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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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und sie blickte ihn fragend an.
    »Ja, Karen, das ist ein Punkt, über den Frank und ich uns bereits den Kopf zerbrochen haben. Nach Aussage unseres einzigen Zeugen, Mr. Ukowa, soll sich unsere Jane hier mit ihren Angreifern tagelang eine
Schlacht
geliefert haben – was wir beide für nicht sehr wahrscheinlich halten. Kann es denn sein, dass sie gefangen gehalten wurde? Gibt es Zeichen für Fesselungen, Misshandlungen, Missbrauch oder ähnliches?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wir haben keine Fesselspuren gefunden, weder an Hand- undFußgelenken, noch sonst wo. Auch weisen die Laboruntersuchungen der Abstriche auf kein Sexualdelikt hin. Aber.....«
    Wieder unterbrach sie sich, blickte abwechselnd in ihre Aufzeichnungen und zu den Männern.
    »Aber....?«, fragten beide einstimmig, wie im Chor, nach.
    »Aber wir haben etwas viel Merkwürdigeres entdeckt. Jane hatte verschiedene Frakturen in unterschiedlichen Heilungsstadien an....«, sie las aus ihren Aufzeichnungen vor, »... an Handgelenk und Unterarmknochen rechts, an mehreren Fingern beider Hände, an zwei Rippen auf der linken Seite, dem linken Schlüsselbein und dem Sprunggelenk des rechten Fußes.«
    Moore und Torrens sahen sich etwas verständnislos an und runzelten die Stirn. Schließlich wagte Torrens eine These.
    »War die Frau vielleicht sportlich sehr aktiv....? Wo kann man sich viele Brüche zuziehen? Kampfsport vielleicht?«
    Moore verfolgte eine andere Idee.
    »Möglicherweise hatte sie... Na, wie heißt das doch gleich...
Osteogenesis Imperfect
....?«
    »Glasknochen?« Karen schüttelte energisch den Kopf. »Nein, nein. Hört mir bitte zu, denn Ihr versteht nicht..... Diese Brüche wurden ihr erst nach dem Tod von Vicky beigebracht
und sie sind fast gänzlich verheilt!
«
    Moore stützte sich mit beiden Armen schwer auf einen der Seziertische und senkte mit geschlossenen Augen den Kopf, während Agent Torrens weiterhin, mit zusammengekniffenen Lippen und verschränkten Armen, an den Arbeitstisch gelehnt stand und nur noch ein Stück bleicher wurde.
    »Gott der Allmächtige, Karen«, presste Moore mühsam hervor.
    »Wir hatten gehofft, Du würdest uns ein paar Fragen beantworten können und mit Deiner Arbeit ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.«
    Er sah auf und blickte sie aus trüben Augen an.
    »Aber du scheinst heute eher auf Unglaubliches und Unmöglichkeiten abonniert zu sein.«, sagte er, im Versuch zynisch zu sein. Jedoch geriet das Grinsen, dass er seinem bewusst flapsigen Kommentar hinterherschickte zu einer Fratze.
    »Nun Frank«, versuchte er, ungeachtet der Ungeheuerlichkeiten, mit denen sie Karen überschüttet hatte, den Faden weiter zu spinnen. »dann müssen wir den Gedanken an einen Kampf unserer unbekannten Amazone hier gegen einen übermächtigen Gegner wohl doch wieder in Betracht ziehen.....«
    »Es tut mir leid«, erwiderte Karen Anderson leise und resigniert. »Aber ich kann Euch nun mal nur das berichten, was unsere Untersuchungen ergeben haben, auch wenn es sich anhört, wie das Testament eines Wahnsinnigen.«
    Moore richtete sich auf und legte Karen die Hand auf die Schulter.
    »Schon gut, mach ruhig weiter, mittlerweile kann uns nichts mehrerschüttern.«
    »Na hoffentlich«, sagte Karen mehr zu sich selbst, jedoch laut genug, dass die beiden Männer den aufrichtigen Zweifel in ihrer Stimme nicht überhören konnten. Torrens sagte immer noch kein Wort.
    »Wir haben den Leichnam von Jane weiter eingehend untersucht, um die Todesursache festzustellen – die körperlichen Verletzungen scheiden hier zur Gänze aus, zumal diese Frau anscheinend über ein unglaubliches Selbstheilungspotential verfügt hat. Schließlich haben wir die Todesursache jedoch bestimmen können – und ich wünschte fast, das wäre uns nicht gelungen....«
    Moore sah sie aus flehenden Augen an.
    »Karen bitte.....«
    Statt einer Erwiderung auf seinen Einwurf, bückte sie sich und langte unter den Tisch, um eine abgedeckte Glasschale hervorzuholen und sie vor ihnen abzustellen. Als sie das Tuch von der Schale nahm und den Blick auf dessen Inhalt freigab, wusste Moore auf den ersten Blick nicht, was er da vor sich hatte. In der Schale lag ein grauschwarzes Etwas, von der Größe einer Kartoffel. Dieses
Ding
schien staubtrocken und zerbrechlich und Moore erwartete fast, dass es vom leichtesten Windhauch zu Staub zerblasen würde. Als er näher hinsah, erkannte er zu beiden Seiten Einbuchtungen, die ihn an etwas erinnerten.
    Doch es dauerte einige

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