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Schneerose (German Edition)

Schneerose (German Edition)

Titel: Schneerose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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das flackernde Licht der
Straßenlaternen begleitet ihren Weg. Der Eingang zum italienischen Garten ist
hell mit bunten Laternen erleuchtet, doch der Park selbst liegt dahinter im
Dunkeln. Jetzt wird es Lia doch etwas unheimlich. Warum will Orlando sie
ausgerechnet im Dalby Forest treffen und nicht im Garten? Er wohnt doch in
Moundrell Manor, welches genau dazwischen liegt.
    Unschlüssig geht
sie vor dem Tor auf und ab. Erneut zieht sie ihr Handy aus der Tasche. Das
Akkusymbol blinkt bereits. Wieder versucht sie die unbekannte Nummer
zurückzurufen.
    „Der Anrufer ist
zurzeit nicht erreichbar. Bitte rufen Sie später noch mal an!“
    Verdammt! Sie
denkt an Lindsay. Soll sie ihr Bescheid sagen? Ihre Freundin macht sich ohnehin
schon Sorgen, doch wenn sie ihr jetzt erzählt, dass sie vor hat mitten in der
Nacht sich in einem dunklen Wald mit einem Vampir zu treffen, wird sie das
sicher nicht beruhigen. Besser sie erzählt ihr später alles, wenn sie wieder
sicher in ihrem Bett liegt. Das Treffen mit Orlando wird sicher nicht lange
dauern.
    Bevor sie es
sich anders überlegen kann, eilt Lia schnell in den dunklen Park. Unter dem
Schneefall sind jegliche Geräusche verstummt. Kein Vogelgezwitscher, kein Wind
in den Bäumen, keine Blätter oder Äste die rascheln. Nichts. Es ist totenstill.
Das einzige Geräusch, das Lia hört, ist ihr eigener Atem und das hektische
Schlagen ihres Herzens.
    Ihre Augen
brennen als sie sich durch das Schneegestöber nach Orlando umschaut. Sie kann
kaum etwas erkennen. Mittlerweile ist auch ihr Pullover nass und lässt sie vor
Kälte schauern. Langsam bekommt sie das Gefühl, dass das Ganze eine ganz blöde
Idee war. Richtig naiv und dumm, wie ihr Vater sagen würde. Was hat sie sich
nur dabei gedacht? Hier ist niemand! Am besten dreht sie direkt wieder um und
macht dass sie nach Hause kommt.
    Stopp! Sind da
wirklich Lichter? Wie kleine Kerzenflammen leuchten sie in einiger Entfernung
durch die Dunkelheit. Ist da ein Fest? Vielleicht ein Weihnachtsbrauch
ausländischer Mitbürger oder einer fremden Religion? Vielleicht aus Italien?
Unsicher geht sie auf die vielen Flammen zu, die unruhig auf und ab flackern.
Das Feuer lässt ihr ganz warm ums Herz werden. Doch je näher Lia kommt, erkennt
sie, dass die Lichter still stehen. Es gibt keine Musik, keine Stimmen und
keine bunte Weihnachtsdekoration. Erst als sie nur noch wenige Meter von den
Fackeln trennen, bemerkt sie die Personen, die die Fackeln tragen. Wie
versteinert stehen sie da und richten allesamt starr ihren Blick auf sie. Ihre
Augen leuchten ihr rot entgegen. Die Mienen eisern und ohne jegliche
Gefühlsregung. Angst schnürt ihr die Kehle zu. “Halt dich von Orlando fern
oder sie werden dich töten.” ,
hallen ihr Trus Worte durch den Kopf. Plötzlich ergibt das Gesagte einen Sinn.
Die anderen Vampire.

 
    Sie lösen sich aus ihrer Starre und bilden einen Kreis um sie. Ihre
Schritte sind so still und leise, dass Lia sie nicht einmal hören würde, wenn
sie die Augen schließt. Ihre Körper versperren ihr den Weg zurück. Sie kann nur
noch vorwärts, in Richtung Wald.
    „Was wollt ihr von mir?“, frag sie mit vor Panik bebender Stimme. Sie
erwartet keine Antwort, doch hofft sie wohl, dass vielleicht alles nur halb so
schlimm ist wie es erscheint. Es bleibt still. Die Augen fixieren sie gebannt
und Lia dreht sich um ihre eigene Achse, verzweifelt einen Ausweg suchend.
Wenigstens ein Gesicht, in dem Mitleid zu erkennen wäre. Nichts.
    Wie der Schuss einer Pistole löst sich einer der Vampire aus ihrer Mitte
und schießt auf Lia los. Das ist ihr Startzeichen. Sie beginnt zu rennen.

 
    So schnell sie kann hastet sie durch die Finsternis. Ihre Beine sind zu
einer gummiartigen Masse geworden, die sie schon lange nicht mehr spürt. Nie
zuvor hatte sie es eiliger, nie zuvor hatte sie solche Angst. Ihre Lunge brennt
wie Feuer und auf ihrer Zunge schmeckt sie Eisen. Das Herz schlägt ihr bis zum
Hals, während der Wind an ihr vorbeirauscht und Zweige in ihr Gesicht schlagen.
Doch den Schmerz lässt sie nicht zu. Sie darf nicht stehen bleiben, muss immer
weiter rennen, wenn sie nur wüsste wohin. Nach Hause kann sie nicht. Ihr Vater
ist da, sie würde ihn in Gefahr bringen. Zumal die Vampire sie dort wohl als
erstes suchen würden, wenn sie es überhaupt bis dahin schaffen würde. Was hat
sie sich auch nur dabei gedacht mit Orlando zu gehen? Sie wusste was er war,
hatte sie etwa wirklich geglaubt es wäre wie in ‚Twilight’ und sie

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