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Schock

Titel: Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter Evan
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vermutete, im Badezimmer. Er nahm an, daß sie vorhatte, ein Pessar zu benutzen – ein Wissen, das ihn aus der Fassung brachte. Gerade das hatte er nicht von ihr erwartet – weder den erfahrenen Umgang mit Gummi und Schutzcreme, noch die kaltblütige Heftigkeit, die er in ihrem Gesicht, in den Bewegungen ihres Körpers zu spüren glaubte und die ihm Unbehagen bereitete. Er ging in das andere Zimmer. Das Bett war noch nicht gemacht, die Laken von der letzten Nacht verwühlt. Es schien sich um ein kombiniertes Schlaf- und Wohnzimmer zu handeln. Bücherregale an einer Wand, ein Plattenspieler, ein Stapel Platten auf dem Fußboden. Auf einem Bord neben dem Bett stand das gerahmte Foto eines Jungen in offenem weißem Hemd. Ohne es sich erklären zu können, war er überzeugt, daß es ihren Bruder darstellte. Er ließ sich auf der Bettkante nieder, zog die Schuhe aus und legte den Kopf auf ihr lippenstiftfleckiges Kopfkissen.
    Er hoffte nur, daß sie nicht nackt hereinkäme. Er war sicher, wenn sie nackt hereinkäme, würde er den Raum sofort verlassen. Aus dem Badezimmer hörte er Wasser rauschen, dann Stille. Sie zieht sich aus, dachte er, und plötzlich betrübte ihn das übertrieben Theatralische des Ganzen, der Aufbau des Bühnenbildes, die Kostümierung der Schauspieler; so war es damals mit Doris nicht gewesen. Er schloß die Augen und wartete. Er hörte, wie die Badezimmertür aufging und dann von ihr ganz vorsichtig geschlossen wurde; dann hörte er das Tappen ihrer nackten Füße auf dem Linoleum der Küche. Sie blieb am Bett stehen; er öffnete die Augen.
    Sie hatte den Pferdeschwanz gelöst, ihr Haar wellte sich sanft um ihr Gesicht, das Grün ihrer Augen, die Blässe ihrer Wangen betonend. Sie hatte den schwarzen Rock, die Strumpfhose, die hochhackigen Schuhe ausgezogen, war aber noch im Pullover; doch er sah, daß sie den Büstenhalter darunter ausgezogen und den Pullover dann wieder übergestreift hatte. Zum Pullover trug sie einen weißen, über dem Bauch flach anliegenden Baumwollslip, der ihre vollen Schenkel freiließ. Die schmalen Hüften vorgeschoben, hatte sie die bizarre Pose eines Fotomodells eingenommen; der Hügel ihrer Scham schien vergrößert, schien, einem inneren Drängen nachgebend, zu pulsieren. Er streckte die Hand aus, Handfläche nach oben, und griff ihr zwischen die Schenkel.
    »Du bist noch angezogen«, flüsterte sie.
    Sie fiel neben ihm aufs Bett, seine Hand krampfte sich hart zwischen ihre Beine. Sie entkleidete ihn schnell, mit dem ganzen Körper arbeitend, zahlreiche Funktionen gleichzeitig verrichtend – ihre Hände regten sich geschäftig, lösten, öffneten, streichelten, knöpften, reizten, ihre Lippen bedeckten seinen Mund und glitten dann, während sie sein Hemd aufknöpfte, über seinen Hals; ihre Schenkel drängten sich gegen seine rastlose Hand, ihr Rücken krümmte, verrenkte sich, sie streckte sich neben ihm, löste seinen Gürtel, ihre Hand stieß vor, blind wühlend, faßte ihn grob, heftig, besitzergreifend, befreite ihn unnachgiebig, und mit einem leisen, keuchenden Seufzer richtete sie sich halb auf. Ein Bein streckte sich plötzlich, mit dem Fuß seine Hose herabstreifend, das andere blieb gebeugt, ein weißes Knie, das sich gegen seine Brust stemmte, dann schlug sie sein Hemd auseinander und krümmte sich zusammen, um seinen Bauch zu küssen, seine Scham, sie küßte ihn mit offenem, nassem Mund, mit dem Fuß stieß sie seine Hose weg, mit den Händen zog sie ihren Pullover hoch, um ihre kleinen, vollkommenen Brüste, ihre runzligen Schulmädchenwarzen zu zeigen; Doris, dachte er, Doris. Sie streckte sich über ihn und schob die Hände unter den Gummi ihres Slips, zog ihn abwärts, über ihren flachen Bauch, ihren Nabel, befreite ihre Scham von seiner Hand, wand sich mit angezogenen Knien aus dem Slip und streckte sich dann wieder über ihn. Sie zögerte einen Augenblick, die Beine gespreizt, hob sich dann und sank in fordernder, fast bösartiger Erregung über ihn, zog ihn in sich hinein. »So«, sagte sie, »oh, so.«
    Er reagierte sofort, und im Augenblick seiner Reaktion hasste er sie ingrimmig, nahezu weinend in hilflosem Zorn. Doch sie fuhr in ihrer Bewegung erbarmungslos fort, die Worte »oh, so« lieblos wiederholend. Er half ihr nicht. Er war sicher, daß sie nicht befriedigt war, als sie schließlich innehielt; es kümmerte ihn nicht.
    Der Raum wurde still.
    Er lag erschöpft und zornig auf dem zerwühlten Laken.
    Er musterte sie schweigend. Ihre

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