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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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kommen.
    »Donald«, ruft sie und der große braune Hund erhebt sich von seinem Platz in der Ecke des Zimmers. Er trottet hinüber zu Wendy, ohne uns zu beachten. Seine Augen ruhen auf ihr, und er steht mit heraushängender Zunge da. Aus seinem offenen Maul beginnt Sabber zu laufen.
    »Er ist süß«, sagt Georgia. »Und sieht aus wie Scooby-Doo.«
    »Ist er freundlich?«, fragt Adam.
    »Er ist eher schüchtern«, erwidert Wendy.
    »Er ist zu groß, und ich möchte diesen Sabber nicht überall im Haus haben«, wende ich ein, woraufhin Wendy beleidigt aussieht, als ob ich eines ihrer Kinder kritisiert hätte. »Ich bin mir sicher, er ist ein sehr netter Hund«, fahre ich fort. »Doch ich habe an etwas Kleineres gedacht.«
    Wendy stellt uns daraufhin den Labrador vor, der fünf Jahre alt ist und ziemlich ruhig. Die Mädchen mögen ihn, aber bei Adam springt nicht der Funke über.
    »Ich möchte sie alle mitnehmen«, sagt Georgia. »Ich kann mich nicht entscheiden – es ist zu schwierig.«
    »So geht es mir auch«, pflichtet ihr Wendy bei. »Jetzt habe ich nur noch einen für euch übrig. Ich gehe und hole ihn – er ist nach draußen in den Garten gelaufen und hat sich wieder ausgesperrt.« Sie kehrt mit einem Hund in ihren Armen zurück, der so groß ist wie ein Jack Russell. Dunkle Augen starren uns durch graue Fransen an, und dann beginnt der strähnige Schwanz zu wackeln. »Das ist Lucky«, stellt Wendy uns den Hund vor und setzt ihn auf den Boden.
    Er geht, aus welchem Grund auch immer, schnurstracks auf Adam zu, springt auf seinen Schoß, richtet sich auf und beginnt, Adams Gesicht abzulecken.
    »Hallo Lucky«, sagt er strahlend, und mein Herz schmilzt.
    »Was ist seine Geschichte?«, frage ich.
    »Wir wissen nur wenig über ihn. Er ist ungefähr drei Jahre alt und kastriert.«
    »Was ist das?«, fragt Sophie.
    »Er hat keine Eier mehr«, meint Adam lässig, »kann also nicht mehr Vater werden.«
    »Ich erkläre es dir später«, sage ich zu Sophie, während Wendy fortfährt. »Er mag Kinder – das haben wir festgestellt, aber der Rest seiner Geschichte ist nicht bekannt. Er ist seit ein paar Monaten bei mir – die Polizei fand ihn auf dem Standstreifen der M5 zwischen hier und Exeter. Ein Autofahrer gab zu Protokoll, er hätte gesehen, wie ein Hund aus einem Lastwagen geworfen worden sei.«
    »Wieso macht jemand so etwas?«, frage ich entsetzt.
    »Menschen tun die schlimmsten Dinge.« Ich bemerke, wie Wendy Tränen in die Augen schießen, bevor sie sich wieder fasst. »Ich kann die Gründe nachvollziehen, warum sie ihre Hunde nicht mehr halten können – Arbeitslosigkeit, Trennungen –, aber ich wünschte mir, sie kämen sofort zu uns.«
    Ich bemerke, wie Sophie auf das Wort Trennungen reagiert, und weiß, dass sie die von David und mir noch nicht verkraftet hat.
    »Na, dann sind wir genau das Richtige für Lucky«, wirft Adam ein und knuddelt den Hund. »Unsere Familie ist bereits auseinandergebrochen, und Mum kann nicht gekündigt werden, da sich Mum gerade selbständig gemacht hat, sie verkauft Kuchen.«
    »Oh, das ist ja wunderbar«, bemerkt Wendy und dreht sich zu mir um. »Ich meine mit den Kuchen …, natürlich nicht mit der Trennung. Ich frage mich, ob Sie vielleicht bereit wären, einen Ihrer Kuchen für unseren Kuchenverkauf zu spenden – die Tierhilfe von Talyton sammelt Geld, um unsere bestehenden Notunterkünfte zu unterhalten, und will Land kaufen, um dort ein Heim für die Tiere zu bauen. Das letzte brannte leider ab.«
    »Natürlich«, versichere ich. »Lassen Sie mich wissen, wann Sie ihn brauchen.«
    »Der arme Kerl! Hat man ihm wehgetan?«, fragt Georgia und lenkt das Gespräch wieder auf Luckys Geschichte.
    »Er war ein Glückspilz – deswegen auch sein Name. Außer ein paar Schnittwunden und blauen Flecken hatte er nichts. Ach ja, und Flöhe, aber gegen die haben wir ihn behandelt.« Wendy lächelt. »Er ist zwar kein Hingucker, aber er hat ein freundliches Wesen.«
    Lucky ist zweifelsohne unser Hund. Ich fülle das Adoptionsformular aus, zahle eine Spende, und Lucky gehört uns.
    »Die Impfungen müssen noch aufgefrischt werden und der Hund gechipt«, lässt Wendy uns wissen. Beides hört sich für mich teuer an. »Das ist der beste Weg, sich einen Hund auszusuchen«, fügt sie hinzu, als wir gehen. »Man lässt ihn entscheiden.«
    »Genau das habe ich heute Morgen gesagt«, bemerkt Georgia.
    »Und wie immer hast du Recht, Schwesterlein«, ertönt es von Adam mit ironischem

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