Schneeflockenkuesse
Formsache. Sie sind tatsächlich schwanger.«
Auch wenn alles in ihrem Leben schiefging, freute Mallory sich auf das Kind. Sie schwebte förmlich zurück ins Studio und ging im Geist all die Namen durch, die sie sich während der vergangenen Jahre für ein Kind ausgedacht hatte.
Die anderen aus dem Filmteam machten gerade eine Pause, als sie am Set eintraf.
Brad wartete an der Garderobentür. »Und?«, erkundigte er sich vorsichtig.
»August«, sagte Mallory mit erstickter Stimme.
Brad gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Herzlichen Glückwunsch, Liebes.«
Mallory hob trotzig den Kopf. Sie würde nicht weinen. »Danke«, sagte sie tonlos wollte die Tür öffnen, da sie noch geschminkt werden und sich umziehen musste. Sie war ohnehin schon spät dran.
Doch Brad griff nach ihrem Arm und drehte sie zu sich herum. »Willst du Nathan nicht anrufen?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht, Brad.«
»Warum nicht? Es ist auch sein Kind. Und er hat ein Recht darauf, es zu wissen.«
»Seit wann machst du dir Gedanken um Nathans Rechte?«
Brad lachte trocken. »Tu ich gar nicht. Ich finde ihn arrogant und unausstehlich, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er der Vater ist.«
»Es ist vermutlich kein groÃes Geheimnis, dass Nathan und ich uns getrennt haben«, sagte Mallory. »Und es ist wohl offensichtlich, dass ich ihn liebe. Aber ich will nicht, dass er nur aus Verantwortungsgefühl zu mir zurückkommt.«
»Verantwortungsgefühl? Glaubst du, das ist alles, was er für dich empfindet? Ich mag den Kerl zwar nicht und er mich ganz sicher auch nicht, aber ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass du ihm viel bedeutest.«
Ein Bild stieg in Mallory auf: Nathan und Diane, allein im dunklen Bootshaus. »Vielleicht.«
Fast verzweifelt umklammerte Brad ihre Schultern. »Verdammt, ich mag dich zu sehr, um mit anzusehen, wie du dich quälst. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich von Diane zu dieser Vaterschaftsgeschichte habe überreden lassen. Aber es war nichts weiter als eine Verleumdung, Mallory.«
»Das ist nicht das Problem, Brad.«
»Was ist es dann?«
»Diane.«
Frustriert sah Brad zur Decke. »Hast du die beiden zusammen erwischt?«
Mallory nickte überrascht.
Grimmig sah er sie an. »Ich habe dich gewarnt, Mallory, als ich bei dir auf der Insel war und dir gesagt habe, dass Diane etwas tun könnte, was dir und Nathan schadet.«
Wieder nickte sie.
»So wahr ich hier stehe, ich weiÃ, dass sie ihn hereingelegt hat.«
Mallory schluckte. »Er hat sie geküsst«, erklärte sie, obwohl sie nicht darüber hatte sprechen wollen.
Brad war sichtlich verärgert. »Dass ich noch mal Nathan McKendrick verteidige! Ich muss verrückt sein. Vielleicht ist er für eine Sekunde schwach geworden, Mallory. Wer weiÃ. SchlieÃlich hat sie lange genug darauf hingearbeitet. Aber was ist schon ein alberner Kuss gegen ein gemeinsames glückliches Leben?«
Mallory war froh, dass die anderen in diesem Moment aus der Pause kamen und sie nicht antworten musste. Schnell verschwand sie in der Garderobe, um sich umzuziehen.
Auch an diesem Tag spielte Mallory mit einer Intensität, die alle begeisterte, als würde ihr eigener Gefühlsaufruhr Tracy Ballard viel mehr Tiefe verleihen.
Als sie am Abend das Studio verlieÃ, dachte sie zum ersten Mal daran, dass sie die Schauspielerei vielleicht vermissen würde â zumindest in einer Hinsicht. Es war sicherlich einfacher und weniger schmerzlich, Tracy Ballard und nicht Mallory McKendrick zu sein.
Langsam ging sie zum Parkplatz und blieb dann abrupt stehen. Nathans silberner Porsche stand neben ihrem Wagen.
Einen Moment überlegte sie, zurück ins Studio zu laufen und sich zu verstecken. Doch bevor sie einen Entschluss fassen konnte, war Nathan schon aus dem Wagen gestiegen.
Er kam auf sie zu. Wortlos führte er sie zu seinem Auto.
Sie war viel zu überrascht, um reagieren zu können, bis sie auf dem Beifahrersitz saÃ. »Nathan, was ist â¦Â«, stammelte sie. Die Dunkelheit machte es ihr unmöglich, in seiner Miene zu lesen, als er sich hinter das Steuer setzte.
»Dinner«, sagte er kurz angebunden, ohne sie anzusehen.
»Moment mal.«
Nathan legte den Rückwärtsgang ein und fuhr aus der Parklücke. »Ich habe eine Idee«, sagte er mit
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