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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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Stelle rauswolle und zu Unrecht hier festgehalten werde«, erklärte McNolan blinzelnd und sah an Moore vorbei.
    Du lügst, wenn Du das Maul aufmachst!
dachte Moore bei sich, blickte den Mann vor sich jedoch weiter mit unergründlicher Miene an.
    »Als er sich nicht beruhigen ließ, habe ich die Waffe gezogen und versucht ihn so zur Besinnung zu kriegen. Doch kaum hatte ich die Waffe in der Hand, hat dieser Wahnsinnige durch die Gitterstäbe gegriffen und versucht, mir den Revolver aus der Hand zu reißen. In dem ganzen Gerangel hat er sich die Waffe schließlich selbst an Die Brust gehalten und hat abgedrückt. Ich schwöre Ihnen, Dr. Moore, ich bin unschuldig.«
    Noch während McNolan’s letztem Satz betrat Torrens das Büro, flüsterte Moore etwas zu und drückte ihm einige Unterlagen in die Hand, welche Moore durchblätterte und studierte. Er legte beim lesen die Stirn in Falten und jeder im Raum schien gespannt auf seinen Kommentar zu warten. Schließlich ließ er die Papiere sinken und sah McNolan erneut an.
    »Patric, warum haben Sie die Waffe gezogen?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt, der Alte hat angefangen zu randalieren und....«
    »Sie wollen mir also sagen...«, unterbrach ihn Moore barsch, »....dass ein alter Mann, einen Kopf kleiner als Sie, Ihnen körperlich unterlegen, unbewaffnet und eingeschlossen in eine Zelle, anfängt zu schreien und Sie sich dadurch genötigt sehen Ihre Dienstwaffe zu ziehen?«
    McNolan versuchte eine Erwiderung, die von Moore jedoch sofort im Keim erstickt wurde.
    »Aber nicht nur, dass Sie ihre Waffe ziehen. Nein. Sie stellen sich auch noch direkt vor das Zellengitter, so dass der Gefangene ihre Hand mit der Waffe ergreifen kann.«
    Moore schnaubte hörbar, bevor er weitersprach.
    »Ich glaube Ihnen kein Wort, McNolan und ich will Ihnen auch gerne sagen, warum ich das nicht tue. Erstens: Ich habe Mr. Ukowa kennen gelernt und habe mit Ihm gesprochen. Und da ich als Kriminalpsychologe über eine gewisse Menschenkenntnis verfüge, wage ich zu behaupten, dass das Verhalten von Mr. Ukowa, das Sie beschrieben haben nicht zu dem Mann passt, mit dem ich gesprochen habe. Zweitens: Sie, Mr. McNolan, lügen! Ihre ganze Gestik und Mimik schreit geradezu
Lüge
. Aber viel mehr als das, überzeugt mich Ihre Geschichte selbst, dass Sie nicht die Wahrheit sagen. Entweder das, oder Sie sind der dümmste Polizist, der auf Gottes weiter Weltherumläuft.«
    Moore geriet langsam in Rage und McNolan wurde mit jedem Wort, das ihm Moore an den Kopf warf, nervöser.
    »Und Drittens, Mr. McNolan, habe ich hier einen handfesten Beweis, der mir bestätigt, dass man Ihnen nicht glauben kann.«
    Er warf einige Blätter mit Farbfotos, offensichtlich mittels eines Farbdruckers hergestellt, vor Oldman auf den Tisch, ohne McNolan aus den Augen zu lassen. Dessen Augen weiteten sich vor Schreck, als er erkannte was da auf dem Schreibtisch vor dem Chief lag, der nun seinerseits die Seiten langsam in die Hand nahm und nach einigen Augenblicken ein Geräusch von sich gab, dass verdächtig an das Knurren eines zornigen Hundes erinnerte. Auf den Seiten waren Fotos von Kindern – Jungen und Mädchen – im Alter von höchstens zehn, zwölf Jahren zu sehen. Die Kinder waren meist nackt und in eindeutigen Posen abgebildet. Ihren Gesichter jedoch, sofern sie auf den Fotos zu sehen und nicht entfremdet waren, waren von Scham, Angst und Verzweiflung gezeichnet. Als Moore McNolan wieder ansprach, war sein Tonfall leiser als zuvor, was den ehemaligen Deputy jedoch nur noch mehr erschreckte.
    »Ich werde Ihnen sagen, wie ich die Sache sehe, Patric. Sie sind pädophil und leben Ihre Neigung auch in vollen Zügen aus. Irgendwer hat davon Wind bekommen und erpresst sie jetzt. Und dieser jemand hatte ein Interesse daran, Mr. Ukowa zu beseitigen und hat sich dazu Ihrer bedient. Sie sind nichts anderes als ein kleiner, mieser Auftragsmörder.«
    McNolan sprang halb vom Stuhl hoch, bevor der Polizist, der hinter ihm stand, ihn gröber, als erforderlich, wieder zurückstieß.
    »Nein, verdammt, das stimmt nicht..... Ich meine das mit Ukowa..... Er hat sich selbst erschossen...... Ich war das nicht......«
    In den Augen der Männer die ihn ansahen, konnte er überdeutlich erkennen, dass sie ihm nicht glaubten.
    »Ich sage jetzt gar nichts mehr. Ich will einen Anwalt. Das ist mein verdammtes Recht«, maulte er schließlich halblaut, im Tonfall eines beleidigten Kindes, die Hände zu Fäusten geballt.
    Moore und Oldman

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