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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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nicht deins genommen?«, frage ich Adam.
    »Weil das schmutzig ist«, erwidert er frech.
    Ich wappne mich, mir den Hund zu schnappen, sollte er unseren Gast belästigen, doch Lucky ignoriert Guy, und Guy nimmt wiederum keine Notiz von ihm. Mir fällt ein Stein vom Herzen – denn nachdem ich Luckys Bellen gehört hatte, befürchtete ich schon, er könnte sich als Nervensäge entpuppen.
    »Jetzt, da du dich um einen Hund kümmern musst, wirst du wohl einen Teilzeitjob brauchen, junger Mann«, meine ich zu Adam.
    »Ich?« Adam schaut mich an.
    »Du wolltest dich doch als Zeitungsjunge bewerben, bevor wir hierherzogen«, erinnere ich ihn.
    »Du kannst bei mir arbeiten«, schlägt Guy vor. »Ich kann gelegentliche Hilfe beim Melken gut gebrauchen.«
    Ich sehe, dass Adam sich nicht sicher ist.
    »Es gibt hier in Talyton St. George nicht viele Jobs für Teenager«, fährt Guy fort. »Als ich so alt war wie du, konnte ich etwas zusätzliches Taschengeld immer gut gebrauchen.«
    »Ich dachte, ich könnte für dich arbeiten, Mum«, sagt Adam.
    »Eines Tages vielleicht, aber jetzt kann ich es mir noch nicht leisten, dich zu bezahlen.«
    »Vielleicht kannst du an der Kasse bei Co op arbeiten, oder während des Sommers im Gartencenter bedienen.«
    »Was denn bedienen? Irgendwelche Gartengeräte?«, fragt Sophie.
    »Nein«, sagt Guy. »Die Besucher des Cafés dort«, sagt Guy lächelnd. »Ach ja, und manchmal braucht auch die Hühnerfarm Hilfe beim Einsammeln der Eier, aber nicht regelmäßig. Im Gegensatz zum Melken bei mir. Das wäre ein- bis zweimal die Woche, je nachdem, wie du es einrichten kannst. Du musst dich aber schon einbringen – die Kühe müssen dich kennenlernen, um Vertrauen zu dir zu fassen. Sie sind nun mal keine Maschinen, sie haben Gefühle.«
    »Was für Gefühle hat denn bitte eine Kuh?«, fragt Adam skeptisch.
    »Ungefähr die gleichen wie wir, würde ich sagen. Kühe können glücklich und traurig sein. Im Winter bleiben sie im Stall – ansonsten würden sich die Felder in eine einzige Matschlandschaft verwandeln, wodurch es im Frühling kein Gras gäbe. Wenn sie dann wieder raus dürfen, drehen sie durch, hüpfen und tanzen herum wie kleine Kinder nach Schulschluss.«
    »So etwas tue ich nicht«, stellt Sophie fest und unterstreicht damit, über den Status eines »kleinen Kinds« hinaus zu sein.
    »Also, was hältst du von meinem Vorschlag?«, fragt Guy schließlich.
    Das wird er nie tun, denke ich. Der ganze Dreck und dieses frühe Aufstehen. Doch Adam überrascht mich.
    »Ich werd’s versuchen«, sagt er, und die beiden besiegeln ihre Abmachung mit einem Handschlag.
    Guy und die Kinder haben den restlichen Kuchen verputzt, und mir fällt ein, dass ich mehr Eier brauche, was mich auf das Thema einer eigenen Hühnerschar bringt.
    »An wie viele haben Sie denn gedacht?«, fragt mich Guy.
    »Oh, ich weiß nicht – drei? Für den Anfang.«
    »Drei? Das ist für Sie eine Hühnerschar?« Guy lacht in sich hinein. »Fangen wir mal ganz vorne an – wie viele Eier brauchen Sie denn, sagen wir mal, pro Woche?«
    »Wie viele Eier legt denn so ein Huhn in der Woche?«, frage ich unwissend zurück. Summer, meine beste Freundin, hatte einmal Hühner in ihrem Garten hinterm Haus, doch sie legten kein einziges Ei, da der Fuchs sämtliche Hühner innerhalb einer Woche verspeiste.
    »Wenn sie anfangen zu legen, können Sie von einem Ei pro Tag ausgehen«, sagt Guy. »Das macht also bei drei Hühnern …«
    »Einundzwanzig Eier«, wirft Georgia ein. »Das sind aber viele Eier.«
    »Sie müssen mehr als das in einer Woche verbrauchen, aber vergewissern Sie sich, was der Gesetzgeber hinsichtlich der Verwendung Ihrer eigenen Eier für die Kuchen, die sie verkaufen wollen, vorschreibt«, gibt Guy zu bedenken.
    »Noch mehr Papierkrieg.«
    »Wenn Sie also zehn oder zwölf Hennen kaufen … Schon gut – ich werde sie Ihnen besorgen. Von dem Hof, wo ich auch meine herhabe.«
    »Das müssen Sie nicht«, wende ich ein, weil ich mich ihm nicht weiter verpflichtet fühlen möchte.
    »Ich werde sehen, was sie dahaben, wenn ich das nächste Mal vorbeifahre, was voraussichtlich nächstes Wochenende sein wird.«
    »Aber da sind wir bei Daddy«, jammert Sophie. »Das ist nicht fair.«
    »Guy tut uns einen Gefallen«, stelle ich klar.
    »Einem geschenkten Gaul – nun, in diesem Fall Henne – guckt man nicht ins Maul«, bemerkt Adam.
    »Ist es denn fair, den Hühnern ihre Eier wegzunehmen?«, fragt Georgia.
    Guy sieht mich mit einem

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