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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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ja?« Striker streckte seine Arme aus, zeigte auf das eingetrocknete Blut. »Schau mich an, Felicia. Schau mich an. Was siehst du? Das ist Blut. Das Blut von Kindern und Jugendlichen. Und Laroche? Der ist seit geschlagenen zwei Stunden am Tatort, und sein Hemd ist noch immer picobello weiß. Nicht ein verdammter Spritzer ist drauf, nicht eine Knitterfalte in seiner Hose.«
    Â»Es ist nicht sein Job …«
    Â»Sein Job? Sein Job? Er hat einen Eid geschworen, dass er Leben rettet, immer und um jeden Preis. Ende der Diskussion.« Striker bedachte sie mit einem schiefen Seitenblick. »Hör endlich auf, ihn zu verteidigen. Du müsstest dich mal selbst hören. Seitdem du unter diesem Typen arbeitest, tust du so, als wäre er ein gottverdammter Heiliger oder so. Ich weiß echt nicht, ob er Ende des Jahres in den Ruhestand geht oder in den Himmel auffährt.«
    Felicia presste die Lippen aufeinander.
    Â»Ich hoffe bloß, dass er sich nichts bricht, wenn er von seinem Sockel stürzt. Hochmut kommt vor dem Fall, Baby.«
    Â»Mir reicht es jetzt.«
    Â»Verdammt, mir auch.« Er knöpfte sein Hemd auf, riss es sich vom Körper. Er sah, wie Felicia ihn musterte, und warf ihr das Hemd zu. »Will er auch meine Unterwäsche?«
    Felicia sagte nichts, sondern packte das Hemd in eine der Tüten. Sie fing seinen gereizten Blick auf.
    Â»Was noch?«
    Â»Er will deine Dienstwaffe.«
    Striker kochte. »Nur über meine Leiche«, knirschte er. Vor lauter Wut fiel ihm nichts mehr ein.
    Irgendetwas nagte an ihm. Irgendwas war hier faul. Dieses Ekelpaket Laroche, dachte er bei sich. Das mit seinen Kleidern war im Grunde nichts Ungewöhnliches, sondern das übliche Verfahren – zwangsläufig befanden sich daran Spuren von den Jugendlichen, die er zu retten versucht hatte –, aber seine Waffe zu konfiszieren, bevor der Fall beendet war, war völlig abwegig. Er schwenkte vom Waschbecken zu Felicia herum. Registrierte das nervöse Zucken in ihren Augen.
    Â»Was zum Henker geht hier eigentlich vor, Feleesh?«
    Â»Eine ganze Menge. Ich bin nicht befugt, dir …«
    Â»Weich mir nicht aus. Nicht jetzt, ja?« Er baute sich vor ihr auf und wiederholte langsam, aber bestimmt: »Was-geht–hier–ab?«
    Sie presste ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und schwieg. Fixierte die Wand.
    Â»Das erste Kind, das du erschossen hast …«
    Â»Welches Kind?«
    Â»Ã„h … ja, also der Schütze – Schwarzmaske. Er war … er war vielleicht gar nicht daran beteiligt, denken wir.«
    Â»Wir?«
    Â»Ich meine den Deputy Chief. Laroche.«
    Strikers Herz verkrampfte sich, als schnürte sich ein Stahlband um seinen Brustkorb. »Der Typ hatte eine Hockeymaske auf.«
    Â»Es ist Halloweenwoche.«
    Â»Und er hatte eine Knarre in der Hand – ein verdammtes Maschinengewehr.«
    Felicia hob die Hände zu einer hilflosen Geste. »Dazu kann ich nichts sagen, Jacob. Ich teile dir bloß einen dienstlichen Befehl mit.«
    Striker entfuhr ein bellendes Lachen. »Du teilst mir einen dienstlichen Befehl mit? Heilige Scheiße.« Er beugte sich über das Waschbecken und spulte die Szene wieder und wieder vor seinem geistigen Auge ab. Schwarzmaske hatte eine Knarre, daran gab es keinen Zweifel.
    Ein verdammtes Maschinengewehr.
    Die genauen Details bekam er momentan nicht mehr auf die Reihe, der ganze Morgen verschwamm zu einem blutigen Chaos. Nach einer langen Weile gab er auf. Klickte sich aus seinen Erinnerungen aus. Stellte das Wasser kälter, spritzte sich eine Hand voll ins Gesicht. Trocknete sich mit einem Papierhandtuch ab.
    Felicia hielt ihm eine weitere Papiertüte für seine Hose hin. Er zog sie aus, reichte sie ihr und zog die an, die Holmes ihm geliehen hatte. Als er das Holster an seinem Gürtel befestigen wollte, sah Felicia ihn eindringlich an.
    Â»Jacob …«
    Â»Laroche kriegt meine Waffe nicht.«
    Â»Das ist ein dienstlicher Befehl.«
    Â»Ich scheiß auf ihn und seine Befehle. Es ist noch nicht vorbei, Felicia. Die Bestie ist noch irgendwo da draußen und wird wieder zuschlagen. Ich weiß es, und du weißt es auch. Und ich hab weiß Gott nicht vor, hilflos und unbewaffnet zuzusehen, wenn es passiert.« Er justierte das Holster, schob die Sig in das Lederfutteral und schloss es. »Wenn Laroche meine Waffe haben will, kann er selbst kommen – aber erst, wenn der

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