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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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sie seinen Schatten und japste erschrocken. Fuhr herum. Schrie und riss abwehrend die Arme hoch …
    Rotmaske zog ihr den Griff seiner Waffe quer übers Gesicht.
    Patricia Kwan stürzte, streifte im Fall hart den Sekretär. Sie schlug auf dem Boden auf, ihre Augen wirr vor Panik, ihr Gesicht blutverschmiert. Als sie mühsam zu sprechen begann, spuckte sie drei Zähne aus.
    Â»Was … bitte … wollen Sie von mir?«
    Â»Wo ist Tochter?«
    Â»Was?«
    Â»Wo ist Riku Aiyana Kwan?«
    Patricia Kwans Augen weiteten sich, sie wurde blass und stolperte zurück.
    Rotmaske folgte ihr, kontrollierte sie mit seiner Präsenz. Plötzlich begann der Raum sich vor seinen Augen zu drehen. Ihm wurde heiß, glutheiß, sein Kopf schwebte, als könnte er jeden Moment von seinem Hals abheben.
    Â»Stopp«, befahl er. »Stehen bleiben. Flüchten ist sinnlos.«
    Patricia setzte zum Tisch, und Rotmaske ahnte schließlich, was sie vorhatte. Sie wollte nicht fliehen, sie wollte zum Telefon. Er griff nach ihr, wollte sie packen, doch sie war schneller. Sie drückte auf die Notruftaste.
    Scheiße, der Anruf ging durch.
    Mit einem wütenden Aufschrei riss er das Telefon von der Wand.
    Â»Ich hab eben die Polizei benachrichtigt«, sagte sie überflüssigerweise.
    Er drängte näher. »Wo ist Riku Aiyana Kwan?«
    Die Frau wich zurück, Rotmaske griff nach ihr. Er stolperte über einen Gegenstand und strauchelte. Als die Waffe losging – die Wucht der Explosion einer .40er erschütterte den Raum –, war er sich nur vage bewusst, dass er auf sie geschossen hatte.
    Der ohrenbetäubende Knall echote von den Wänden.
    Jemand schrie. Sie schrie.
    Er rappelte sich auf. Wankte vorwärts, packte Patricia Kwans langen schwarzen Pferdeschwanz und zerrte sie in Sitzposition.
    Â»Bitte …«
    Â»Wo ist Riku Aiyana Kwan? Sagen mir, wo Tochter ist, und sie wird nicht leiden; nichts sagen – und sie wird viel leiden.«
    Patricia Kwan begann zu weinen. »Bitte, o Gott, bitte, ich werde alles tun …«
    Â»Diskussion nicht erlaubt.«
    Er wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von den Brauen, glaubte erneut, dass die Wände sich auf ihn zubewegten. Die Wundinfektion war weit fortgeschritten. Die Zeit lief ihm davon. Er packte Patricias rechte Hand, schlug sie hart auf den Wohnzimmertisch, drückte ihr die Pistole in die gespreizten Finger, dass ihr der Stahlknauf ins Fleisch drückte.
    Er musterte sie eindringlich.
    Â»Ich frage Sie zum letzten Mal, Patricia Kwan.«
    Â»Nein … bitte!«
    Â»Wo – ist – Riku – Kwan?«
49
    Eine eisige Klammer legte sich um Strikers Herz. Rotmaske war seit über vierundzwanzig Stunden flüchtig, und er hatte es die ganze Zeit auf dieses Kwan-Mädchen abgesehen. Langjährige Berufserfahrung sagte Striker, dass für das Mädchen jede Hilfe zu spät käme, dennoch gehörte er nicht zu den Menschen, die vorzeitig aufgaben.
    Â»Das Haus der Kwans«, rief Striker nervös zu Ich. »Geben Sie das über Funk durch – sagen Sie denen, sie sollen sämtliche verfügbaren Einheiten hinschicken.«
    Dann schwang Striker sich in seinen Dienstwagen und startete. Eine kurze Computersuche ergab, dass die Kwans in Kitsilano wohnten. Das Viertel war zum Glück nicht allzu weit von der Technischen Abteilung entfernt.
    Er brauste los. Und landete mitten im dicksten Berufsverkehr. Er stellte Blaulicht und Sirene an, lavierte sich an den Staus vorbei.
    Vor Kitsilano nahm der Verkehr ab. Um den Schützen nicht zu warnen, stellte Striker sein Equipment aus. Er parkte den Wagen an der nächsten Bushaltestelle auf der Trafalgar. Die Wartenden beobachteten fassungslos, wie er aus dem Auto schoss und lossprintete.
    Drei Blocks weiter fiel ihm etwas auf, das ihn stutzig machte.
    Am Straßenrand, drei Häuser vom Anwesen der Kwans entfernt, parkte ein blauer Toyota Camry. Marke und Modell interessierten ihn weniger, dafür aber der Zustand der Fahrertür. Das Schloss war aufgebrochen worden, und beim Näherkommen entdeckte Striker die losen Kabel, die aus der Zündung hingen. Auf den sandfarbenen Bezügen waren dunkle Flecken.
    Blut.
    Striker trat von dem Wagen weg und inspizierte die nähere Umgebung. Das Haus der Kwans war das dritte in der Reihe. Flachbungalow, der für Kitsilano typische Baustil, der dunkelgrüne Fassadenanstrich passte zu den

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