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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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zwischen dem Haus und einer baufälligen Scheune befindet sich ein Tor mit fünf Querstreben, das zu einem Hof führt, um den drei Ställe und ein Lattenzaun mitsamt Tor verlaufen und an den sich die Koppel anschließt.
    »Er hat Bedenken, was die Sofas betrifft«, meint Dad weiter und zieht ein Taschentuch aus seiner Hosentasche, um sich damit die Brille zu putzen.
    »Was willst du damit sagen? Er hat sie ja wohl nicht in London gelassen, oder?«
    »Nein.« Dad setzt die Brille wieder auf. »Es ist nur so, dass die Türen vom Haus eher schmal sind und deine Sofas eher breit.«
    »Können wir vielleicht ein Fenster herausnehmen?« So weit ich mich erinnern konnte, hatte ich so etwas schon einmal im Fernsehen gesehen.
    »Auch die Fenster sind eher winzig«, erwidert Dad. »Und ich gehe nicht davon aus, dass wir die Sofas auseinandernehmen können. Es wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als sie in die Scheune zu stellen, abzudecken und eine neue Couchgarnitur zu kaufen.«
    Mir wird schwer ums Herz. Noch eine Ausgabe, mit der ich nicht gerechnet habe. So wie die Kosten für die Wartung des AGA und die Reinigung der Schornsteine, die ich noch vor unserem Einzug bezahlen musste.
    »Worauf sollen wir dann sitzen?«, stöhne ich.
    »Auf unseren Hintern«, lautet Adams Kommentar.
    »So etwas sagt man nicht, das ist unhöflich«, meint Sophie mit erhobenem Zeigefinger zu ihrem großen Bruder.
    Mein Vater grinst. »Na, viel Zeit zum Hinsetzen werden wir nicht haben. In diesem Haus steckt noch einiges an Arbeit, bevor es wieder ganz in Schuss sein wird.« Dabei wandert sein Blick kurz zu den Sichtbalken über unseren Köpfen. »Ich hoffe, du hast dir hiermit nicht zu viel zugemutet.«
    »Aber du magst es, oder?«, frage ich ihn besorgt. »Und denkst du auch, dass es sich am Schluss lohnen wird?«
    »Ich finde es toll, Jennie«, bemerkt meine Mutter und hakt sich bei mir unter. »Ich wünschte, dein Dad und ich hätten den Mut gehabt, von London wegzuziehen, als wir so alt waren wie du. Ich hätte ein Haus wie dieses geliebt. Es ist so romantisch, wie aus einem Märchen.«
    »Nur ohne den gut aussehenden Prinzen«, meine ich trocken.
    »Das kannst du noch gar nicht wissen«, sagt meine Mutter.
    Doch, kann ich, denke ich, und meine Brust zieht sich schwermütig zusammen. Seit David mich verlassen hat, gibt es für mich keine Prinzen mehr. Ich fühle mich immer noch fürchterlich im Stich gelassen. Die Prinzessin – denn als solche behandelte mich David anfangs – wurde zusammen mit ihren drei Kindern sitzen gelassen und aus dem Königreich verbannt. Nun gut, es handelt sich bei meiner Geschichte halt um ein modernes Märchen ohne Happy End, in dem wir uns das Sorgerecht teilen und ich beschlossen habe, wegzuziehen.
    »Kommt, ich führe euch schnell durchs Haus, damit ihr wisst, wo alles ist«, sage ich und wechsle das Thema. Ich hebe die Kühltasche und Kuchenträger hoch und gehe mit ihnen durch das nächste Zimmer, eine Art Vorraum mit einer Treppe, die nach oben zum Treppenabsatz führt und von dort aus in die Küche, mein Lieblingszimmer. Sie ist riesig und hat sowohl nach vorne als auch nach hinten Fenster. Durch das vordere Fenster blickt man auf den verwilderten Garten, die Straße und weite Felder, durch das hintere auf noch mehr verwilderten Garten. In der Steinnische, in der sich einmal ein offener Kamin befand, steht ein alter, wie mir jedoch versichert wurde, perfekt funktionierender AGA . Rechts davon ist ein Loch im Mauerwerk, an das der noch originale Brotofen angeschlossen ist, der anscheinend jedoch schon jahrelang nicht mehr benutzt worden ist.
    Mein Vater geht hinüber zur Klöntür am hinteren Ende, öffnet den oberen Teil und lässt die nachmittägliche Sonne herein, die quer über den Steinfußboden scheint.
    »In dieser Küche wirst du viele Kuchen backen können«, versichert er mir.
    »Genau das habe ich vor«, sage ich. Jennie’s Cakes. Ich sehe schon alles vor mir. Ein riesiger Tisch aus Eiche in der Mitte, auf dem sich Abkühlgitter mit wahren Kalorienbomben stapeln: gefüllte Windbeutel, Schokoladenplätzchen, Cupcakes, Teebrot, Zitronenkuchen. Ich male mir aus, wie ich ein Heft durchblättere – natürlich eins mit einem dekorativen Einband, das zu einem Leben auf dem Land passt – voll mit Aufträgen. Ich stelle mir vor, wie ich für einen Kunden einen dreistöckigen, mit Brandy getränkten üppigen englischen Früchtekuchen aus der Speisekammer hole, um ihn ein paar Tage vor dem

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