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Schneegeflüster

Titel: Schneegeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind , Rebecca Fischer , Steffi von Wolff , Andrea Vanoni
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wäre mit Lisbeth auf Ham and Eggs gegangen. Mit Theo könnte er so etwas eventuell dealen, sie waren wie Pech und Schwefel, aber mit Lisbeth? Sie war zwar irre, aber …
    … Lisbeth schlug die Handflächen aufeinander und lehnte das Kinn darauf - eine entzückende Geste. »Also, wie ich das sehe, haben wir einen kleinen Dieb festgenommen, der zufällig die Tasche mit dem gestohlenen Jesuskind gefunden hat, da am Karlsplatz auf einer Parkbank, und sie natürlich «, sie betonte das Wort, »sofort zurückgeben wollte.« Lisbeth nickte dem Blondgefärbten zu. »Wenn du darauf einsteigst, dann vergesse ich deinen Versuch bei mir, und mein Kollege vergisst bestimmt die leichte Körperverletzung seiner Tochter. Bleibt einfacher Diebstahl. Das heißt, du bist in absehbarer Zeit wieder draußen. Und dann benimmst du dich. Sonst fällt uns das nächste Mal ein bisschen mehr ein als das, was du dann angestellt hast.«
    Riedl hielt die Luft an. Die Federers und Theo starrten Lisbeth und dann ihn an. Er nickte. Der Dieb nickte.
    Lisbeth strahlte den Mann an. »Und keine Tricks. Es ist Weihnachten. Heiliger Abend. Da lügt man nicht.«
    Der Dieb nickte wieder. Riedl drehte sich zu Lisbeth um. Sie hatte einen Heiligenschein, ja, eindeutig. Er liebte einen irren Engel.

STEFAN ROGALL
    Eine Bescherung nach der anderen
    »Und, wie sieht’s aus?«
    Theresa schaltete den Fernseher ab. »Denen zufolge ist der Schneesturm bereits da.« Sie warf einen misstrauischen Blick durchs Fenster. Der Mittagshimmel war schmutzig grau. Tatsächlich konnte man sich ohne Weiteres vorstellen, dass das Unwetter, von dem im Wetterbericht seit Tagen die Rede war, jeden Augenblick losbrechen würde. Die Warnung vor heftigem Schneefall bei gleichzeitigem Blitzeis, was besonders auf den Autobahnen zu Beginn des weihnachtlichen Ferienverkehrs ein Chaos auszulösen drohte, hatte Theresa und Ben von ihrer ursprünglichen Idee abgebracht, über die Feiertage zu Freunden nach München zu fahren. Da Theresas Eltern seit ein paar Jahren die Weihnachtszeit auf Fuerteventura verbrachten, und Ben es nach Möglichkeit vermied, seine geschiedenen Eltern mit ihren neuen Partnern zu besuchen, boten diese Weihnachtstage Ben und Theresa zum ersten Mal seit vielen Jahren die Chance auf ungestörte Zweisamkeit.

    Theresa kaute nervös auf ihrer Unterlippe. »Wie kalt ist es denn?«
    »Eisig«, erwiderte Ben, während er begann, seine Einkäufe einzusortieren. »Wird auch immer schlimmer.«
    »Hella und Jochen haben gesagt, in München scheint die Sonne«, gab Theresa zu bedenken.
    »Waren sie beleidigt, dass wir abgesagt haben?«
    »Bei ihnen ist’s eben überhaupt nicht kalt. Und vielleicht irrt sich die Wettervorhersage ja auch.«
    Ben zögerte. »Willst du etwa immer noch hinfahren?«
    Theresa trat in den Türrahmen der Küche. Ein Funken Hoffnung hellte ihr Gesicht auf, aber nur für einen Moment. »Und wenn’s dann doch zu schneien anfängt?«
    »Chaos.«
    »Eben«, brummte Theresa und machte sich daran, Ben beim Einräumen der Lebensmittel zu helfen.
    »Wer will schon Weihnachten im Straßengraben verbringen?«
    »Oder im Krankenhaus.«
    »Außerdem finde ich’s mal ganz schön - ich meine, nur wir zwei.«
    »Hatten wir lange nicht«, stimmte Theresa zu.
    Ben nickte. Er überlegte, ob er ihr einen Kuss geben sollte. Theresa schien ebenfalls darüber nachzudenken, hielt dann aber fragend eine Gurke in die Luft, ein recht kümmerliches und bereits sehr biegsames Exemplar.
    »Was Besseres war nicht mehr da«, erklärte Ben. »Du hättest sehen sollen, wie leergefegt die Geschäfte waren.«
    Das Telefon klingelte.
    Fast gleichzeitig setzten sich Ben und Theresa in Bewegung und blockierten einander im Türrahmen.

    »Ich mach schon«, sagte Ben.
    »Nein, ich …«, sagte Theresa. »Sind bestimmt meine Eltern.«
    Theresa verließ die Küche. Ben lauschte, als Theresa sich am Telefon meldete. Danach hörte er jedoch nicht, dass sie weitersprach. Jedenfalls nicht so laut, dass er es verstehen konnte.
    Ben trat ins Wohnzimmer.
    Theresa stand am Fenster, den Telefonhörer in der Hand.
    Wie ertappt drehte sie sich zu Ben um. »Verwählt«, erklärte sie.
    Ben sah sie ungläubig an. Bevor er etwas sagen konnte, ertönte draußen auf der Straße plötzlich ein lautes Krachen, gepaart mit hässlichem Klirren. Ben eilte zu Theresa ans Fenster.
    »Die neuen Nachbarn«, sagte Theresa.
    »Mein Auto«, sagte Ben.
     
    Tommy und Mandy waren Mitte 20 und vor zwei Monaten in die

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