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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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Zigarrenqualm. Noch stärker als unten das Hasch. Hier war jemand. Und zwar heute.«
    Unvermittelt vernahm Striker das leise Brummen eines Ventilators. Als er sich suchend umschaute, fiel sein Blick auf ein Computerterminal, das am anderen Ende des Schreibtisches stand. Eine kleine blaue Leuchtdiode zeigte an, dass das Gerät betriebsbereit war. Er umrundete das wuchtige Holzmöbel, betrachtete den dunklen Monitor. Er bewegte die Maus, woraufhin der Bildschirmschoner deaktiviert wurde und mitten auf dem Bildschirm eine Zeile aufblinkte.
    KillDisk complete. Drive Override 100 %.
    Der Detective ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte zwar keine Ahnung, was sich auf der Disk befunden hatte, aber der Inhalt wäre zweifelsfrei von nicht unerheblicher Bedeutung gewesen. Kompromittierende, verdammt überführende Beweise.
    Wieder ein vermasselter Link in ihrem Fall.
    Felicia seufzte frustriert. »Wir sind mal wieder zu spät gekommen.«
    Â»Vielleicht kann der gute Ich noch irgendwas Brauchbares herausholen.«
    Felicia forderte über Handy Verstärkung an – Streife, Spurensicherung und die Techniker. Während sie mit der Einsatzleitung verhandelte, meldete sich Strikers Blackberry. Er schaute auf das Display, in der Hoffnung, Courtneys Namen zu sehen. Stattdessen war es Ichabods Nummer. Er hob das Handy an sein Ohr. »Haben Sie positive Neuigkeiten für mich, Ich?«
    Â»Wie man’s nimmt«, erwiderte Ich. »Jedenfalls hab ich die Audioaufzeichnung von der Schule fertig.«
47
    Eine halbe Stunde später parkten die beiden Detectives vor der Technischen Abteilung auf der Tenth Avenue. Das alte Gebäude mit seinem abblätternden Putz sah aus, als könnte es jeden Augenblick zusammenbrechen. Der Bau war nicht erdbebensicher, und das in einer Stadt, unter der es verdächtig brodelte. Striker schwang sich aus dem Wagen und blickte in eine der Überwachungskameras, die auf ihn gerichtet waren.
    Er fragte sich häufiger, ob überhaupt jemand vor dem Monitor saß.
    Felicia knallte die Wagentür zu. Warf sich ihr Sakko über die Schulter und musterte Jacob aus schönen, müden Augen. »Irgendeine Vorstellung, worauf Ich gestoßen sein könnte?«
    Â»Auf irgendwas Bedeutsames. So viel hab ich aus seiner Stimme raushören können.«
    Er lief die Fronttreppe hinauf, verschaffte sich mit seiner ID-Card Zutritt zum Foyer und zeigte dem diensthabenden Sicherheitsbeauftragten in dem Kabuff hinter der Panzerglasscheibe seine Dienstmarke. Die Tür zum Allerheiligsten schwang leise surrend auf. Er glitt ins Innere, Felicia direkt hinter ihm.
    Die Technische Abteilung war im Grunde genommen das Auffanglager des Dezernats. Es beherbergte alles von der Technischen Forensik über Organisiertes Verbrechen, Drogenfahndung bis hin zum SEK. Jede dieser Abteilungen drängte schon seit Langem auf besseres Equipment und eigene, modern ausgestattete Dienststellen, aber Steuerausfälle, Budgetkürzungen und stagnierende Wirtschaft zwangen sie, sich mit dem zu bescheiden, was sie hatten.
    Und das war nicht viel.
    Striker stapfte über den abgetretenen braunen Teppichboden, der nach Zigarettenrauch stank, obwohl seit mittlerweile über zehn Jahren absolutes Rauchverbot galt. Die Wände waren keinen Deut besser. Das abgetönte Weiß war inzwischen nikotingelb. Die meisten Türen waren mit herkömmlichen Schlössern versehen statt mit moderner Sicherheitstechnik. Alles mutete irgendwie angeranzt an. Und trotzdem funktionierte der Laden.
    Hohe alte Schule eben.
    Sie bogen um die Ecke und standen vor der Tür mit der Aufschrift Forensische Audioabteilung , auch bekannt als The Matrix, vornehmlich bei den Kollegen, die dort arbeiteten. Und das waren im Wesentlichen Ichabod und sein unsichtbarer Klon Bernard, ein Typ, den noch niemand jemals gesehen hatte. Striker machte sich gar nicht erst die Mühe anzuklopfen. Er riss die Tür auf und platzte in den Raum.
    Das Büro war winzig, vielleicht drei mal vier Meter. Und wirkte noch beengter durch den großen Pfeiler, der mitten im Raum aufragte. An einer Seite klebte ein Plakat mit einem Soldaten, der aus einem grünen Emaillebecher trank. Darunter stand: Halt die Klappe, trink dir einen und warte gefälligst hier, du Arschloch!
    Rechts und links von dem Pfeiler schlossen sich Regale an, auf denen winzige Geräte pausenlos blinkten und piepten. Eine Maschine knatterte dermaßen

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