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Schneewittchen muss sterben

Schneewittchen muss sterben

Titel: Schneewittchen muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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Platz. Bodenstein blieb stehen, betrachtete die drei Männer der Reihe nach. Wieso hatte sie jetzt, nach elf Jahren, plötzlich die Reue gepackt? Er überließ es Pia, die Angaben zur Vernehmung, die aufgezeichnet wurde, zu machen. Dann legte er die acht Fotos auf den Tisch. Felix Pietsch, Michael Dombrowski und Jörg Richter betrachteten die Bilder und wurden blass.
    »Kennen Sie diese Bilder?«
    Kopfschütteln.
    »Aber Sie erkennen, was sie darstellen.« Nicken.
    Bodenstein verschränkte die Arme. Er wirkte gelassen und ruhig, ganz so wie immer. Pia konnte nicht umhin, ihn für seine Selbstdisziplin zu bewundern. Niemand, der ihn nicht besser kannte, hätte geahnt, was wirklich in ihm vorging.
    »Können Sie uns sagen, wer und was auf den Bildern zu sehen ist?«
    Die drei Männer schwiegen einen Moment, dann ergriff Jörg Richter das Wort. Er zählte die Namen auf: Laura, Felix, Michael, Lars und er selbst.
    »Und wer ist der Mann in dem grünen T-Shirt?«, fragte Pia. Die drei zögerten, wechselten kurze Blicke.
    »Das ist kein Mann«, sagte Jörg Richter schließlich. »Das ist Nathalie. Also Nadja. Sie hatte früher ganz kurze Haare.«
    Pia suchte die vier Bilder heraus, die den Mord an Stefanie Schneeberger zeigten.
    »Und wer ist das?« Sie tippte mit dem Finger auf die Person, die Stefanie umarmte. Jörg Richter zögerte.
    »Das könnte der Lauterbach sein. Vielleicht ist er Stefanie nachgegangen.«
    »Was genau ist an dem Abend passiert?«, wollte Bodenstein wissen.
    »Es war Kerb in Altenhain«, begann Richter. »Wir waren den ganzen Tag unterwegs, hatten ordentlich getrunken. Laura war eifersüchtig auf Stefanie, weil die auch noch zur Miss Kerb gewählt worden war. Da wollte sie Tobi wohl eifersüchtig machen und hat auf Teufel komm raus mit uns geflirtet. Nein, regelrecht heißgemacht hat sie uns. Tobi hat am Getränkestand im Zelt gearbeitet, mit Nadja zusammen. Irgendwann war er weg, es hatte wohl Zoff mit Stefanie gegeben. Laura ist ihm nachgelaufen und wir ihr.«
    Er machte eine Pause.
    »Wir sind obenrum gegangen, also die Waldstraße hoch, nicht die Hauptstraße entlang. Dann haben wir hinten im Hof von Sartorius herumgesessen. Plötzlich kam Laura durch die Milchküche in den Stall. Sie hat geheult und hatte Nasenbluten. Wir haben sie ein bisschen geärgert, sie wurde wütend und hat Felix eine geklebt. Und irgendwie … ich weiß auch nicht mehr, wieso … ist die Situation eskaliert.«
    »Sie haben Laura vergewaltigt«, stellte Pia mit sachlicher Stimme fest.
    »Sie hatte uns den ganzen Abend angemacht ohne Ende.«
    »War der Geschlechtsverkehr mit ihr einvernehmlich oder nicht?«
    »Na ja«, Richter biss sich auf die Unterlippe. »Wohl eher nicht.«
    »Wer von Ihnen hatte Geschlechtsverkehr mit Laura?«
    »Ich und … und Felix.«
    »Weiter.«
    »Laura hat um sich getreten und geschlagen. Dann ist sie weggerannt. Ich bin hinter ihr her. Und plötzlich stand Lars da, Laura lag vor ihm auf dem Boden, und überall war Blut. Sie dachte wohl, er wollte auch was von ihr. Sie ist hingefallen, mit dem Kopf auf den Stein, mit dem das Tor festgestellt wurde. Lars war total entsetzt, er stammelte irgendwas und rannte dann weg. Wir … wir waren auch in Panik, wollten weglaufen, aber Nadja war ganz cool, wie immer, und sagte, wir sollten Laura verschwinden lassen, dann gäb's auch keine Spuren.«
    »Wo kam denn Nadja plötzlich her?«, fragte Bodenstein. »Sie … sie war die ganze Zeit dabei gewesen.«
    »Nadja hat zugesehen, wie Sie Laura Wagner vergewaltigt haben?«
    »Ja.«
    »Aber warum wollten Sie Lauras Leiche verschwinden lassen? Ihr Tod war doch wohl ein Unfall.«
    »Na ja, wir hatten sie immerhin … vergewaltigt. Und dann lag sie da. Das ganze Blut. Ich weiß auch nicht, warum wir das gemacht haben.«
    »Was genau haben Sie denn gemacht?«
    »Tobis Golf stand da, der Schlüssel steckte, wie immer. Felix hat Laura in den Kofferraum gelegt, und ich kam auf die Idee, sie zum alten Flugplatz nach Eschborn zu bringen. Ich hatte noch die Schlüssel einstecken, weil wir ein paar Tage vorher dort waren, um ein bisschen Rennen zu bringen. Wir haben sie in das Loch geworfen und sind zurückgefahren. Nadja hat auf uns gewartet. Auf der Kerb hatte gar niemand gemerkt, dass wir weg gewesen sind. Waren ja alle schon ziemlich blau. Und später sind wir dann zurück zu Tobi und haben ihn gefragt, ob er mit zur Kerbewache kommt. Aber er wollte nicht.«
    »Und was war mit Stefanie Schneeberger?«
    Das

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