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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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befinden, vergrößert sie sich. Wir warten, wegen der Überraschung, zwei Minuten lang. Dann greifen wir das andere Schiff an.«
    Die Nerven der Besatzung spannten sich zum entscheidenden Einsatz.
    Außer dem Summen der Garrards herrschte mörderische Stille im Schiff, das sich unsichtbar wie ein metallener Trabant blitzschnell und von niemandem erkannt um den Planeten schwang.
    Eine Minute ... sie dauerte Stunden!
     
    *
     
    Oberst Henryk Villa musterte die beiden Frauen, die vor ihm standen. Die junge Ordonnanz zeigte sämtliche Spuren der erlittenen Aufregung, aber das Medikament, das Tamara gespritzt hatte, half ihr. Sie wirkte jetzt relativ ruhig und etwas selbstsicherer als vor Stunden.
    »Wir versuchen«, erklärte der weißhaarige kleine Mann ungerührt und in einem Tonfall, als handle es sich um einen Spaziergang, »die LANCET zu erreichen. Natürlich brauchen wir uns nicht einzubilden, daß Wamsler, der übernommen worden ist, mich leichten Herzens gehen lassen wird. Aber – sehen wir nach!«
    Er bedeutete den beiden Frauen, von dem glatten, weißen Spannteppich zurückzutreten bis an die Wand.
    Dann schaltete er die Deckenleuchte an, die wie eine Anzahl von fremdartigen Insektenaugen aussah. Eine Kaskade kristallenen, weißen Lichtes fiel auf den weißen Teppich und verwandelte ihn in eine Projektionsfläche.
    »Kleine technische Spielerei!« murmelte Villa.
    Sie erkannten die Umrisse eines Bungalows. Die Mauern, die Trennwände und eine Anzahl von Linien, deren Sinn sie nicht verstanden. Kleine schwarze Punkte bewegten sich innerhalb dieser Linien und in einem engen Bereich außerhalb des Hauses.
    »Das ist ein Plan des Parks und des Hauses«, erklärte Villa. »Wir sehen darin einige Dinge, die bemerkenswert erscheinen.«
    Tamara sagte:
    »Schwarze Punkte, Oberst.«
    »Sehr richtig. Diese schwarzen Punkte sind Menschen. Ich korrigiere mich: es sind Fremde, die vermutlich eine Handvoll GSD-Beamte übernommen haben. Wenn wir sie zählen, es sind neun Stück, sehen wir, daß Wamsler uns richtig einschätzt. Drei gegen einen. Junge Frau, eine Frage!«
    Er wandte sich an die Ordonnanz, Wamslers Büro-Nachtdienst.
    »Können Sie schießen, Mädchen?«
    »Leidlich.«
    »Gut. Sie werden mit jedem Schuß, den Sie in den folgenden Minuten abgeben, treffen, wenn Ihnen Ihr Verstand lieb ist. Sie verfügen nämlich über einen Körper, den die Fremden mit Freuden kontrollieren würden, sähen sie ihn.«
    Irgendwie brachte das Mädchen es fertig, zu erröten.
    »Sollten Sie öfters anwenden«, meinte Tamara sarkastisch. »Steht Ihnen vorzüglich. Ich werde Sie Mario de Monti vorstellen, dem Kybernetiker der ORION.«
    »Ohne Spaß«, sagte Villa. »Neun Männer. Sie suchen uns, das ist klar. Ich weiß, daß sie diesen Eingang nicht finden werden, aber wir müssen durchs Haus gehen. Und da sie uns daran hindern werden, werden sie die beste Waffe benützen, die sie kennen.«
    Ein drohendes Schweigen entstand. Die Punkte auf dem Schaubild bewegten sich unruhig und langsam.
    »Sie werden versuchen, uns zu sehen und zu übernehmen«, stellte Tamara leise fest.
    »Richtig. Und genau das sollten wir verhindern.«
    »Wie, Oberst?« fragte das junge Mädchen.
    »Mit List und Heimtücke.«
    Villa lächelte und ging zu einem Schrank, der bis zur Decke reichte. Er drückte an ein bestimmtes Stück des Rahmens, und die schlanke Säule versank in den Boden, bis Villa eine Hand ausstreckte und eine der Laden berührte. Die Bewegung hörte auf, und aus der obersten Schublade nahm Villa eine Waffe heraus, dann eine zweite, und schließlich eine dritte. Seine Ruhe war langsam unheimlich, und Tamara dachte daran, daß der Druck der Gefahr vielleicht den Mann in eine Zwangssituation getrieben ...
    »McLane brachte mir von Tareyton diese Waffe mit«, sagte Villa und warf Tamara eine Gasdruckpistole zu. »Und da Konsul Halvorsen dieses Geschenk nicht sah, dachte er daran, mit zwei dieser Waffen mir ein Geschenk zu machen. Es sind sehr luxuriös ausgestattete Modelle.«
    Er steckte eine der Waffen zwischen die magnetischen Säume seiner Jacke und gab die andere dem Mädchen.
    »Ich habe sie für meine Zwecke umfunktionieren lassen«, sagte Villa. »Das Nervengift, das die Nadeln enthalten, wirkt schneller und ist harmloser. Der Betroffene – oder Getroffene – erholt sich in einer Stunde und ist schlagartig besinnungslos. Wir müssen insgesamt neun Männern diese Nadeln möglichst in den Rücken schießen. Denn sähen sie uns, wäre der

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