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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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Aber
reden
Sie mit ihr.«
    »Das ist es doch, was ich will. Aber Maria ist weggefahren und.....«
    Heimann drückte fest seine Hand. »Sie wird wiederkommen und dann...
reden
Sie mit ihr.«
    »Wenn
sie
das will«, bekannte Lukas kleinlaut.
    Heimann lächelte ihn warm und mitfühlend an. »Oh, mein Lieber, ich bin mir sicher, sie wird wollen. Und dann werden Sie schon sehen....«
    Die letzten Worte hatte er mehr zu sich selbst gesagt, doch sie weckten Lukas’ Neugierde. »Was werde ich sehen?«
    »Ob sie die richtige ist. Ob ihr füreinander bestimmt seid.«
    Lukas legte die Stirn in Falten. »Na soweit denke ich aber noch gar nicht. Mir genügt es schon, wenn ich nur sehe, dass sie ein kleines bisschen Interesse an mir hat. Eigentlich bin ich schon zufrieden, wenn sie mir keine mehr scheuert.«
    Heimann grinste Lukas an.
    »Dummer Junge. Das ist doch das sicherste Zeichen, dass Sie ihr nicht gleichgültig sind.«
    Sie hatten noch sehr lange gesprochen und Lukas hatte den alten Mann mitjedem Wort mehr ins Herz geschlossen und hatte sich schließlich, mit einigen Antworten, aber noch viel mehr neuen Fragen, auf den Rückweg gemacht. Aber eines war ihm klar geworden: Die meisten der Antworten auf diese Fragen konnte er nur in sich selbst finden. In sich selbst und im Gespräch mit Maria – und Theresa Jakob.
    So in Gedanken versunken kam er zurück, von einem weiteren Sparziergang, wie sie ihm immer mehr zur täglichen Gewohnheit wurden. Er sah das Taxi mit der Münchener Nummer halten und wunderte sich für einen kurzen Augenblick, bis sich die Türe öffnete – und Maria ausstieg. Sie zog eine kleine Reisetasche hinter sich her und beugte sich gerade zum Fahrer, um ihn zu bezahlen. Als das Taxi schließlich losfuhr und sie sich umdrehte, stand Lukas keine zehn Schritt mehr von ihr entfernt und blickte sie, gefangen zwischen grenzenloser Freude und ängstlicher Erwartung, an.
    Maria sah ihn, ließ ihre Tasche fallen und warf sich, zu seiner Verblüffung, in seine Arme. Für wenige Sekunden hielten sie sich fest und hatten die Welt um sich herum vergessen. Doch dann entwand sich Maria seinen Armen und sah ihn ernst an.
    »Lukas, wir müssen reden!«
    Lukas Herz schlug ihm bis zum Hals. »Ja, das ist es doch, was ich die ganze Zeit will..«
    Er wollte sie gerade mit sich ziehen und überlegte schon, wohin sie gehen sollten, als er ihren Wiederstand spürte.
    »Wir müssen reden«, sagte sie ihm nochmals. »Aber nicht jetzt!«
    Lukas sah sie erstaunt an. »Was? Aber warum? Was ist denn los?«
    »Ich kann Dir das jetzt nicht erklären, aber ich muss noch etwas Dringendes erledigen.«
    Gerade als Lukas zu einer Frage ansetzen wollte, legte sie ihm den Zeigefinger sanft auf die Lippen. »Bitte, Lukas, nicht jetzt. Ich habe wenig Zeit. Nimm doch bitte meine Tasche mit auf Dein Zimmer. Wenn ich kann, komme ich zu Dir und wir reden über alles in Ruhe.«
    Sie schenkte ihm ein süßes Lächeln und er war besiegt.
    »Also gut, ich warte auf Dich«, versprach er ihr, nahm ihre Tasche und machte sich auf den Weg zum Gästehaus hinüber, jedoch nicht, ohne ihr noch nachdenklich nachzusehen, wie sie atemlos zum Hauptgebäude hinauflief.
    Maria lief wie ein gehetztes Reh durch die Gänge zu Theresas Wohnung, ohne überhaupt genau zu wissen, was sie dort erwartete. Da war nur dieses unbändig drängende Gefühl, gebraucht zu werden. Und wenn sie ganz tief in sich hineinhorchte konnte sie, noch immer, das Weinen und Schluchzen ihrer Freundin spüren. Sie kannte Theresa schon so lange und sie war ihr immer sostark und unerschütterlich erschienen, dass sie die Hilflosigkeit und grenzenlose Trauer, die sie von der Älteren nun spürte an den Rande einer Panik brachte.
    Endlich stand sie vor Theresa’s Tür und kramte, bevor sie überhaupt merkte was sie tat, ihren Schlüsselbund aus der Tasche. Erst als sie ihn in der Hand hielt, starrte sie kurz verwundert darauf. Sie hatte einen Schlüssel von Theresas Wohnung an ihrem Schlüsselbund und konnte weder sagen wofür – sie hatte ihn noch nie gebraucht oder benutzt – noch warum sie sich in diesem Augenblick, wo sie doch vor lauter Hast und Panik alles andere ausgeblendet hatte, so selbstverständlich daran erinnerte. Doch dann drängte sie diese Überlegung mit Gewalt bei Seite, sperrte die Türe auf – zum Glück steckte kein Schlüssel von innen – und hastete in die Wohnung.
    Schließlich fand sie Theresa in einem kleinen, kargen Raum neben deren Schlafzimmer, den sie noch nie

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