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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schwebst in Lebensgefahr.«
    »Pollard und Waring sind später
zu der Clique gestoßen?« fragte ich.
    »Ja, Dane hat sie eingeführt und
Sandy Curzon auch. Tyler war von Anfang an scharf auf mich. Theoretisch ist ja
in der Clique alles Gemeingut — auch sexuell. Aber es hat von Anfang an eine
starke Rivalität zwischen Tyler und Peter Moulton gegeben.«
    »Die Clique teilt alles«,
stellte ich fest.
    »Alles«, bestätigte sie
kategorisch. »Wenn eins der Mitglieder irgendein Projekt finanzieren will und
die Moneten nicht ganz reichen, springt die Clique ein. Zum Beispiel ist das
Bordell für Dane mit unserem Geld gekauft worden.«
    »Und die Gewinne werden auch
geteilt?«
    »Theoretisch ja. Bisher haben
wir noch keine zu sehen bekommen.«
    »Er kann wegen des Todes eines
Mädchens seine Praxis nicht mehr ausüben«, sagte ich. »Weißt du Näheres
darüber?«
    »Es war Selbstmord«, antwortete
Erica gepreßt. »Sie hat Tizack gesagt, daß sie sich umbringen wollte. Und auch
in diesem Fall, erklärte er, gelte die goldene Regel. Nimm dir, was du willst.
Und wenn du eben Lust hast, dich von dieser Welt zu verabschieden, laß dich
nicht daran hindern. Die Kleine legte sich in die Badewanne, ließ warmes Wasser
einlaufen und schnitt sich die Pulsadern auf. Aber sie hatte einen
Abschiedsbrief hinterlassen, und den hat man gefunden. Damit war Danes Karriere
beendet.«
    »Hast du sie gekannt?« fragte
ich.
    »Nein«, antwortete sie
erschöpft. »Aber Dane war sie dafür um so besser bekannt. Es war seine
Schwester.«
     
     
     

8
     
    Ich legte mich in meinem Zimmer
aufs Ohr und stand am nächsten Morgen gegen neun auf. Erica hatte sich in
Alisons Zimmer verzogen. Ich duschte, rasierte mich, zog mich an. Dann ging ich
in die Küche hinunter und braute mir einen starken Kaffee. Etwa zehn Minuten
später erschien Erica. Sie trug eine Hemdbluse und Shorts und sah sehr gut aus.
    »Mach dich auf einen Ansturm
gefaßt«, warnte sie. »Ich habe eben die Tür aufgeschlossen.«
    Sie goß sich Kaffee ein und
setzte sich neben mich. Ein paar Minuten später hörten wir einen Motor
aufheulen, dann verhallte das Wagengeräusch in der Ferne.
    »Sie haben sich nicht einmal
verabschiedet«, stellte ich mißbilligend fest.
    Erica kicherte. Aber dann wurde
sie ernst. »Ich muß immer daran denken, wie anders die Sache hätte ausgehen
können...«
    Alison erschien. Sie trug noch
immer das lange Abendkleid von gestern abend . Ihr
kurzes Haar war verstrubbelt, ihr Make-up aufgelöst, ihre Augen funkelten.
    »Ihr seid euch wohl sehr witzig
vorgekommen, als ihr uns zu dritt die ganze Nacht dort zusammengesperrt habt,
was?« Sie konnte kaum sprechen vor Wut.
    »Findest du nicht, daß deine
Aufmachung zum Frühstück ein bißchen übertrieben ist?« fragte ich.
    Das gab ihr den Rest. Erstickt
gurgelnd kam sie auf mich zu, die Finger mit den langen Nägeln drohend
ausgestreckt. Ich packte ihre Handgelenke, stand auf und zerrte sie zur Tür. Es
war schon warm draußen, und der Swimming-pool glänzte blau und einladend. Ich
warf sie mit Schwung ins Tiefe und begab mich zurück in die Küche zu meiner
Kaffeetasse. Eine Minute später taumelte eine triefende Alison an mir vorbei,
und gleich darauf erinnerten nur noch feuchte Fußstapfen an ihre Gegenwart.
    »Wie nützlich du dich machst,
Danny«, meinte Erica anerkennend. »Du glaubst gar nicht, wie oft ich sie schon
mit Wonne ins Wasser geworfen hätte!«
    »Du hast mir noch nicht alles
erzählt. Was hast du dir zum Beispiel davon versprochen, einen Privatdetektiv
zu engagieren? Die Antwort, die du mir in meinem Büro gegeben hast, zieht jetzt
nämlich nicht mehr.«
    »Ich — ich habe die ganze Sache
gar nicht so genau durchdacht«, stotterte sie. »Irgendwie habe ich gehofft, daß
du mir helfen könntest, von der Gruppe loszukommen. Aber nach gestern abend herrscht zwischen den anderen und dir offener
Krieg. Du hast sie lächerlich gemacht, und das werden sie dir nie vergeben.
Nie!«
    »Wenn ich versuchen soll, die
Clique platzen zu lassen, muß ich ein bißchen tiefer graben. Würde dich das
stören?«
    Sie sah mich einen Augenblick
erschrocken an. Dann wandte sie den Blick ab. »Ich weiß nicht recht, Danny.«
    »Hast du Angst wegen Moulton?«
    »Alle waren betrunken an jenem
Abend. Ich könnte wirklich nicht mehr sagen, was passiert ist. Vielleicht war
es tatsächlich ein Unfall.«
    »Vielleicht aber auch nicht...«
    »Es ist durchaus denkbar, daß
einer aus der Clique ihn umgebracht hat«,

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