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Schneerose (German Edition)

Schneerose (German Edition)

Titel: Schneerose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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du
in ein gutes Hotel gehst und nicht in irgendeiner Absteige landest.“
    Lia
fängt zu lachen an. „Also langsam machst du mir mit deiner Fürsorge aber
Angst.“
    Mr.
Green erwidert ihr Lachen. „Ich übe noch.“

 
    Als
Lia fröhlich aus dem Anwesen gelaufen kommt, hält sie perplex inne. Denn in der
Einfahrt wartet nicht wie erwartet Lindsay, sondern Tru.
    Unsicher
blickt sie ihr entgegen, bevor sie beschwichtigend die Hände hebt. „Ich habe
Neuigkeiten von Orlando und ich dachte es interessiert dich vielleicht.“
    Misstrauisch
mustert Lia sie. „Worum geht es?“
    „Die
Vampire sind wohl schon letzte Woche alle mit einem Schiff davon gesegelt.“
    Höhnisch
kann sich Lia ein Kommentar nicht verkneifen. „Wie deine Beute macht sich von
dannen, ohne dass die Vampirjägerin es mitbekommt?“
    Verletzt
schaut Tru ihr in die Augen. „Ich hatte wichtigeres zu tun.“
    Lia
würde sich am liebsten ohrfeigen. Natürlich, Tru war damit beschäftigt an ihrem
Bett zu sitzen und ihr Händchen zu halten.
    „Es
tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen.“
    Beschwichtigend
winkt Tru ab. „Willst du mit zu Moundrell Manor kommen und nachsehen?
Vielleicht ist er hier geblieben.“
    Überrascht
blinzelt ihr Lia entgegen. „Du nimmst mich mit?“
    Tru
grinst und zuckt mit den Schultern. „Du bist doch eine Succubus, oder nicht?“
    „Sieht
ganz so aus.“, stimmt Lia zu und gemeinsam durchqueren sie erst die Manor Road,
um dann wieder vor dem Eingang des italienischen Gartens zu laden. Lia erinnert
sich nur zu gut an ihren letzten Besuch. Es war die Nacht, in der sie starb.
Gänsehaut bildet sich auf ihren Armen und lässt sie frösteln. Bei Tag sieht der
Park weniger schaurig aus. Eigentlich sogar ganz schön. Schneebedeckte
Olivenbäume säumen den Sandweg und in der Mitte des Parks thront ein See, auf
dem im Sommer kleine Holzboote zu Spazierfahrten einladen. Am Ende des Parks
befindet sich erhöht ein graues, leicht verwittertes Steingebäude. Um das ganze
Gemäuer rankt sich grüner, teils verdorrter Efeu. Unglaublich, dass sie Orlando
jeden Tag so nahe war, ohne es auch nur zu ahnen. Die Fenster wirken verlassen.
Es gibt keine Gardinen und keine Blumen an den Bänken. Wenn die Fenster nicht
zerbrochen sind, werden sie von schweren Samtvorhängen in bordeauxrot oder
schwarz verhängt. Die Steinplatten der Einfahrt sind schon lange gesprungen und
zwischen ihnen wächst Unkraut auf den Weg. Als sie vor der schwarzen Holztüre
ankommen, lässt diese sich ohne Probleme einfach aufstoßen und gibt dabei
lediglich ein klagendes Quietschen von sich. Der Boden im Inneren ist von
kleinen Mosaiksteinen besetzt, während sich eine schwere Holztreppe in das
obere Stockwerk schlängelt. Die kleinen, losen Steinchen hüpfen bei jedem
Schritt unter ihren Füßen davon, um sich an anderer Stelle falsch in das Bild
zu setzen. Nur ein schmaler Lichtstreifen dringt aus einem zerbrochenen
Buntglasfenster oberhalb der Eingangstür. Staub tanzt durch die Luft.
    „Bist
du sicher, dass sie erst letzte Woche gegangen sind?“, fragt Lia und betrachtet
die Holzschnitzereien an der alten Wendeltreppe.
    „Ich
bin nicht mal überzeugt davon, dass wirklich alle weg sind.“, entgegnet Tru und
steuert auf die Wand gegenüber der Eingangstür zu. Sie hält Lia einen
Holzpflock entgegen.
    „Hier,
für den Notfall. Aber komme mir damit nicht zu nahe.“
    Als
Lia den Pflock ergreift, wird ihr plötzlich ganz mulmig zu mute. Ein Splitter
dringt in ihren Zeigefinger und reißt ihre dünne Haut auf. Sofort quillt ein
winziger Bluttropfen hervor. Verdutzt stößt Lia ein „Oh“ hervor und hält die
Hand vor sich ins Licht. Ehe sie sich versieht, steht Tru direkt vor ihr und
starrt auf den roten Bluttropfen, der an Lias Finger hinabläuft. Eine seltsame
Spannung liegt in der Luft und lässt Lia erschauern. Es ist so still, dass man
selbst eine Stecknadel fallen hören könnte. Trus braune Augen funkeln im trüben
Licht, während sie das Blut wie gebannt fixiert. Zögernd nähren sich ihre
Lippen Lias ausgestreckter Hand. So zart wie eine Feder berühren Trus Finger,
die ihren. Ein Kitzeln geht durch ihren ganzen Körper. Als Trus Zunge den
winzigen Tropfen aufsaugt, zuckt Lia wie elektrisiert zusammen und schließt für
einen Moment die Augen. Doch der Moment ist schneller vorbei als er begonnen
hat und als Lia die Lider wieder öffnet, hat Tru sich bereits wieder verschämt
von ihr abgewandt, während die Berührung ihrer Lippen und

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