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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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die Farben wurden pastellener, schwächer, nebliger ... und dann war der Schirm schwarz.
    »Danke!« sagte Cliff schneidend. »Atan!«
    Atan arbeitete gleichzeitig an drei Richtungsschirmen. Er speicherte die Werte, entdeckte beide Schiffe und in der Nähe der Mondrückseite ein drittes, vergleichsweise winziges Echo. Er maß die drei Echos an und tippte die Koordinaten in den kleinen Tischkalkulator.
    »Helga!«
    Die Energien, die Hasso schlagartig umleitete, gingen jetzt in die Funkgeräte der AZTRAN und verstärkten die Sendeenergie. Aus den wuchtigen Antennen des Testschiffes ging ein Funkspruch hinaus, der die Lautsprecher im Raumanzug eines tauben Raumfahrers zum Klirren gebracht hätte. Gleichzeitig funkte das Schiff auf mehreren Kanälen und auf der Welle des stehenden Wasserstoffs. Jedes intelligente Wesen, das den Raum und den Raumflug kannte, kannte auch diese Welle.
    Das Band lief durch.
    »Hier spricht der Schlachtkreuzer und Raumbootträger AZTRAN Beta. Wir rufen die Fremden. Wir befehlen, augenblicklich zu wenden und den Raum zu verlassen. Wir erwarten in genau hundertneunzig Sekunden die Antwort auf einer der verwendeten Wellenlängen. Erfolgt keine oder eine ablehnende Antwort, werden beide Schiffe vernichtet.
    Unsere Forderung: Verlaßt die Erde. Wir geben euch nach Ablauf dieses Textes eine Minute Zeit, um die Maschinen anzuwerfen. Wir fragen nicht mehr, sondern vernichten euch. Ende.«
    »Danke. Zurück!« schrie Cliff.
    Er drehte an den Schaltern, setzte die Maschinen ein. Hasso hatte genug gesehen und gehört und fuhr die Garrards hoch. Singend und summend arbeiteten die Maschinen. Das Schiff, das nur eine geringe Menge gebraucht hatte, um abgebremst zu werden, beschleunigte mit der gleichen Menge von Antriebsenergie wieder. In einer Zeit von nur zwanzig Sekunden war es unsichtbar und nicht mehr zu orten.
    Vorbei ...
    Cliff wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn und blickte sich um.
    »Drei Minuten. Bitte die Uhren vergleichen und beachten!«
    Mario de Monti machte von dem Schirm aus, der ihn mit der Kommandokanzel verband, ein Zeichen, daß er bereit war.
    Das Schiff, inzwischen in einen Orbit mit weitem Abstand um die Erde eingeschwenkt, raste mit einem Mehrfachen der Lichtgeschwindigkeit um den Planeten. Das Raum-Zeit-Feld, das die AZTRAN einhüllte, schützte sie und schnitt sie gleichzeitig von direkter Beobachtungsmöglichkeit ab. Drei Minuten lang fegte der Diskus um die Erde.
    »Zweite Stufe. Bremsmanöver in zehn Sekunden, Hasso!« rief McLane in die Mikrophone.
    »Maschinenraum an Kommandant: Klar verstanden!« erwiderte der Ingenieur.
    Sie warteten angespannt.
    Jetzt mußten drei Dinge gleichzeitig ineinandergreifen wie Zahnräder in einer Präzisionsuhr.
    Helga horchte auf die Antwort der Fremden ...
    Hasso bremste ab, leitete Energie in den Overkill-Projektor und beschleunigte wieder ...
    Und vielleicht schoß Mario de Monti ...
    »Sieben Sekunden, sechs ... fünf ... vier ... drei ... zwei ... eins. Jetzt! «
    Hasso reagierte in wunderbarer Schnelligkeit. Er bremste das Schiff um genau den Energiewert ab, den es brauchte, um in lichtschneller Fahrt in den Normalraum zurückzukehren. Dann rauschte die Statik und knisterten die Störungen der nahen Sonne in den Lautsprechern. Eine halbe Sekunde lang, dann erfolgte die Antwort der Fremden in akzentfreiem Terranisch.
    Helga schnitt den Text mit.
    »Sie können uns nicht bluffen. Die AZTRAN ist ein Testschiff. Wir werden Sie übernehmen oder vernichten, sobald Sie sich zeigen.«
    »Was hiermit der Fall ist«, knurrte Cliff. Er glich jetzt einem Raubtier, das seine Muskeln zum entscheidenden Sprung spannt.
    »Atan! Ziel Eins erfaßt?«
    »Klar. Werte auf Marios Zielschirm.«
    Mario bekam die Werte von Entfernung, Schnittwinkel und Energiebedarf von dem Digitalrechner. Er sah, wie das Ziel langsam ins Zielkreuz einwanderte und wußte, daß dies alles nur Sekundenbruchteile waren, die sich plötzlich ins Unendliche zu dehnen schienen. Dann drückte er auf den Knopf, der die Energie freigab.
    Das feindliche Schiff, eine schlanke Spindel mit vier Tragflächen, löste sich in einem rauchigen Nebel auf. Dieses Bild war noch auf den Netzhäuten der fünf Menschen, als Hasso wieder zu schalten begann. Er nahm die Overkill-Energie zurück, gab sie an die Maschinen und holte das Schiff zurück in den Zwischenbezirk aus Raum und Zeit.
    »Die Gefahr existiert noch zu einer Hälfte«, sagte Cliff. »Wenn sich bereits Übernommene auf Terra

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