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Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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dich gibt. Hast du jetzt verstanden?“
    Sein Bruder fluchte laut und ausgiebig. Irgendwann erklärte er: „Ich habe nichts mit Poppy. Aber wenn du glaubst, ich hätte sie hergeschickt, damit du etwas mit ihr anfängst, dann täuschst du dich gewaltig“, fügte er hinzu. „Wenn du Spaß haben willst, verlass die Insel.“
    „Und lasse das zierliche City Girl allein hier? Wie stellst du dir das vor? Sie ist jetzt schon nervös bei dem Gedanken, allein im Gästehaus zu übernachten.“
    Schweigen von Tom.
    „Kann sie nicht gehen und irgendwo anders arbeiten?“ Es war nicht gerade eine Bitte um Gnade, aber Seb war noch nie so nah dran gewesen. „Denn wenn du willst, dass ich mich von ihr fernhalte, dann muss sie von hier verschwinden.“
    „Das kann sie nicht“, erklärte Tom. „Glaub mir. Sie braucht die Ungestörtheit, die Höhle, und sie braucht ein bisschen Zeit. Gib ihr zwei Wochen, Seb, bitte. Himmel, gib ihr zwei Tage. Du wirst ja wohl zwei Tage überstehen, ohne sie gleich flachzulegen?“
    „Crème Caramel“, gab Seb zu bedenken. „Ich habe seit Ewigkeiten keine Crème Caramel mehr gehabt.“
    „Widersteh der Versuchung.“ Panik lag jetzt in Toms Stimme, aber es war zu spät. Tom wollte sie nicht. Seb dagegen sehr. „Ich meine es ernst, Seb. Behandele sie wie eine Schwester.“
    „Wir haben keine Schwester.“
    „Das stimmt“, gab Tom zu. „Dann, um Gottes Willen, behandele sie wie meinen Boss.“
    Die Morgendämmerung kam viel zu früh für Poppy, doch sobald die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont krochen, konnte sie gar nicht anders als das Moskitonetz zur Seite zu schieben, sich auf die Seite zu drehen, ein paar Kissen unter den Kopf zu klemmen und dem Sonnenaufgang die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdiente.
    Sie war in der vergangenen Nacht nur schwer eingeschlafen, und dann hatte sie lebhaft geträumt, wie Sebastian sie liebte.
    In ihren Träumen war Poppy nicht abweisend oder distanziert gewesen. Sie hatte keinerlei Misstrauen gegenüber den Dingen gehegt, die er vielleicht tun könnte.
    Es war nicht peinlich. Sie war auch keine siebzehn und Sebastian keine zweiundzwanzig und ungeduldig.
    Sebastian hatte sich weder an ihrer Schüchternheit noch an ihrer Unerfahrenheit gestört. Er hatte keine Entschuldigungen gestammelt, die von Flüchen unterbrochen wurden, während er ihre Kleider aufsammelte und sie anwies, sie anzuziehen, ehe er sie rasch zur Tür drängte und dabei murmelte: „Tut mir leid, großer Gott, tut mir leid. Ich hatte ja keine Ahnung.“
    Sebastian hatte es ganz und gar nicht leidgetan.
    Träume waren schon eine feine Sache.
    Poppy schlug die Decke zurück, streckte sich und wartete darauf, dass die Sonne jeden Zentimeter ihres Körpers in ihrem Licht badete.
    Träume waren der Stoff, aus dem Wünsche geschaffen waren.
    Sebastian war nicht im Haus, als Poppy Punkt acht Uhr dort ankam. Insofern war es ein Leichtes, sich in der Höhle häuslich einzurichten und sich der Arbeit zu widmen.
    Tatsächlich war sie so in der Arbeit versunken, dass sie das Telefon im angrenzenden Büro fast nicht gehört hätte. Doch irgendwann drang das Klingeln zu ihr durch, und damit ergab sich ein neues Dilemma. Rangehen oder nicht? Der Mann hatte doch bestimmt einen Anrufbeantworter, oder?
    Ein schneller Blick auf das Telefon bestätigte jedoch, dass es sich um irgendein Satelliten-Ding handelte, und sie hatte keine Ahnung, ob das über einen Anrufbeantworter verfügte. Also griff sie zögerlich nach dem Hörer.
    „Na endlich“ , erklang eine genervte weibliche Stimme. „Ich hab schon gedacht, du gehst gar nicht mehr ran. Bist du mit dem Grübeln jetzt fertig? Denn hier gibt es ein paar Dinge, denen du deine Aufmerksamkeit schenken solltest. Ein möglicher Luftdurchbruch in der Timorsee zum Beispiel. Wollen wir uns darum kümmern oder nicht?“
    „Hallo?“, sagte Poppy. „Ich nehme an, dass Sie Seb sprechen wollen.“
    „Wer ist da?“, fragte die Stimme misstrauisch.
    „ Wollen Sie Seb sprechen?“, entgegnete Poppy höflich. „Denn dann nehme ich gerne eine Nachricht entgegen. Ich würde mich sogar bemühen, ihn zu finden und ihm die Nachricht persönlich zu überbringen, wenn es wichtig ist.“
    „Wer genau sind Sie?“
    „Eine Freundin von Tom.“
    „Sebs Bruder.“ Sofort wurde die Stimme freundlicher.
    „Ja. Seb ist im Moment nicht im Haus. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, wo er ist.“
    „In dem Fall wäre es toll, wenn Sie ihm etwas ausrichten

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