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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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Alternative gezeigt. S
eine
neue Welt – und Goran hatte, ohne zu überlegen, zugegriffen. Er hatte sein Leben als Außenseiter, als Verfolgter und – wie er es sah – als Verkannter, eingetauscht gegen einen Platz in derMitte einer Armee, einen Platz als ein Krieger des
Dunklen
.
    Gastropp beugte sich wieder zu Goran und hielt ihm einen Umschlag entgegen, den Goran langsam an sich nahm und öffnete. Er förderte Bargeld in verschiedenen Währungen und einen hervorragend gefälschten Pass zutage. Goran grinste zufrieden. Es war nicht schlecht, in der Profiliga zu spielen. Er wandte sich zu Gastropp um, der sein Grinsen breit lächelnd erwiderte.
    »Er macht sich auf den Weg nach Berlin, Mr. Salin, um sich mit einem gewissen Markow zu treffen.«
    Goran nickte verstehend. »Ist es nicht illegal, ohne Genehmigung, die Leitung eines unbescholtenen Mannes abzuhören?«, fragte Goran süffisant.
    »Nun ja....« Gastropp wiegte nachdenklich den Kopf. »Wenn es legal wäre, wäre doch der ganze Spaß beim Teufel.«
    Er gab Goran einen Klaps auf die Schulter und verließ, ohne ein weiteres Wort, den Raum. Goran legte das Geld und den Pass auf den kleinen Tisch am Fenster und sah einige Minuten hinaus, in die mondlos, schwarze Nacht. Er atmete tief ein und spürte wie die Erregung in Wellen durch seinen Körper strömte.
    Der Wolf war auf der Jagd!

Kapitel 20.
    L ukas saß, immer noch bleich und zitternd, an der Tafel in der Bibliothek des Instituts und riskierte immer wieder verstohlene Blicke auf Theresa Jakob. Er hatte seine Bestürzung über ihr Zusammentreffen vor den Anderen nur mühsam, mit Gestammel über Schwindelgefühle, rechtfertigen können.
Schwindel
gefühle – wie passend.
    Ben und Daniel hatten ihn mit so ungläubigen Blicken bedacht, dass er schon versucht war, seine Lüge einzugestehen. Bovier hingegen hatte sich äußerst besorgt gegeben und hatte Lukas schnell und ohne Aufsehen an seinen Platz, an der Tafel, verfrachtet. Nur Theresa war nicht anzusehen, was sie dachte und ob sie seine Notlüge durchschaute. Langsam begaben sich auch die übrigen Gäste, meist immer noch fröhlich und angeregt plaudernd, auf ihre Plätze, so dass Herr Bovier mit einer kleinen Begrüßungsrede das Mahl offiziell beginnen konnte. Lukas hörte den kurzen Ausführungen des Institutsleiters überhaupt nicht zu, da in seinem Kopf die Gedanken gerade Purzelbäume schlugen.
    Hatte sie ihn erkannt?
    War sie überhaupt die Frau aus seinen Träumen?
    Was, wenn sie ihr lediglich ähnlich sah? Aber eine so frappierende Ähnlichkeit, bis hin zu der kleinsten Geste, dem beiläufigsten Blick! Wenn sie es wirklich war, hatte sie dann auch die gleichen Erinnerungen? Und wenn ja – was sollte er jetzt tun?
    Mit aller Gewalt bemühte sich Lukas, seine Fassung zurück zu erlangen und, zumindest nach Außen hin, Ruhe zu bewahren. Innerlich war er aufgewühlt, wie die sturmgepeitschte See.
    Was sollte er wirklich tun? Sollte er zu ihr gehen und mit ihr reden? »Ach ja Frau Jakob, was ich noch sagen wollte. Ich habe da immer wieder diese Träume, die mich schier in den Wahnsinn treiben – und sie werden lachen, aber sie kommen auch darin vor. Sie stehen dann immer vor mir, splitternackt, in dieser Eiswüste. Witzig, nicht?« Na das wäre doch mal etwas anderes.
    Das Essen zog sich für Lukas langsam und träge dahin. Lustlos und ohne wirklichen Genuss, schaufelte er die verschiedenen Gänge in sich hinein, während seine Gedanken nur noch nur um die eine Frage kreisten:
Was sollte er jetzt tun?
    Als der Abend bereits weit fortgeschritten war, fiel ihm auf, dass ihn Ben, der ihm am Tisch schräg gegenüber saß, immer wieder von der Seite musterte – und jedes mal schien sein Blick besorgter zu sein. Doch Lukas konnte – und wollte – sich jetzt nicht mit seinem Freund beschäftigen. Zu sehr trieb ihn die Anwesenheit dieser mysteriösen Frau um. Zwischen zwei Bissen des Souffles, das schon viel zu lange unbeachtet vor ihm stand, ließ er seinenBlick wie beiläufig zu Theresa hinüber gleiten, die neben Ben, ihm am Tisch, gegenüber saß – und blickt direkt in ihre geheimnisvollen, grünen Augen. Sie betrachtete ihn aufmerksam und ohne die geringste Spur von Unbehagen – was auf ihn nun gar nicht zutraf. Lukas spürte, wie seine Hände zu zittern begannen, jedoch war er nicht in der Lage seinen Blick von dieser Frau abzuwenden, als er gewahrte, dass sie etwas zu ihm gesagt hatte.
    Verlegen räusperte er

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