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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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jüngster Zeit.
    Grundrisse und Schnitte, erst vor wenigen Jahren, unter Zuhilfenahme von CAD und Fotogrametrie, gefertigt, gaukelten eine Genauigkeit von Zehntel und Hundertstel Millimeter vor, die in Wirklichkeit gar nicht erreichbar war. Die Detailfülle dieser Pläne – Vermassungen, Schnittlinien, Durchbrüche, Installationen, und so weiter – ließ die tatsächlichen Umrisse bis zur Unkenntlichkeit verschwimmen.
    Lukas schüttelte mehr als einmal den Kopf, bei diesen Gedanken.
    »So«, sagte Maria so plötzlich, dass Lukas erschrak
    »Das war der Letzte.«
    Lukas starrte ungläubig auf seinen Schreibtisch.
    Ohne dass er es wirklich bewusst wahrgenommen hatte, hatten sie sich durch die ganzen Unterlagen gekämpft und hatten diese gemäß den neu festgelegten Gebäudenummern geordnet. Er blickte auf seine Armbanduhr und erkannte erstaunt, dass sie mehr als drei Stunden fast wortloser Archivarbeit hinter sich hatten und es nun schon weit nach Mitternacht war.
    Lukas wirkte etwas verlegen als er zu Maria sagte: »Ach du meine Güte, dass war ja nun wirklich nicht meine Absicht, Dich hier, die halbe Nacht, zur Arbeit einzuspannen. Du musst ja todmüde sein!«
    Sie lehnte, weit vorgebeugt, mit verschränkten Armen auf dem Schreibtisch, hatte den Kopf auf den Unterarmen aufgestützt und strahlte ihn aus ihren dunklen Augen verschmitzt grinsend an.
    »Nein, eigentlich bin ich überhaupt nicht müde.«
    Lukas lächelte zurück.
    »Darf ich Dich denn vielleicht – quasi als Dank – noch zu einem Gläschen Wein einladen.«
    »Ich bitte darum«, erwiderte sie leise.
    Lukas stand auf, ging hinüber zur Küchenzeile, schnappte sich eine Flasche Roten aus dem kleinen Weinregal hinter der Sitzecke, stopfte sich den Korkenzieher so hastig in die Hosentasche, dass er damit beinahe ein größeres Unglück verursacht hätte, holte noch zwei Weingläser aus dem Hängeschrank und eilte, so aufgepackt, zurück.
    Maria hatte es sich zwischenzeitlich auf der Couch gemütlich gemacht und so stellte er Flasche und Gläser auf dem niedrigen Holztisch davor ab. Anschließend öffnete er die Flasche und goss Maria einen kleinen Schluck, zum Verkosten, ins Glas.
    Verdammt, warum nur war er so nervös?
    Er fühlte sich fast wie ein Teenager beim ersten Rendevouz und dabei hatte Maria bisher nicht die leisesten Anstalten gemacht, dass sie sich für ihn, als Mann, interessieren würde. Oder doch?
    Als ihm Maria mit einem leichten Nicken zu verstehen gab, dass sie mit der Wahl des Weines einverstanden war, schenkte er beide Gläser halb voll, ließ sich neben ihr auf der Couch nieder und prostete ihr zu, bevor er einen kräftigen Schluck nahm, in der Hoffnung, seine Nerven dadurch etwas zu beruhigen.
    Sie nippte ebenfalls an ihrem Glas und hielt es dann, scheinbar in Gedanken versunken, in beiden Händen. Lukas betrachtete sie verstohlen von der Seite. Ihr halblanges, fast schwarzes Haar umrahmte ihr schönes, scharfgeschnittenes Gesicht. Sie war sehr schlank und mit ihren einssiebzig etwas kleiner als er. Doch trotz ihrer Zierlichkeit, bestach sie mit ihren überaus weiblichen Formen, die er unter ihrer Kleidung erahnen konnte. SeinBlick ruhte auf ihren wundervoll großen Brüsten, die sich unter dem engen, olivefarbenen T-Shirt abzeichneten, über dem sie ein helles Hemd, offen, wie eine Jacke trug und wanderte weiter zu ihren übereinandergeschlagenen Beinen, die in einer abgewetzten Jeans steckten. Als er merkte, dass sie ihn offenbar schon seit mehreren Sekunden ansah, wandte er sich schnell ab und spürte, wie ihm das Blut vor Verlegenheit in die Wangen schoss.
    Es schien sie jedoch nicht zu stören, dass er sie so unverschämt gemustert hatte, denn sie stellte das Glas ab, wandte sich ihm zu, den Kopf auf die Linke gestützt und sah ihn aus ihren tiefbraunen Augen geheimnisvoll an.
    »Einen Penny für Deine Gedanken«, sagte sie leise zu ihm.
    Lukas wurde nur noch verlegener. »’tschuldigung...., ich wollte dich nicht.... nun ja... so
anstarren
«, stotterte er.
    »Schon gut Lukas, ich bin selbstbewusst genug, um zu wissen, dass ich nicht hässlich bin. Und wenn’s mir zu viel wird, sag ich Dir schon Bescheid«, versuchte sie ihn zu beruhigen und ihr offenes Lächeln zeigte ihm, dass sie es ehrlich meinte.
    »Ganz im Gegenteil...«, setzte sie nun, mit einem leicht ironischen Unterton in der Stimme, nach, »...ich wäre sogar beleidigt, wenn Du meine offensichtliche Schönheit nicht zu würdigen wüsstest.«
    Nun gelang auch Lukas

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