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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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empfunden haben.
    Nichts was ich oder Sie tun können, wird den Tod dieser beiden Menschen ungeschehen machen. Aber zu wissen was wirklich geschehen ist, ändert alles.
    Aus einigen Dingen, die Sie hier sehen werden, werde ich, ehrlich gesagt, nicht schlau. Möglicherweise können Sie mehr damit anfangen. Sicher ist nur, dass hier eine riesengroßeSchweinerei abläuft, die von ein paar Leuten ganz oben unter den Teppich gekehrt wird. Und Forger, dieser Bastard, ist einer von ihnen.
    Ich muss sehr vorsichtig sein, da ich mir sicher bin, dass mich der Kerl im Visier hat. Ich hoffe, Sie kommen wieder vollständig auf die Beine. Ich für meinen Teil wäre schon damit zufrieden, wenn Sie diese Aufzeichnungen erhalten – alleine schon deshalb, weil Forger nicht will, dass Sie etwas davon erfahren.
    Sie sollen wissen, dass ich mit Ihnen trauere, vor allem um Frank Torrens, der mir weit mehr als ein Kollege war. Ich verfluche die Schweine die ihm und Prof. Anderson das angetan haben und ich verfluche die, welche ihnen dabei helfen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    Ich nehme an, Sie werden nichts mehr von mir hören, also passen Sie auf sich auf und leben Sie wohl.
    Tom Silverman.
    Moore war erschüttert. Er hatte Tom Silverman nur kurz gekannt, doch er bewunderte diesen Mann und zollte ihm den größten Respekt. Was er in den letzten zwei Stunden gesehen hatte, war fast mehr, als er ertragen konnte. Tom hatte anscheinend alle Unterlagen, an die er im Zusammenhang zu diesem Fall gelangen konnte, auf diese kleine, silberne Scheiben gebrannt. Er hatte, soweit es möglich war, dabei immer die tatsächlichen Ereignisse der offiziellen Version gegenüber gestellt. Und das schockierende dabei war, dass praktisch alles verfälscht worden war.
    Da war der Mord an Elisabeth Corden und Rachel Marno. Laut Abschlußbericht sollten die beiden Frauen von einer Bande Halsabschneidern und Kleinganoven überfallen, vergewaltigt und ermordet worden sein. Die glaubhaftesten Lügen sind immer die, welche sich mit einem Teil der Wahrheit schmücken. Der Obduktionsbericht, der offiziell von Karen verfasst worden sein sollte, war fast vollständig abgeändert worden.
    Die Abstriche wiesen demnach Spermaspuren auf.
Blödsinn
. Der Tod sei bei beiden Frauen durch Schläge und Strangulation eingetreten.
Riesenblödsinn
. Von der Verstümmelung des Herzens von Elisabeth Corden, der Bestimmung ihres Alters zum Zeitpunkt des Todes und den gentechnischen Untersuchungen war kein Wort mehr zu finden.
Unglaublich
! Die Täter – eine Gang mit Namen
Hellraiders
– hatten sich angeblich der Verhaftung wiedersetzt und das Feuer auf die Beamten des FBI eröffnet. Dabei sollten alle Verdächtigen – zwölf Mann! – erschossen worden sein, ohne dass auch nur ein Beamter einen Kratzer abbekommen hatte.
Womit hatten die Gangster denn geschossen? Mit Platzpatronen etwa
?
    Bei Ukowa hatten es sich diese Leute ganz einfach gemacht. Ein geistig verwirrter Landstreicher, der in seiner Zelle den wachhabenden Deputy angreift, wobei sich ein Schuss aus der Dienstwaffe des Beamten löst und denHäftling tötet. Und von den ganzen Untersuchungen rund um McNolan? Kein Wort. Nein, ganz im Gegenteil. McNolan sollte sich angeblich in der Zelle, in der er kurzzeitig während der offiziellen Ermittlungen zu diesem Vorfall verbracht worden war, mit seinem Gürtel erhängt haben.
Was für eine gequirlte Scheiße
!
    Moore schüttelte zornig den Kopf. McNolan war ein kleines pädophiles und korruptes Schwein gewesen, der sich mit allen Mitteln aus seiner misslichen Lage freigekauft hätte. Aber Selbstmord – nein, nie und nimmer, das hatte der Junge nicht im Kreuz gehabt, das wusste Moore mit Sicherheit.
    Doch am schwersten hatte ihm zu schaffen gemacht, zu erfahren, was Frank und Karen zugestoßen war. Und Tom Silverman hatte Recht – das Wissen darum änderte alles. Er hatte geweint wie ein kleines Kind und verzweifelt immer wieder auf die kalten, gekachelten Wände des Badezimmers eingeschlagen. Doch so schmerzlich es auch war, von der Ermordung seiner Freunde zu lesen, so hatte seine ohnmächtige Wut endlich ein Ziel gefunden. Er hätte sein Augenlicht darauf verwettet, dass es sich bei dem blonden Hünen, dem er am Aufzug des Krankenhauses begegnet war, um den Mörder von Frank und Karen handelte. Und dessen Gesicht – dessen Gesicht und diese kalten, erbarmungslosen Augen hatten sich tief in Moore’s Gedächtnis gebrannt. Wie lange es auch dauern mochte, Moore

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