie den Blick ab. Sie musste so schnell wie möglich mit Trish telefonieren. »Tut mir leid, Brad.«
»Muss es nicht. Wir sehen uns Montag, Liebes. Und danke.«
»Wofür denn?«
»Dass du mir den Vertrag nicht ins Gesicht geschleudert hast«, antwortete er und legte den Rückwärtsgang ein. Er formte mit den Lippen einen Kuss und fuhr davon.
Mallory winkte ihm hinterher. Dann lief sie schnell ins Haus und griff nach dem Telefon, das im Eingang stand.
»Guten Morgen«, meldete Trish sich nach dem fünften Klingeln.
»Du darfst mein Haus auf keinen Fall an Diane Vincent verkaufen!«, platzte Mallory heraus, ohne die Freundin zu begrüÃen.
Trish lachte. »Mallory, nehme ich an? Sie hat mich tatsächlich schon gefragt. Und ich habe ihr gesagt, wir wollen mindestens eine Million, weil du ja ziemlich berühmt bist. Ich habe ein gutes Angebot von einem jungen Pärchen aus Seattle, Mallory. Er arbeitet bei der Luftfahrt, und sie ist Malerin â¦Â«
»Nimm es an.«
»Willst du denn nicht wissen, wie viel sie zahlen wollen?«
»Das ist mir egal.«
»Verstehe. Aber sie wollen, dass erst die Bäume gefällt werden, die an der Auffahrt stehen. Sie haben Angst, dass sie beim nächsten Sturm aufs Dach krachen.«
Mallory seufzte. Sie liebte diese Bäume und hatte sich bisher geweigert, sie fällen zu lassen, auch wenn Nathan sie dazu hatte überreden wollen. »Na schön. Die Bäume verschwinden. Kannst du das arrangieren, Trish, oder soll ich mich darum kümmern?«
»Ich mache das schon. Und du zahlst. Warum kommst du nicht rüber? Dann könnten wir zusammen Mittag essen?«
»Die berühmte Immobilienmaklerin hat tatsächlich Zeit, mit einer einfachen Nachbarin zu Mittag zu essen?«, zog Mallory sie auf.
Trish lachte. »Besagte Maklerin trägt im Moment einen alten Bademantel und wischt den Kühlschrank aus. Die Sachen müssen hier seit Monaten gelegen haben.«
Mallory verdrehte die Augen. »Glaubst du wirklich, dass ich nach dieser Bemerkung noch bei dir esse? Komm lieber zu mir. Die Haushälterin hat genug Thunfischsalat vorbereitet. Der reicht für eine ganze Armee.«
»So wie ich dich kenne, hättest du nichts dagegen, mal eine Weile dort rauszukommen«, erwiderte Trish. »Ich nehme an, die Band ist da, oder?«
»Zusammen mit Frauen, Freundinnen und dem üblichen Gefolge. Dann treffen wir uns auf halbem Weg bei der Bayview Bar auf eine Portion Muscheln mit Pommes frites.«
»Gute Idee. Sagen wir, in einer halben Stunde?«
Trish wartete schon, als Mallory bei der Bayview Clam Bar ankam, dem einzigen Restaurant auf der Insel. In ihrem weichen blauen Kaschmiranzug sah sie umwerfend aus.
»Ich bin froh, dass du deinen Bademantel nicht mehr anhast«, bemerkte Mallory trocken, während sie an ihrem Lieblingstisch Platz nahm.
Lachend warf Trish sich in die Brust. »Sehe ich nicht toll aus? Dank dir und diesem Pärchen aus Seattle konnte ich mir diese Kluft leisten.«
Mallory stellte ihre Handtasche zur Seite und legte die Arme auf den Tisch. »Dir macht das Verkaufen wirklich SpaÃ, wie? Hast du denn noch andere Klienten auÃer mir?«
»Ja. Ich glaube, das alte Farmhaus am Blackberry Lane ist so gut wie verkauft â das mit dem Gespenst drin. Ich habe es einer Ãrztin aus Renton gezeigt, und
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