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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Meinetwegen.
Aber komm mir nicht in die Quere.«
    »Bestimmt
nicht, da passe ich schon auf.«
    »Vorwärts,
Boyd«, befahl er. »Ich will Sie nicht hier draußen fertigmachen, aber wenn Sie
verrückt spielen, bleibt mir nichts anderes übrig.«
    Ich
marschierte zurück zum Haus. Errol folgte mir auf den Fersen. Alison tappte
barfuß hinterher. In meinem Zimmer mußte ich mich aufs Bett setzen. Er baute
sich vor mir auf. Alison machte die Tür zu und lehnte sich dagegen. Ihr Gesicht
war hektisch gerötet.
    »Persönlich
habe ich nichts gegen Sie«, erklärte der schöne Errol. »Aber Waring will, daß
Sie aus dem Verkehr gezogen werden, und zwar noch heute
nachmittag .«
    »Sieh
mal einer an! Wenn Ihr Angebot von heute vormittag noch gilt, komme ich gern darauf zurück.«
    »Ach,
das war doch nur Spaß. Ich bin ganz zufrieden mit dem jetzigen Stand der Dinge.
Außerdem sind Waring und Pollard Profis, und Sie sind bloß ein mieser kleiner
Amateur.«
    »Daß
Waring in Los Angeles seine Verbindungen hatte, wußte ich. Das mit Pollard ist
mir neu.«
    »Er
wollte sich hier in Sublime Point zur Ruhe setzen«, erklärte Errol. »Luke war
das Aushängeschild einer Hochstaplerbande, die den Mittelwesten unsicher
machte.« Er grinste. »Wenn der brave Luke Pollard seine Sprüche klopfte,
glaubten ihm alle, daß das Öl gleich nur so sprudeln würde... Aber dann ist
doch mal einer hellhörig geworden, hat eine Lippe riskiert, und Luke kriegte
ihn zu fassen. Er wollte nur erreichen, daß er den Mund hält, aber unser guter
Luke weiß eben nicht, wie stark er ist. Gleich danach flog die Bande auf, und
er beschloß, sich vorübergehend ins Privatleben zurückzuziehen. Als er sich
hier in Sublime Point niederließ, schien er für die Clique wie geschaffen.«
    »Sie
haben in Los Angeles mit Waring gearbeitet?« wollte ich wissen.«
    »Und
ob! Ich habe seine Probleme gelöst, wenn es nur noch eine Lösungsmöglichkeit
gab. Wie bei Ihnen zum Beispiel.«
    »Und
wie bei dem Mann von Beth Shaw?« fragte ich.
    »Sie
reden zu viel, Boyd«, schnarrte der schöne Errol. »Wird’s nicht langsam Zeit, daß
Sie ein bißchen anfangen zu schwitzen?«
    »Sie
werden ihn doch nicht so einfach abknallen?« mischte sich Alison ein. »Das wäre
zu einfach.«
    »Hatten
Sie besondere Vorstellungen?« erkundigte sich Errol.
    »Ich
würde ihn zu gern erst ein bißchen schreien hören«, schmollte sie.
    »Die
Kleine ist unbezahlbar«, sagte ich. »Tizack hat einen passenden Fachausdruck
für sie parat. Eine gemeingefährliche Irre nennt er sie.«
    »So
was darfst du nicht sagen«, fauchte Alison. »Das laß ich mir nicht gefallen,
hast du verstanden?«
    »Sie
ist völlig weggetreten. Man sieht’s an ihren Augen«, fuhr ich ungerührt fort.
»Jeden Augenblick kann sie völlig durchdrehen.«
    Alison
kam einen Schritt näher. Ihr Gesicht war verzerrt. »Lassen Sie mich an den
Mistkerl ran! Ich kratz ihm die Augen aus, ich — «
    »Sie
bleiben, wo Sie sind und halten den Rand«, befahl Errol kurz und sachlich.
    »Was
erlauben Sie sich? Sie haben gehört, was ich vorhabe. Gehen Sie mir aus dem
Weg!«
    Sie
kam sehr schnell und sehr entschlossen näher. Errol packte sie am Arm und zog
sie zu sich herum. Ihre freie Hand fuhr hoch, die spitzen Fingernägel krallten
sich in sein Gesicht. Er schrie auf vor Schmerz.
    Jetzt
warf ich mich entschlossen ins Getümmel. Ich pflanzte meine rechte Schuhsohle
in Alisons Allerwertesten und trat zu. Sie prallte gegen Errol, und alle beide
fielen hin. Mit einem Satz war ich heran, packte mit beiden Händen Errols
Handgelenk und wand ihm die Kanone aus der Hand, die dumpf zu Boden polterte.
Ich griff mir das Schießeisen, und mit einem Schlag war mir sehr viel besser.
    Ich
rollte Alison mit einem Fuß von Errol herunter und richtete mich auf. Blut rann
ihm übers Gesicht. Er verlor keine Zeit. Mit beiden Fäusten hämmerte er ihr ins
Gesicht und spuckte dabei die unglaublichsten Unflätigkeiten aus. Ich drehte die
Kanone um, die ich in der Hand hielt, und ließ den Revolverknauf auf seinem
Hinterkopf niedersausen. Er fiel rücklings wieder zu Boden. Dabei machte er ein
sehr erstauntes Gesicht und hatte offenbar zunächst alles Interesse an seiner
Umwelt verloren. Alison atmete einmal tief ein, dann fing sie an, so
durchdringend zu jammern, daß meine Haarborsten sich noch steiler aufrichteten.
Ich kitzelte sie unsanft mit der Schuhspitze zwischen den Rippen und befahl ihr
barsch aufzustehen.
    Mühsam
kam sie hoch. Ein Auge war

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