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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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neben meinem gegeben.
Willst du es jetzt sehen?«
    »Warum erzählst du mir nicht
statt dessen was von der Clique?«
    »Gedulde dich noch bis heute abend , Danny. Ich möchte, daß du Tyler ganz
unvoreingenommen kennenlernst.«
    Die Schlafzimmer hatten alle
einen atemberaubenden Blick aufs Meer. Ich warf meinen Koffer aufs Bett, dann
ging ich hinüber zum Fenster und starrte auf den Swimming-pool und die
phantastische Aussicht dahinter.
    »Verdammt hohe Felsküste«,
stellte ich fest.
    »Es geht etwa 150 Meter nach
unten«, bestätigte sie gedrückt. »Steil abfallend.«
    »Und da ist Peter Moulton
heruntergefallen?«
    »Wer, zum Teufel, hat dir das
erzählt?«
    Ich drehte mich um. Ihr Gesicht
war eingefallen und völlig fahl.
    »Deine liebe kleine Alison.
Diesen Knüller hat sie mir an jenem Abend in New York serviert.«
    »Der Coroner hat auf Unfall
erkannt, weil Moulton betrunken war«, erklärte Erica tonlos. »Wie kann man denn
sonst da herunterfallen? Es war doch ein Zaun da!«
    »Und — war er betrunken?«
    »Ich bin nicht sicher.« Sie
wandte rasch den Blick ab. »Ich glaube schon.«
    »Du glaubst...«
    »Ich war auch betrunken. Es war
eine wilde Party. Wenn man selber angesäuselt ist, schließt man doch von sich
auf andere, nicht?«
    »Aber du bist nicht sicher, was
Moulton angeht...«
    »Nein«, bestätigte sie gequält.
»Du hast verdammt recht. Ich bin nicht sicher.«
    Dann wandte sie sich ab und
stürzte aus dem Zimmer.
     
     
     

5
     
    Bei meinem letzten Aufenthalt
in Santo Bahia hatte ich mir einen Safe gemietet. Eine Kanone mit ins Flugzeug
zu nehmen wird heutzutage immer schwieriger. Deshalb hatte ich beschlossen,
einen Schießprügel ständig in Santo Bahia zu deponieren, den ich mir bei Bedarf
jederzeit dort holen konnte. Es war ein gutes Gefühl, den Druck des 38er Colts
in seinem Halfter unter der linken Achselhöhe zu spüren. Jetzt konnte ich einen
Drink gebrauchen. Die Lauau -Bar ist eine meiner
Stammpinten, und sofern man nicht auf ihre Spezialitäten hereinfällt — sogenannte
Cocktails mit lausigem Rum in einer halben Kokosnuß aus Plastik — ist alles in Ordnung. Ich suchte mir eine leere Nische und
bestellte einen Campari mit Soda. Schließlich mußte ich ja noch fahren und
hatte vielleicht eine lange Nacht vor mir. Deshalb ließ ich mir Zeit. Während
ich friedlich dort in meiner Nische saß und an nichts Böses dachte, tauchte
plötzlich eine bekannte Gestalt vor mir auf und lächelte mich an.
    »Ist das hier eine geschlossene
Gesellschaft, oder werden Gäste zugelassen?« erkundigte sich Alison Radcliffe.
    Sie trug ein Minikleid, also
eine sehr altmodische Angelegenheit. Aber bei ihren Beinen wirkte es überhaupt
nicht altmodisch, sondern sehr aufregend. Ich sagte ihr, sie sollte ruhig
herkommen, winkte den Kellner heran und bestellte ihr auch was zu trinken. Sie
setzte sich neben mich aufs Bänkchen und rutschte so hautnah heran, als wären
wir die besten und ältesten Freunde.
    »Wenn dieses Treffen Kommissar
Zufall gedeichselt hat«, meinte ich, »wird es Zeit, daß dem Trottel jemand eine
reinhaut.«
    »Ich bin dir nachgefahren«,
erklärte sie selbstzufrieden. »Ich hab’ gesehen, wie du abgebraust bist, da
habe ich mich einfach in meine Kutsche gesetzt und bin hinterhergerollt.
Wetten, daß du es nicht gemerkt hast?«
    »Schon gewonnen. Und was ist
nun der Zweck der Übung?«
    »Ich wollte zu gern wissen, wo
du wohl hinfährst.«
    Der Kellner brachte ihren
Drink. Sie hob das Glas und betrachtete mich nachdenklich über den Glasrand
hinweg.
    »Ganz ehrlich — ich hab’
gedacht, du hättest ein Rendezvous mit der kurvenreichen Sandy Curzon. Aber da
habe ich falsch gelegen. Und das freut mich.«
    »Wieso?« fragte ich stupide.
    »Weil du demnach Sandy nicht
besser findest als mich«, erklärte sie ernsthaft. »Als ich dir in New York
meinen schönen Korpus angeboten habe, hast du nur die Nase hochgezogen und bist
in der Nacht verschwunden. Sandy hat sich dir förmlich an den Hals geschmissen,
aber da hast du auch nicht angebissen. Wenn du dich nicht heimlich in Sehnsucht
nach der langweiligen Beth Shaw verzehrst, hast du also vielleicht tatsächlich
die Absicht, schon vor der Hochzeit meiner großen Schwester treu zu sein.«
    »Schon möglich«, knurrte ich.
    »Das wird ganz schön schwierig
für mein liebes Schwesterherz werden. Ich meine — dir treu zu bleiben. In
Europa mag das ja gut und schön gewesen sein, und in New York hatte sie da
sicher auch noch keine

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