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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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ihn berührt und er wusste, dass er sein ganzes Leben lang in tiefster Dunkelheit verbracht hatte.
    »Theresa!«, flüsterte er. Und lauter sagte er: »Wir haben sie gefunden, Kurt, wir sind am Ziel.«
    Und Kurt Braun näherte sich ihm vorsichtig und mit unergründlichem Blick.
    Theresa erkannte Moore und seinen harten Weg, den er gekommen war. Sie spürte seine Verluste, die seine Gedanken verdunkelten und sein Lachen getötet hatten. Karen Anderson, Frank Torrens, Angus Markow....
    Doch plötzlich drängte sich etwas anderes in dieses Zwiegespräch tiefer Gefühle und sie verfluchte sich für ihren Leichtsinn und ihre Unachtsamkeit.
Gott der Allmächtige
, versuchte sie Moore zu warnen.
Samuel, pass auf.... Lauf
!
    Doch sie wusste, dass nichts mehr ihn retten konnte und sie zog sich zurück, so schnell sie nur konnte. Und zurück ihn ihrem Körper sprang sie auf und lief nach oben, in dem verzweifelten Versuch, ihre letzten Kräfte zu sammeln, um dem Sturm entgegenzutreten, der sich vor ihren Toren zusammengebraut hatte.
    Moore taumelte zurück. Was war passiert? Gerade noch hatte er sich, in der Geborgenheit von Theresas Nähe, ein kleines Stück fallen lassen, als sie sich mit einem Aufschrei von ihm los gerissen hatte.
    Moore wandte sich um. »Kurt ich.....«
    Die letzten Worte blieben ihm krächzend ihm Hals stecken. Und was er sah ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren und traurig erkannte er die Sinnlosigkeit seines Lebens. Er blickte nicht in das Gesicht von Kurt Braun. Er blickte in das zerfetzte und entstellte Antlitz eines Dämonen.
    »Du dummer Mensch«, fauchte ihn der Dunkle, der einst Kurt Braun gewesen war, an.
    Immer weiter zersplitterte und zerfaserte der menschliche Körper seines Begleiters in der sie umgebenden Dunkelheit, bis Moore von dieser grauenvollen, zähen Masse gänzlich eingeschlossen war. Nicht eine Schneeflocke fiel in dieser Hölle. Hasserfüllte, brennende Augen richteten sich auf Moore und fraßen sich durch sein Fleisch tief in seine Seele. Und, mit tausend Krallen bewehrte, glühend heiße Pranken reckten sich nach ihm, brannten ihm die Kleider vom Leib und schoben sich unter seine Haut, die unter der sengenden Hitze verkohlte.
    Und Moore schrie. Er schrie, bis seine Stimme versagte und schrie weiter, immer weiter, bis sein ganzes Leben, sein ganzes Denken und Sein in diesen einen Schrei floss.
    Und der Dunkle lachte.
    »Du hast mich direkt zu ihr geführt, Du maßlos dummer Mensch.«
    Jedes einzelne Wort tropfte wie dicke, stinkende Jauche in Moore’s Bewusstsein. Ein kleiner, rational denkender Teil seiner selbst wunderte sich, dass er doch eigentlich tot sein müsste. Und dankbar nahm er diesen Gedanken auf und wünschte sich den Tod, wünschte und erflehte ihn so sehr, dass die beißende Stimme des Dunklen beinah verblasste.
    Doch dieser riss ihn an den schmerzenden Fäden seiner Existenz, die er fest in seinen Klauen hielt zurück und verhöhnte ihn.
    »Der Tod ist keine Erlösung für Dich, Du elender Scheißhaufen.
Ich
bestimme, ob Du lebst oder stirbst. Und Du
wirst
sterben. Aber nur, umendgültig in meinen Klauen zu landen. Und ich werde Dich ewig zerreißen und zerfetzen und quälen, nur um Dich wieder zusammenzusetzen, damit ich von vorne beginnen kann.«
    Langsam zog er den hilflos verbrannten und zerschundenen Körper Moore’s ganz nahe zu sich heran. Und fast zärtlich flüsterte er ihm ins Ohr und Moore weinte stumm und angsterfüllt.
    »Wir werden eine schöne, wundervolle Ewigkeit miteinander verbringen, mein süßer Liebling.«
    Das falsche Kichern dröhnte wie das Schlagen eines riesigen, missgestimmten Gongs durch Moore’s Gedanken.
    »Aufrechte Menschen«, höhnte der Dunkle. »Ihr haltet euch an Liebe, Vertrauen und Hoffnung. Und, Du lächerlicher Versager, wie weit hat Dich das gebracht? Alle, die Dir etwas bedeutet haben, hast Du ans Messer geliefert. Karen....«
    Und vor Moore’s Augen erschien seine geliebte Karen, ihr Gesicht zerschlagen und über ihrem Herzen eine klaffende Wunde. Und der Dunkle winkte sie fröhlich und gesellig heran.
    »Komm her, mein Täubchen. Schau nur, Sam ist hier.« Ihr Blick war versteinert und hart auf Moore gerichtet. »Du hast mich verraten, Sam.«
    »Nein...«, krächzte Moore so unhörbar leise, dass er sich selbst fast nicht verstand.
    »Doch!«, erwiderte Sie bestimmt. »Du hast meine Liebe nicht angenommen und mich von Dir weggestoßen. Du hast es zugelassen, dass sie mich abschlachten.«
    Sie stieß den Finger

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