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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wäre tot. Deshalb haben Sie mich befreit, damit ich Ihnen helfen
sollte. Dann habe ich Sie aus dem Verkehr gezogen. An mehr erinnern Sie sich
nicht.«
    »Sie haben mich aus dem Verkehr
gezogen?« Sie machte große Augen.
    »Aber wie denn?«
    »So zum Beispiel.«
    Ich stand auf und rammte ihr
die gespreizten Finger meiner rechten Hand in den Leib. Sie klappte zusammen
wie ein Taschenmesser und fiel zu Boden. Ich machte, daß ich aus dem Zimmer
kam. Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, den Schlüssel mitzunehmen und von
außen abzuschließen. Dann stürzte ich in meine eigenen Gemächer, zog mir Hemd
und Hose an und angelte die Kanone aus dem Schreibtischfach. Schuhe hatte ich
mir nicht angezogen, um keinen Lärm zu machen. Als ich zum Gartenzimmer kam,
ging ich besonders leise, aber die Mühe hätte ich mir sparen können.
    Marcus Lorimer saß rittlings
auf einem Stuhl, die Hände auf die Lehne gestützt, und glotzte sich fast die
Augen aus dem Kopf. Erica lag nackt auf dem Teppich, Tizack hielt sie an den
Händen, Pollard an den Füßen fest. Waring kniete zwischen ihren gespreizten
Beinen und ließ seine Pfoten langsam und genüßlich über ihren Körper wandern.
    »Du gehörst zu uns, Erica«,
sagte er leise. »Du hast immer zu uns gehört, und daran wird sich auch nichts
ändern. Die Mädchen machen Boyd fertig, und dann kannst du ihn praktisch
abschreiben. Es war ein Fehler, daß du dich mit ihm eingelassen hast. Ein
schwerer Fehler. Aber jetzt haben wir dich ja wieder, du bist bei uns gut
aufgehoben und wirst nie wieder ausbrechen wollen.«
    »Nein«, schrie sie auf. Unruhig
bewegte sie den Kopf hin und her. »Nein!«
    »Hast du vergessen, was wir
immer für Spaß miteinander gehabt haben? Keine Angst, wir sorgen dafür, daß es
dir wieder einfällt. Alles wird so werden wie früher...«
    Ich drehte meine Kanone um und
tippte mit dem Griff unsanft gegen Lorimers Schädel.
So ein Spanner führt eben ein gefährliches Leben. Vor lauter Begeisterung
vergißt er, sich vorsichtshalber gelegentlich umzudrehen. Er kippte seitlich
von seinem Stuhl und fiel mit einem leisen Plumps zu Boden.
    Tizack hob den Kopf.
Sekundenlang stand Schreck in seinen dunklen Augen, dann grinste er gezwungen.
    »Wir haben Besuch, Tyler.«
    Im Vorbeigehen gab ich Pollard
einen Tritt in die Weichteile, so daß er hinfiel, und dann setzte ich auch
Waring mit dem Revolverknauf außer Gefecht. Er ging neben Erica zu Boden. Dane
Tizack erhob sich. Er beobachtete mich scharf. Auch Pollard rappelte sich auf.
Sein Gesicht war bleich und wutverzerrt.
    »Bringt Waring hier raus.
Sofort. Und nehmt Lorimer mit.«
    »Ich weiß nicht, wie du das
gemacht hast, mein Junge«, begann Tizack vorsichtig. »Aber weißt du, was das
bedeutet? Dieser Rausschmiß ist eine
Kriegserklärung!«
    »Seid froh, wenn ich euch nicht
auf der Stelle umbringe«, fauchte ich. »Wenn ihr nicht Waring hier
herausschafft, und zwar ein bißchen plötzlich, erwischt es den bestimmt!«
    Pollard warf sich Waring über
eine Schulter und richtete sich auf. »Und seine Sachen?« fragte er.
    »Zum Teufel, mit seinen
Sachen!«
    Er marschierte gehorsam zur
Tür, Tizack folgte ihm, schnappte sich Lorimer und nahm ihn mühelos unter den
Arm. Die Prozession bewegte sich zur Haustür. Dort setzte Pollard den immer
noch bewußtlosen Waring hinten in seinen Wagen und klemmte sich hinters Steuer. Mit einem Satz fuhr er
an und verschwand in einem Sprühregen von aufgewirbeltem Kies.
    »Bewegung, Dane!« fuhr ich den
Dicken an.
    »Nur eine Frage«, sagte er.
»Was ist mit den Mädchen?«
    »Alle hin. Tod durch Ekstase.«
    Er musterte mich lange. Dann
hörte ich wieder sein typisches leises Lachen. Er ging zu seinem Auto und warf
Lorimer in den Fond wie einen Sack alter Lumpen. Dann stieg er ein und
startete.
    »Fliehen kannst du nicht, mein
Junge«, erklärte er. »Und es wäre auch ganz sinnlos, wenn du versuchen würdest,
dich zu verstecken. Von jetzt ab herrscht offener Krieg. Es geht um die Leitung
der Clique. Du bist entweder ihr neuer Anführer, oder du bist ein toter Mann.«
    Damit fuhr er ab. Ich sah ihm
nach, bis die Rücklichter seines Wagens in der Dunkelheit verschwunden waren.
Dann ging ich zurück ins Haus.
    Erica saß in einem Sessel, den
Kopf matt zurückgelehnt. Ich ging zur Bar, mixte zwei Jumbo-Drinks und gab ihr
einen.
    »Danke.« Sie trank einen
Schluck, dann sah sie mit stumpfen Augen zu mir auf. »Wie hast du das nur
gemacht, Danny?«
    »Ich hatte Hilfe.«
    Ich erzählte ihr

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