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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Probleme. Aber jetzt hat die Clique sie wieder, da
wird’s hart.«
    »Dann muß ich ihr eben ein
bißchen Rückenstärkung geben...«
    »Die haben sie nämlich alle
schon mal vernascht, genau wie mich und Beth und Sandy. Im Duett, im Terzett,
Quartett — und gelegentlich auch mit vollem Orchester und in allen nur
denkbaren Kombinationen. Tyler, Marcus, Luke und Dane — da gibt es keine
Ausnahme.«
    Ihre hellblauen Augen waren
forschend auf mein Gesicht gerichtet. »Das stört dich überhaupt nicht, Danny?
Obgleich du sie heiraten willst?«
    »Sag mal, für wie weltfremd
hältst du mich eigentlich«? wollte ich wissen. »Glaubst du, ich habe bisher in
einem Kloster gelebt?«
    »Also wenn du mich fragst — du
bist wahrhaftig der toleranteste Mann, den ich je erlebt habe!« Das klang
ziemlich giftig.
    »Um auf ein anderes Thema zu
kommen«, bog ich hastig ab. »War Pete Moulton betrunken, als er an jenem Abend
über den Zaun gefallen ist?«
    »In jener Nacht waren alle
betrunken.«
    »Komische Geschichte«, meinte
ich nachdenklich. »Er muß doch gewußt haben, wozu so ein Zaun da ist. Um
nämlich angesäuselte Zeitgenossen daran zu hindern, sich aus Versehen den Hals
zu brechen. Aber irgendwie hat er es trotzdem geschafft, hinunterzufallen.«
    »Wir hatten alle schwer
geladen«, wiederholte sie. »Daß er fehlte, haben wir zuerst gar nicht gemerkt.
Es ist uns erst am nächsten Morgen aufgefallen. Dann haben wir uns gedacht, daß
er wahrscheinlich früh aufgestanden und heimgefahren ist. Erst als die Polizei
später mit der Nachricht kam...«
    »Was für Sex-Kombinationen habt
ihr an jenem Abend gehabt?«
    »Na hör mal! Was ist denn das
für eine komische Frage?«
    »Je nach den Gruppierungen
könntet ihr ihn auch schon eher vermißt haben. Drei zu vier geht ja wohl
nicht...«
    »Du hast eine schmutzige
Phantasie!« kanzelte sie mich ab. »Ich hab’ dir doch gesagt, daß wir alle
stinkbesoffen waren. Da haben wir uns einfach hingehauen, wo wir gerade waren.«
    »Was willst du eigentlich von
mir, Alison?«
    »Ich? Wieso?«
    »Zuerst hab’ ich gedacht, du
wolltest mich und Erica auseinanderbringen«, erklärte ich. »Dann hast du mir
von der Clique erzählt und von dem gefährlichen Tyler Waring. Danach bist du
mit dem Tod von Peter Moulton herausgerückt und hast sehr deutlich anklingen
lassen, daß möglicherweise Waring ihn auf dem Gewissen hat. Und jetzt redest du
wieder von der Clique und stellst die Mitglieder in ausgesprochen
abschreckenden Farben dar, besonders deine Schwester. Glaubst du, daß Ericas
Heirat mit mir die Clique zerstören wird, und willst du das verhindern?
Vielleicht liegt dir aber auch im Gegenteil daran, daß die Clique platzt, und
du hast dir ausgerechnet, daß sich das am besten bewerkstelligen läßt, wenn ich
mich mit Tyler Waring anlege.«
    Sie lächelte und tätschelte mir
die Hand. »Du bist ein Goldschatz, Danny! Aber du hast eine zu blühende
Phantasie. Ich wollte dir nur sagen, was gespielt wird — mehr nicht. Von der
künftigen Schwägerin, habe ich mir gedacht, hörst du das vielleicht lieber als
von völlig Fremden.«
    »Du bist die Güte selbst!«
knurrte ich.
    »Die nächsten Tage können interessant
werden«, freute sie sich. »Die anderen geben sich bestimmt nicht so leicht
geschlagen. Wenn sie sehen, daß sie Ericas Heiratspläne nicht vereiteln können,
werden sie das Zweitbeste anpeilen: Sie werden versuchen, dich in die Clique
hereinzuziehen.«
    »Die Vorstellung finde ich
nicht gerade verlockend!«
    »Probieren werden sie’s«,
meinte sie. »Wenn das nicht klappt, greifen sie vielleicht zu sanfter Gewalt.
Ich bin schon sehr gespannt, ob es ihnen gelingt.«
    Ich holte tief Atem. »Ich
schlage mich gerade mit einem schwierigen Problem herum. Vielleicht kannst du
mir da ein bißchen unter die Arme greifen?«
    »Aber natürlich, Danny.« Der
Druck ihres Schenkels verstärkte sich. »Dein Geheimnis ist bei mir gut
aufgehoben, darauf kannst du dich verlassen. Ich werde dir helfen, soweit ich
kann.«
    »Die Sache ist die: Nach fünf
Minuten in deiner Gesellschaft verspüre ich den unwiderstehlichen Drang, dir
eine Ohrfeige zu verpassen. Woran kann das wohl liegen?«
    Ihre Lippen wurden schmal. Ich
sah nackten Haß in ihren Augen aufflackern. Sie stand auf und verließ sehr
schnell und mit sehr geradem Rücken die Bar. Ich ließ mir Zeit mit meinem
Drink, dann zahlte ich und trollte mich auch. Während der Rückfahrt nach
Sublime Point war es ziemlich leer in meinem Kopf.

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