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Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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unverfälschtes Verlangen.
    „Der Kaffee ist noch heiß“, sagte er ein bisschen barsch, während sie sehnsüchtig den Gang entlang schaute, der zur Höhle führte. Oh, nein. So leicht ließ er sie nicht davonkommen. „Schwarz und stark, richtig?“
    „Richtig.“ Sie straffte die Schultern und ging auf ihn zu. „Wegen gestern Abend …“
    „Was ist mit gestern Abend?“
    „Ich schätze, ich habe ein paar widersprüchliche Signale ausgesandt“, erklärte sie. „Ich wollte dir für deine Zurückhaltung danken.“
    „Keine Ursache.“
    „Du bist ein ganz schöner Gentleman.“ Sie machte eine Geste, die seine komplette Gestalt einschloss. „Unten drunter.“
    „Unten drunter?“
    „Unter der ganzen Waghalsigkeit.“
    „Poppy“, sagte er so ruhig wie möglich. „Was diese widersprüchlichen Signale anbelangt. Du sendest sie immer noch aus.“
    „Oh.“ Sie wirkte verwirrt. „Vielleicht sollte ich den Kaffee einfach vergessen und mit der Arbeit beginnen.“
    Doch er hatte ihr bereits einen Becher eingeschenkt und schob ihn über die Küchenarbeitsfläche zu ihr rüber. „Nimm ihn mit.“
    Also doch nicht so waghalsig. Denn als sie den Becher mit einem kurzen Lächeln und einem Dankeschön entgegennahm und sich dann in Richtung Korridor wandte, ließ er sie gehen.
    Nicht berühren. Nicht zerbrechen. Seb fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Es musste unbedingt geschnitten werden. Vor ihm lag ein Berg Arbeit, um den er sich bislang gedrückt hatte, doch er machte keine Anstalten, in sein Büro zu gehen.
    Später.
    Poppy verbrachte einen frustrierenden Tag am Computer. Der Mittag kam und ging, ohne dass sie etwas von Seb gesehen oder er sie zum Lunch gerufen hätte. Auch am Nachmittag machte sie keine nennenswerten Fortschritte, was das Knacken des Codes anbelangte. Gegen vier ging Poppy in die Küche hinüber. Kein Sebastian zu sehen, aber eine Kühlbox stand auf dem Tisch mit einem Zettel von ihm, dass sich darin ihr Dinner befände. Er war ein wesentlich besserer Gastgeber als sie ein Hausgast. Und was das Flirten und Küssen anging, hatte sie das ungute Gefühl, dass er es nicht fortsetzen wollte.
    Sie konnte es ihm kaum verübeln angesichts all der widersprüchlichen Signale, die sie aussandte. Da begrüßte sie seinen Kuss noch in der einen Sekunde mit wachsender Begeisterung und in der nächsten erstarrte sie zu Eis. Sie versteckte sich den ganzen Tag vor ihm, und dann erwartete sie, dass er sich sofort um sie bemühte, sobald sie genug Mut gefasst hatte ihn aufzusuchen.
    Poppy nahm die Kühlbox mit ins Gästehaus und stellte das Essen für später in den Kühlschrank. Sie starrte bestimmt fünf Minuten lang auf den Ozean, dann drehte sie sich fluchend um, stieg wieder auf das Quad und fuhr den Hügel hinunter in Richtung der Bucht, in der sie Seb am Vortag gefunden hatte.
    Natürlich ohne wirklich nach ihm Ausschau zu halten.
    Was gut war, denn er war ohnehin nicht da.
    Poppy ging von einem Ende des kleinen Strands zum anderen, und als das nicht reichte, krempelte sie die Hosenbeine hoch und watete bis zu den Knien ins Wasser. Sie beobachtete, wie die schwarz gesprenkelten Riffhaie um das äußere Korallenriff schwammen.
    Und urplötzlich war sie ihre eigene Ängstlichkeit leid – all die Risiken, die sie über die Jahre hinweg nicht eingegangen war. Sehnsüchtig blickte sie über das seichte Wasser hinweg in den Bereich, in dem der Ozean bereits tiefblau war.
    „Gehst du rein?“
    Sebs Stimme erklang von irgendwo hinter ihr, worauf sie den Kopf drehte. Ja, tatsächlich, da war er. In Schwimmshorts, mit einer Schnorchelausrüstung in der Hand und bereit zu schwimmen.
    „Nein.“
    „Angst vor Haien?“ Er blickte zum Tiefseebereich hinüber. „Ich kann gern erst eine Erkundungsrunde für dich schwimmen.“
    „Sehr freundlich von dir, aber nein“, erwiderte sie. „Ich habe keine Badesachen dabei.“
    „Und wen kümmert das? Du bist bereits halb nass. Schwimm in deinen Klamotten.“
    Poppy schaute erneut zu dem nächstgelegenen Korallenriff hinüber. So weit weg war es gar nicht. Zwanzig Meter? Und das Wasser drum herum sah seicht aus.
    „Was ist mit gefährlichen Strömungen?“
    „Kein Problem. An den seitlichen Enden der Bucht gibt es ein paar Unterströmungen, aber nichts Ernsthaftes. Komm schon.“ Er streckte seine Hand aus. „Du willst es doch. Ich leiste dir Gesellschaft. Vielleicht leihe ich dir sogar meinen Schnorchel.“
    Poppy lächelte schwach. „Was für ein

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