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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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berichtet, überlegte es sich jedoch anders. Es war für alle Beteiligten das Beste.
    Ein wütendes weibliches Wesen zu Hause reichte völlig. Da brauchte er nicht noch eine Furie im Büro.
    Â»Ich recherchiere noch ein bisschen bei den Kids«, meinte sie über ihre Schulter zu ihm.
    Â»Gute Idee«, pflichtete er ihr bei.
    Er wählte die Nummer von Noodles, um zu erfahren, ob er schon die Blutproben aus dem gestohlenen Civic mit denen von Raymond Leung abgeglichen hatte, aber sein Kollege nahm nicht ab. Folglich hinterließ er die Nachricht, Noodles solle ihn zurückrufen. Dann loggte er sich bei PRIME ein, dem »Police Records Information Management Environment«-Datensystem, das jeder Cop benutzte, um Informationen reinzustellen und abzurufen.
    Striker gab die Namen der fünf Typen ein, die laut Meathead in der Lage waren, in kürzester Zeit Fluchtfahrzeuge zu präparieren: Sheldon Clayfield, George Davis, Jason DeHorst, Sanjit Heer und Chris Simmons.
    Innerhalb einer Minute bestätigte das System seine Angaben.
    DeHorst und Davis waren schnell abgehakt. Einer saß in Kent wegen räuberischer Erpressung ein, der andere war vor neun Monaten im Pigeon Park erstochen aufgefunden worden. Der Täter war immer noch flüchtig, aber das ging Striker am Arsch vorbei. Ein Ganove weniger und zwei Namen, die er von seiner Liste streichen durfte.
    Er las die Einträge bei den übrigen Namen, und das dauerte. Heer arbeitete im Auftrag der UN und machte Luxuslimousinen kugelsicher. Seine Firma hieß Weldwood Enterprises, laut Internet ein kleines Unternehmen mit Sitz in der Maclure Road in Abbotsford. Heer hatte kein Vorstrafenregister in Sachen Autoverstecke, folglich strich der Detective ihn von seiner Liste.
    Blieben noch zwei Namen: Chris Simmons und Sheldon Clayfield.
    Beide kamen für die Sache in Frage. Beide hatten lange Vorstrafenregister und waren mit diversen Gangs verlinkt – Simmons mit den Angels, Clayfield mit den Scorpions –, beide hatten sich hier im Lower Mainland mit Reparaturwerkstätten selbstständig gemacht. Simmons’ Laden war weiter draußen, in Mission, etwa zwei Stunden Fahrzeit. Deshalb bat Striker eine Polizeikollegin in Abbotsford, Janet Jacobsen, Simmons auf Herz und Nieren zu checken. Clayfield wiederum war mitten im Herzen der Altstadt. Franklin Street, 1500 Blocks.
    Schon die Location machte Sheldon Clayfield zum Ziel Nummer eins.
    Striker loggte sich bei CABS ein – dem Criminal Automated Booking System –, gab den Namen ein und bekam Clayfields Polizeifoto eingeblendet. Ein blasser, hagerer Mann starrte ihn an, gut in den Fünfzigern. Tiefe Falten hatten sich um Augen und Mund eingegraben, seine schwarz gefärbten Haare waren an beiden Seiten wie Falkenschwingen hochgekämmt – der lächerliche Versuch, seine kahlen Stellen zu kaschieren.
    Â»Wer ist das?«
    Striker verrenkte sich fast den Hals. Felicia war hinter ihn getreten.
    Â»Wenn wir Glück haben, ist das der Kerl, der unsere geklaute Karre aufgemotzt hat.« Striker rieb sich mit den Händen durchs Gesicht, er fühlte, wie sein Blutdruck anstieg.
    Â»Bist du okay?«, wollte sie wissen.
    Â»Mmh … ist eben einfach ein bisschen viel.«
    Â»Entspann dich.«
    Â»Erst mal können vor Lachen. Wir haben einen Haufen Ermittlungen vor uns, die alle in unterschiedliche Richtungen laufen. Wie wenn einer ein Säckchen Murmeln fallen lässt, und die Dinger trudeln überallhin.«
    Â»Wir arbeiten alles systematisch ab.«
    Ihre Gefasstheit regte ihn auf. Sah sie denn nicht, welche Lawine da auf sie zurollte? Er begann, die Probleme an seinen Fingern abzuzählen. »Erstens haben wir einen noch nicht identifizierten Schützen, dem die Visage weggeblasen wurde. Zweitens können wir Weißmaskes Tattoos nicht näher bestimmen. Drittens haben wir drei Kids, von denen wir zwar wissen, dass sie definitiv Zielscheiben waren – wir tappen aber weiterhin im Dunkeln, weshalb es ausgerechnet sie traf. Viertens müssen wir dringend den Typen ausfindig machen, der das Geheimfach gebaut hat. Und fünftens haben wir immer noch nicht die Audioauswertung aus der Schule, weil der verdammte Laroche querschießt. Und jetzt zu Rotmaske. Wir haben keinen Schimmer, wo er ist oder wann er das nächste Mal zuschlagen wird.«
    Â»Bislang lässt sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, ob Rotmaske nicht doch Leung

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