Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
Vom Netzwerk:
kennengelernt haben, und weniger die Arbeit an sich. Sie sind mit einer ganzen Breitseite an Frustration konfrontiert worden – Seb war so lange weg, und der Grund für die Explosion war auch noch völlig ungeklärt. Es gab da Spannungen, von denen Sie gar nichts wissen konnten. Die Leute haben einfach versucht, ein wenig Dampf abzulassen. Es war nicht gerade unser bester Auftritt. Und ich wollte Ihnen sagen, dass wir es besser machen können, wenn Sie uns noch eine Chance geben.“
    „Wie kommen Sie darauf, dass ich diese Chance nicht meinerseits vermasseln werde?“, fragte Poppy voller Angst. „Ich kann einfach nicht mit Menschen umgehen. Ich habe Seb förmlich angefleht , mir beizubringen, wie ich mich mit einem Mann unterhalte. Wir haben in einer imaginären Bar geübt.“
    „Ernsthaft?“
    „Ernsthaft. Die Chancen stehen gut, dass Seb heilfroh ist, mich loszuwerden. Wer will sich schon an eine Frau binden, die sich nicht mal fünf Minuten in einem Aufenthaltsraum mit Mitarbeitern behaupten kann?“
    „Ich habe Ihnen erklärt, woran das lag“, entgegnete Wendy streng. „Außerdem hat er uns dafür die Hölle heiß gemacht, und das, ohne ein einziges Wort zu sagen. Aber jetzt weiß er nicht, ob Sie vor uns davonlaufen oder vor ihm, und deshalb tun wir etwas dagegen. Roarke bearbeitet Seb. Ich habe Sie gezogen. Wollen Sie wirklich hier sitzen und sich wegen ihrer Unsicherheiten die Haare raufen und dabei Seb nicht zugestehen, auch ein paar Unsicherheiten zu haben? Sie könnten ihn zumindest aufsuchen und selbst schauen, ob er Sie noch will. Fragen Sie ihn direkt.“
    „So einfach, hm?“
    „Ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist“, erklärte Wendy. „Es geht darum, ein Risiko einzugehen. Und es geht darum, sich die Belohnung zu verdienen. Und anderen Leuten eine zweite Chance zu geben.“
    „Ich schätze, dann sollte ich Ihnen jetzt zu Sebco folgen.“
    „Das war auch mein erster Gedanke.“ Wendy lächelte schelmisch. „Aber ich habe es mir anders überlegt. Es ist beinahe Feierabend. Ich denke, wir schaffen etwas Besseres.“
    Seb tigerte ruhelos durch sein Büro und versuchte, kein finsteres Gesicht zu machen, als Roarke hereinkam.
    „Ich habe gerade mit Wendy gesprochen“, sagte er. „Sie möchte, dass du auf dem Nachhauseweg bei ihr vorbeikommst.“
    „Wozu?“
    „Du sollst etwas abholen. Immer noch keine Nachricht von Ophelia?“
    „Sie hat angerufen. Hat gefragt, wann ich hier Schluss mache, weil sie mich dann zu Hause treffen würde.“
    „Siehst du? Sie ist zurückgekommen. Wahrscheinlich hat sie den ganzen Tag eingekauft.“
    Oder nach Gründen gesucht, warum sie nicht mit mir zusammen sein kann, dachte Seb düster. „Ich wünschte, es wäre so. Aber sie ist nicht belastbar genug für diese Art Leben, Roarke. Sie geht nur dann Risiken ein, wenn es um Menschen geht, die sie liebt. Für mich wird sie das nicht tun.“
    „Hast du sie darum gebeten?“
    „Ich habe sie gebeten, hierherzukommen. Für Poppy war das verdammt riskant.“
    „Aber sie hat es getan.“
    „Und ist geflohen.“
    „Das war nicht allein ihre Schuld“, murmelte Roarke.
    „Ja, ich hab’s verstanden.“ Seb lächelte freudlos. „Ich liebe sie, Roarke. Und wie. Aber ich kann nicht das Leben aufgeben, das ich mir hier aufgebaut habe, oder die Menschen. Und sie kann auch keine andere sein, als sie ist. Wo ist da der Mittelweg?“
    „Es gibt ihn. Du musst ihn nur finden“, entgegnete Roarke. „Pass auf, du tust jetzt Folgendes: Du gehst zu ihr und bittest sie, deinen Freunden eine zweite Chance zu geben. Das ist wichtig.“
    „Ja, das wird sie ganz sicher dazu bringen, mich zu lieben.“
    „Also gut, vergiss es für den Moment, aber komm später drauf zurück. Geh zu ihr und sag ihr, dass es heute zwar nicht so gut gelaufen ist, aber dass das mit der Übung schon kommt. Bekämpfe die Angst. Schlaf mit ihr. Und dann erwähne, dass du sie liebst. Ganz einfach.“
    „Einfach“, wiederholte Seb.
    „Genau“, grinste Roarke.
    Poppy war in einer Bar. Nur war es nicht wirklich eine Bar, sondern die Garage unter Wendys Haus. Der Boden war aus Beton, die Wände aus Holzbrettern und der Eingang eine elektrische Rolltür. Von der Decke baumelte eine nackte Glühbirne. Grünliche Lichter erhellten Poker- und Billardtisch. Und dann gab es noch den Tresen.
    Ein wunderschönes Meisterstück aus Mahagoni mit einer Fußbank aus Messing und verspiegelten Kacheln dahinter. Auf den Regalen standen alle alkoholischen

Weitere Kostenlose Bücher