Schnell und schmerzhaft
mal zu, Boyd. Ich werde nicht — «
»Sie
halten den Rand und setzen sich.«
»Mach,
was er sagt, Tyler«, riet Dane Tizack und drängelte ihn ziemlich grob in einen
Sessel.
»Der
gute Junge möchte eine Erklärung abgeben«, fuhr Dane fort, »und die möchte ich
hören. Also setzt euch endlich, damit unser lieber Danny seine weisen Worte
loswerden kann.«
Er
wartete, bis alle einen Platz gefunden hatten, belegte den bequemsten Sessel
mit Beschlag und streckte behäbig die Beine aus.
»Wir
sind schon sehr gespannt, mein Junge. Schieß los.«
»Was
ich bis jetzt von der Clique gesehen habe, gefällt mir nicht schlecht«, sagte
ich. »Es gefällt mir sogar so gut, daß ich mir überlege, ob ich sie übernehmen
soll.«
»Das
hörst du dir so einfach an, Tyler?« fuhr Luke Pollard auf.
»Laßt
ihn ausreden«, mahnte Dane. »Unseren Kommentar werden wir immer noch los.«
»Wo
ist Alison?« fragte Waring.
»Sie
hat einen schlechten Tag gehabt und hat sich hingelegt«, antwortete Erica.
»Laßt
uns doch jetzt mit eurer Alison in Ruhe«, brüllt Dane plötzlich los. »Ich will
hören, was der liebe Danny uns zu sagen hat.«
»Zunächst
möchte ich ein paar Irrtümer klarstellen«, tönte ich weiter. »Ich bin kein
Ölmann. Das habt ihr inzwischen wahrscheinlich schon erraten. Ich bin
Privatdetektiv. Erica hat mich engagiert und mir die Rolle des Ölmagnaten
verpaßt, den sie angeblich in Europa kennengelernt hat und heiraten will. Sie
hat sich schon gedacht, daß ihr versuchen würdet, das zu verhindern. Trotzdem
hat sie gehofft, ich würde mit heiler Haut aus dem Abenteuer herauskommen und
ihr helfen, sich aus diesen Bindungen zu befreien. Sie hat nämlich keine Lust mehr,
sich langsam, aber sicher ihre gesamte Erbschaft abknöpfen zu lassen.«
»Danny!«
Erica starrte mich fassungslos an. Sie war aschfahl geworden.
»Du
Aas!« Das war Sandy Curzon. »Erica Radcliffe, du betrügerisches kleines Aas!
Wir sollten — «
»Ruhe!«
Dane hob die Pranke. »Mit Erica befassen wir uns später. Danny ist vermutlich
noch nicht fertig.«
»Die
Clique ist eine großartige Idee, aber sie wird zur Zeit falsch geführt«, fuhr
ich fort. »Im Augenblick kommt ihr mir vor wie Kannibalen, die sich gegenseitig
zum Lunch verspeisen. Ihr braucht unbedingt frisches Blut. Und ihr müßt Ballast
abwerfen.«
»Rechnest
du Ballast nach Gewicht?« erkundigte sich Dane jovial. »Dann müßte ich diese
Feststellung auf mich beziehen.«
»Du
bist das Gehirn der ganzen Bande, Dane. Ohne dich würde die Clique kaum mehr
als zwei Tage überleben können.«
»Jetzt
hab’ ich aber genug von diesem Quatsch«, fauchte Waring drohend.
»Sie
fragten nach Alison, Tyler. Nach Errol haben Sie nicht gefragt. Interessiert er
Sie nicht?«
»Errol?«
mischte sich Luke Pollard ein. »Ist das nicht der Homo, der in dem Bordell als
Rausschmeißer arbeitet? Was, zum Teufel, wollen Sie denn mit dem?«
»Ich
habe Errol schon vermißt«, mischte sich Sandy ein. »Seit dem frühen Nachmittag
habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
»Tyler
hat ihn hergeschickt mit dem Auftrag, mich kaltzumachen. Er hatte nicht genug
Mumm, selber zu kommen.«
»Haben
Sie den Verstand verloren?«
»Alison
hat Errol umgebracht. Wenn Sie wollen, lasse ich sie holen. Sie wird es
bestätigen.«
»Was
ist mit Errol?« fragte Dane.
»Er
ist tot.«
»Und
die Leiche?«
»Schon
weggeschafft.«
Er
lachte leise in sich hinein. »Damit dürfte das Thema Errol erledigt sein. Du
sprachst von Ballast in der Clique, mein Junge.«
»Ich
sagte, daß Sie das Gehirn der ganzen Bande sind, und daß man Sie deshalb
dringend braucht. Wir brauchen auch Erica und Alison, denn das sind unsere
Milchkühe. Zumindest brauchen wir sie, bis wir ihre Erbschaft endgültig
vereinnahmt haben. Und Beth brauchen wir aus dem gleichen Grunde — auch als
Milchkuh. Errol hat fachmännisch ihren Mann um die Ecke gebracht, um sie zur
reichen Witwe zu machen, und ihr Geld kommt uns durchaus gelegen. Und wenn wir
uns zwischendurch mal ein bißchen amüsieren wollen, sind die drei ja auch ganz
brauchbar.«
»Und
ich?« fragte Sandy spitz. »Bin ich auch eine Milchkuh?«
»Du
bist eine Arbeitskuh, Sandy«, erklärte ich freundlich. »Du kümmerst dich um den
Puff, der fette Gewinne abwirft, und amüsieren kann man sich mit dir notfalls
auch. Mein Typ bist du nicht, denn du gehst langsam ziemlich auseinander, und
ganz neu bist du auch nicht mehr, aber wer nicht so heikel ist, kann’s gut und
gern noch eine Weile
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