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Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Schlüssel“, sagte er. Sein Arm streifte ihre Schulter, als er ihr zeigte, wo er zu finden war und wie sie ihn betätigte. „Fuß auf die Bremse.“ Auch das tat sie – dabei war Gott sei Dank keine Berührung mit ihm nötig. „Den Notschalter betätigen.“ Er deutete auf den entsprechenden Hebel. „Und jetzt drücken Sie den Startknopf.“
    Der Motor sprang an, und Sebastian glitt hinter sie. Diesmal lag keine Reisetasche zwischen ihnen, denn er hatte sie sich über die Schulter geschlungen. So wie es aussah, würde sie da auch bleiben. Poppy blickte ihn an und schluckte schwer. Sie rutschte ein Stückchen vor, damit er mehr Platz hatte. Schließlich war er kein kleiner Mann. Er brauchte doch bestimmt mehr Platz.
    Sie brauchte mehr Platz.
    Langsam fuhr sie den ersten, felsigen Teil der Strecke entlang, der ziemlich steil war. Als seine Schenkel ihren Po streiften, tat sie so, als hätte sie solche Schenkel schon tausendmal gespürt. Sie gab vor, dass ihr Herz keine Purzelbäume schlug, wann immer ein Schlagloch dafür sorgte, dass sie noch ein bisschen enger an ihn gepresst wurde.
    Als sie fünf Minuten unterwegs waren, beugte er sich vor, schob seine Lippen an ihr Ohr und sagte ihr, sie solle an der Gabelung rechts fahren.
    Kurz darauf kam das Gästehaus in Sicht. Es war eine wesentlich freundlichere Version des großen Glas- und Stahlhauses. Natürlich waren auch hier Glas und Stahl vorhanden, aber die Dimensionen wirkten kleiner und einladender. Die großzügige Veranda mit den klassischen Teakmöbeln und der bunten Hängematte versprühte einen netten Insel-Charme, den das spartanisch möblierte, ach so elegante Haupthaus vermissen ließ.
    Das Innere des Gästehauses war staubfrei und vollständig eingerichtet. Es gab ein Kingsize-Bett mit schneeweißer Bettwäsche. Ein ebenso weißes Moskito-Netz baumelte von einem Ring an der Decke. In diesem Bett hätte ein Kind Fußball spielen können, und was einen Erwachsenen anging, nun …
    Die bodentiefen Fenster, die allesamt offen standen, verfügten über keinerlei Gardinen. Zum Glück gab es Fensterläden. Ein Gecko blickte sie von seinem Platz an der getünchten Wand aus an.
    „Die sind harmlos“, erklärte Seb, der ihrem Blick gefolgt war. „Bad und Kitchenette befinden sich im hinteren Teil, Ihr Quad steht in dem Schuppen draußen, und der Schlüssel steckt.“ Er stellte ihre Reisetasche neben dem Bett ab. „Im Kühlschrank steht ein Fischcurry, das Sie nur in der Mikrowelle aufwärmen müssen. Es ist auch noch anderes Essen da. Hoffentlich finden Sie etwas, das Sie mögen.“
    „Danke.“ Sich bedanken konnte sie. Höflich lächeln auch. Mit Nervosität kannte sie sich ebenfalls bestens aus.
    „Es gibt hier kein Telefon“, fuhr er fort. „Wenn Sie zu Hause anrufen wollen, müssen Sie zum Haupthaus kommen und das Satelliten-Telefon nutzen. Die meiste Zeit funktioniert es, aber nicht immer.“
    „Sie sind hier wirklich ziemlich isoliert, was?“
    „Hat Tom Ihnen das nicht gesagt?“
    „Doch, hat er“, versetzte sie trocken. „Aber die Realität ist immer noch etwas anderes als die Fantasie.“
    „Sie werden sich schnell dran gewöhnen“, entgegnete er. „Kommen Sie zum Haus, wann immer Sie morgens möchten. Gehen Sie einfach rein. Fühlen Sie sich wie zuhause. Ich werde vermutlich gar nicht da sein.“
    „Wo werden Sie denn sein?“
    „Beim Fischen. Schwimmen. Klettern. Irgendwas in der Art.“
    „Aha.“ Der Mann hatte offensichtlich das dringende Bedürfnis, irgendetwas zu erobern. Sie kannte den Typ. „Ähm, Mr Reyne?“
    „Seb.“ Er ging erst aus der Tür, ehe er sich umdrehte.
    Richtig. Seb. Nicht, dass sie sich im Moment zutraute, den Namen ohne verlangenden Unterton auszusprechen. „Es, ähm, scheint keine Schlüssel zu diesem Haus zu geben.“
    „Ja, wir haben sie verloren.“
    „Und wie sperren Sie dann ab?“
    „Gar nicht.“
    „Was?“
    „Lassen Sie mich raten“, sagte er. „Sie leben mitten in der Innenstadt in einem Apartment, das von einer Million Menschen umgeben ist, die Sie alle nicht kennen.“
    „Sie sind sehr scharfsinnig“, konterte sie. „Ich teile meine Zeit zwischen Oxford und Sidney auf. Mein Vater lebt in Hongkong. Die Stadt mag ich sehr. Viele Menschen. Noch mehr Schlüssel.“ Nicht, dass sie den Punkt weiter ausführen wollte.
    „Entspannen Sie sich, City Girl. Die Türen schließen immer noch von innen. Achten Sie bloß darauf, dass sie nicht ins Schloss fallen, wenn Sie sie morgens

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