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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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willst, stehe ich gern zur Verfügung«, sagte Alison
hilfsbereit. »Du kannst ja die Augen zumachen und dir einbilden, ich sei
Erica.«
    »Nein,
danke.«
    Sie
sprang in den Pool, schwamm ein paar Runden, dann kletterte sie heraus und
spritzte mich naß.
    »Eigentlich
müßte ich wegen gestern abend eine furchtbare Wut auf
dich haben, Danny«, erklärte sie. »Aber komischerweise bin ich überhaupt nicht
mehr wütend auf dich. Ich war bei Tyler, und er hat mir erzählt, was du gemacht
hast.« Sie kicherte plötzlich. »Ich finde das rasend komisch. Du hättest sein
Gesicht sehen sollen, als ich losgeprustet habe!«
    »Der
ist sicher noch sauer auf mich«, meinte ich beiläufig.
    »Ja,
der murkst dich auch noch ab!«, bestätigte sie heiter. »Aber alles zu seiner
Zeit. Ich würde mir an deiner Stelle deswegen keine grauen Haare wachsen
lassen. Machen kannst du sowieso nichts dagegen.«
    »Deine
Gegenwart ist ungemein tröstlich, Schätzchen.«
    Sie
legte sich neben mir auf den Bauch. Ich ließ es geschehen. In dem textilarmen
Bikini ließ sich beim besten Willen keine Waffe verstecken, und mit bloßen
Händen würde sie mich bestimmt nicht erwürgen.
    »Ich
habe die Nachricht gekriegt. Wegen der Sitzung der Clique heute
abend . Willst du wirklich unser Boß werden, Danny?«
    »Vielleicht.«
    »Das
läßt Tyler nie zu.« Sie wandte sich zu mir um, ihre blauen Augen funkelten
erregt. »Lieber bringt er dich um, und zwar jetzt, noch vor der Sitzung heute abend . Deshalb bin ich heimgekommen. Ich will doch
gern sehen, wie er es macht.«
    »Wie
stellst du es dir denn vor?« erkundigte ich mich. »Meinst du, daß er mit einem
Colt im Gürtel bei euch klingelt und mich herausruft?«
    »Tyler
ist kein Cowboy. Der denkt sich todsicher was ganz Raffiniertes aus.«
    »Ich
bin schon sehr gespannt.«
    »Armer
Danny, es ist nicht fair. Eine letzte Chance müßte man dir eigentlich gönnen.
Schwesterlein ist nicht da, also opfere ich mich.«
    »Wovon,
zum Teufel, redest du da?«
    »Vom
Sex. Das ist deine letzte Chance, ehe Tyler dich umbringt. Um dir eine Freude
zu machen, wäre ich bereit, mich zu opfern.«
    Ich
gähnte. »Danke, aber ich verzichte.«
    Ihr
Gesicht verzerrte sich. »Du bist gemein, Danny. Was hast du gegen mich? Ich bin
hübscher als Schwesterherz, und lange nicht so fett. Warum willst du nichts von
mir wissen?«
    Sie
war aufgesprungen und starrte mich zornig an. Dünne Wasserrinnsale liefen an
ihren Schenkeln herab.
    »Was
stimmt nicht mit mir?« fauchte sie.
    »Du
bist klitschnaß .«
    »Das
läßt sich ändern.«
    Sie
streifte ihr Nichts von Bikini ab, bückte sich und griff nach dem Badetuch. Der
38er Colt fiel heraus, und sie stieß einen schrillen Triumphschrei aus. Ich
rappelte mich hoch, aber es war schon zu spät. Sie hatte sich die Kanone
gegriffen und sie mit einer schnellen, geschickten Bewegung ins Becken
geworfen. Ihr irres Lachen gellte mir in den Ohren. Sie rannte ans andere Ende
des Swimming-pools!
    »In
deinem Zimmer war sie nämlich nicht«, erläuterte sie. »Wir haben überall
nachgesehen. Dann kamen wir darauf, daß du sie bei dir haben mußtest — aber wo? Als Frau hat man ja da gewisse Trümpfe
in der Hand. Man hätte dich ablenken müssen, und dann wäre es einfach gewesen.
Hinten hast nicht mal du Augen. Aber so war es noch besser.« In ihren Augen
funkelte unversöhnlicher Haß. »Weißt du was? Ich würde lieber sterben, als mit dir
zu schlafen.«
    Ich
hörte die Schritte hinter mir und drehte mich schnell um. Die modische
Erscheinung wirkte in dem gleißenden Sonnenlicht überwältigend. Ich hätte mir
gern wieder seine Sonnenbrille geborgt. Er hielt ein Schießeisen auf meinen
Magen gerichtet. Es war die Geste eines Könners.
    »Tag,
Süßer«, sagte er.
    »Tag,
Errol. Ich denke, Sie sind auf meiner Seite? Wollten Sie mir nicht den Rücken
freihalten?«
    »Ihren
Rücken betrachte ich schon seit ungefähr fünf Minuten. Ich habe festgestellt,
daß das keine sehr anregende Betätigung ist.«
    »Sie
arbeiten also nach wie vor für Tyler Waring«, folgerte ich messerscharf.
    »Plötzliche
Änderungen verunsichern mich immer so«, klagte er und strich sich mit der
freien Hand das lange blonde Haar zurecht. »Kommen Sie ins Haus. Der Wind
ruiniert meine ganze Frisur.«
    Vom
anderen Ende des Swimming-pools rief Alison: »Du, Errol, darf ich mitkommen und
zusehen? Bitte, bitte! Ich bin auch ganz brav.«
    Er
überlegte einen Augenblick, dann hob er gleichmütig die Schultern.

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