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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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er, brauchte er die Clique nicht mehr. Er gab uns unser
Kapital zurück samt zwanzig Prozent Gewinnanteil. Danach hatte er immer noch
fast hunderttausend Dollar in der Tasche.«
    »In
bar?« staunte ich.
    »In
bar. Die Clique hörte natürlich nicht gern, daß er weg wollte, aber Dane
besänftigte sie. Peter hätte das Recht, aus seinem Leben zu machen, was er
wollte, sagte er. Dann meinte er, wir sollten eine rauschende Abschiedsparty
für ihn geben, und zwar bei Erica und Alison. Das Haus dort wäre dafür ideal,
meinte er. Das war der Abend, an dem Peter über den Zaun fiel.«
    »Wo
sind denn die hunderttausend Dollar geblieben?« fragte ich.
    »Das
weiß kein Mensch. Niemand wollte Dane hinterher danach fragen.«
    »Sie
haben sich in Danes Behandlung begeben, nachdem Ihr Mann gestorben war?«
    Sie
schüttelte heftig den Kopf. »So erzählt es Dane. Ich war aber schon vor Rods
Tod bei ihm. Da hatte Dane noch seine Praxis. Ich war mit einem Mann
verheiratet, den ich haßte und der — das wußte ich ganz genau — mich nie gehen
zu lassen würde. Als ich das erstemal zu Dane kam,
stand ich kurz vor einem schweren Nervenzusammenbruch.«
    »Und
er hat Sie aus Ihrer Depression herausgeholt?«
    »Er
hat mich mit der goldenen Regel berieselt«, antwortete sie tonlos. »Nimm dir,
was du willst, und wenn sich dir etwas in den Weg stellt, beseitige das
Hindernis. Ich hatte kein eigenes Geld. Als ich Rod kennenlernte, war ich eine
kleine Warenhausverkäuferin. Dorthin wollte ich um keinen Preis mehr zurück.
Ich legte mich also bei Dane auf die Couch, und er hypnotisierte mich. Nach
einer Weile glaubte ich felsenfest an seine goldene Regel. Er liebte mich auch
auf seiner Couch, und es machte mir Spaß. Nach einer Weile störte es mich auch
nicht, wenn Marcus Lorimer dabei auf Danes
Schreibtisch saß, mit den Beinen baumelte und uns mit den Blicken verschlang.
Dann wurde die Sache ernster. Dane machte mir klar, daß mein Hindernis Rod
hieß. Er mußte beseitigt werden, dann konnte ich alles haben, was ich wollte.
Ein aufregendes Leben, gleichgesinnte Freunde, Geld im Überfluß.
    Ich
will dir nichts vormachen, Danny — es hörte sich sehr schön an. Alle
Luftschlösser sind schön. Aber eines Nachts wurde aus dem Luftschloß Wirklichkeit. Dane rief mich an und sagte, Rod habe einen Unfall gebaut. Er
legte auf, ehe ich mich nach dem Wie und Wo erkundigen oder sonst eine der
tausend Fragen loswerden konnte, die mir auf der Zunge lagen. Eine halbe Stunde
später meldete sich die Autobahnstreife. Sie hatten seinen Wagen am Grund eines
Abgrundes gefunden. Er habe zu schnell eine gefährliche Kurve genommen, befand
der Coroner, sei gegen die Leitplanke geprallt und hinuntergestürzt. Aber ich
wußte, daß es kein Unfall war. Nur deshalb hatte mich ja Dane sofort angerufen.
Er hatte mir mein Hindernis aus dem Weg geräumt, und damit stand ich in seiner
Schuld.«
    »Und
diese Schuld hat er eingetrieben?«
    »Und
ob«, bestätigte sie gepreßt. »Er tut es noch. Wenn er ein Geschäft anpeilt,
erklärte er es zum Gruppenprojekt, das die Clique brav finanziert. Dabei habe
ich den Verdacht, daß ich immer ein bißchen mehr zur Kasse gebeten werde als
die anderen. Aber über Geld reden wir nicht, das ist verboten. Er versteht sich
darauf, die Puppen tanzen zu lassen!«
    »Ich
habe Waring für den Anführer der Clique gehalten«, meinte ich erstaunt.
    »Er
hält sich selbst dafür, und vielleicht sehen es die anderen ebenso. Aber sie
machen sich alle was vor. Der wahre Anführer ist Dane, er manipuliert sie
alle.«
    »Sie
sind von sich aus zu Tizack gegangen, und Moulton auch. War es bei Lorimer
genauso?«
    »Ich
denke schon«, gab sie zurück. »Er war schon da, ehe ich Dane kennenlernte.«
    »Und
Sie haben Dane die kleine Alison empfohlen?«
    »Es
war seine Idee. Erica machte sich Sorge um ihre Schwester. Und um Erica einen
Gefallen zu tun, habe ich Dane gefragt, was er von Alisons Psychiater hielte.
Aber der Schuß ging nach hinten los. Prompt bat er mich, ihn mit Alison
zusammenzubringen.«
    »Und
wie ist Sandy Curzon an die Clique geraten?«
    »Das
weiß ich nicht. Wahrscheinlich hat sie aber schon in dem Bordell gearbeitet,
als er es kaufte. Das heißt — als wir es für ihn kauften.«
    »Was
um alles in der Welt will er eigentlich mit einem Luxuspuff?« überlegte ich
laut.
    »Eine
gute Frage. Aber beantworten kann ich sie dir auch nicht. Damals hat er gesagt,
es sei eine gute Investition für die Clique. Tyler wollte sowieso

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