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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sie meine Reifenspuren und fahren in die entgegengesetzte Richtung.«
    Sie drückte seinen Arm und kuschelte sich an ihn. »Und was hast du zum krönenden Abschluß parat?«
    »Nachdem ich dich mit meinem Können beeindruckt habe, werde ich dich jetzt mit meinem Charme becircen.«
    Sie warf ihm einen verschmitzten Blick zu. »Und was ist, wenn mir vor Angst jede Begierde vergangen ist?«
    »Ich kann in deinen Kopf gucken und erkennen, daß dem nicht so ist.«
    Maeve lachte. »Seit wann kannst du denn Gedanken lesen?«
    Pitt zuckte die Achseln und sagte leichthin: »Es ist eine Gabe.
    In meinen Adern fließt Zigeunerblut.«
    »Du bist ein Zigeuner?«
    »Laut unserem Stammbaum waren meine Vorfahren väterlicherseits Zigeuner. Sie sind im siebzehnten Jahrhundert von Spanien nach England ausgewandert.«
    »Und jetzt liest du aus der Hand und sagst die Zukunft voraus.«
    »Eigentlich wirkt sich mein Erbteil eher etwas anders aus, bei Vollmond zum Beispiel.«
    Sie schaute ihn argwöhnisch an, schluckte den Köder aber.
    »Und was geschieht bei Vollmond?«
    Er drehte sich um und sagte mit einem kaum wahrnehmbaren Grinsen: »Dann zieh’ ich los und raube Hühner.«
27
    Maeve starrte argwöhnisch in die Dunkelheit, als Pitt über eine unbefestigte Straße am Rande des Washington International Airport fuhr. Er steuerte einen uralten und offenbar leerstehenden Flugzeughangar an. Ringsum war kein anderes Gebäude zu sehen. Ihr wurde immer unwohler zumute, und als Pitt unter den schummrigen, gelblichen Lampen an einem hohen Laternenmast anhielt, rutschte sie unwillkürlich ein Stück tiefer in den Sitz. »Wo bringst du mich hin?« wollte sie wissen.
    Er blickte sie an, als verstünde er die Frage nicht recht. »Na, zu mir natürlich.«
    Sie verzog das Gesicht und schaute ihn mit mißbilligender Miene an. »In diesem alten Schuppen wohnst du?«
    »Was du hier siehst, ist ein historisches Bauwerk, als Wartungshalle für eine Fluggesellschaft errichtet, die längst das Zeitliche gesegnet hat.«
    Er holte eine kleine Fernbedienung aus der Manteltasche und tippte eine Zahlenkombination ein. Eine Sekunde später fuhr eine Tür hoch, hinter der sich, so jedenfalls kam es Maeve vor, ein gähnender Höllenschlund auftat, pechschwarz und unheilverheißend.
    Der Wirkung halber schaltete Pitt die Scheinwerfer aus, fuhr in die Dunkelheit hinein, schloß per Fernbedienung die Tür und blieb dann sitzen.
    »Na, was sagst du jetzt?« fragte er neckend.
    »Ich würde am liebsten um Hilfe schreien«, erwiderte Maeve, die zusehends verwirrter wurde.
    »‘tschuldigung.« Pitt gab eine weitere Zahlenkombination ein, und das Innere das Hangars erstrahlte im gleißenden Licht zahlreicher Neonlampen, die in regelmäßigen Abständen an der gewölbten Decke angebracht waren.
    Maeve sperrte vor Staunen den Mund auf, als sie all die unschätzbaren kostbaren Beispiele großer Ingenieurskunst sah, die glitzernde Kollektion klassischer Automobile, die Flugzeuge und den alten amerikanischen Eisenbahnwaggon. Sie erkannte zwei Rolls-Royces und ein großes Daimler-Kabriolett, doch die amerikanischen Wagen, die Packards, Pierce Arrows, Stutzes und Cords sagten ihr ebensowenig wie die europäischen Autos, die hier ausgestellt waren, darunter ein Hispano-Suiza, ein Bugatti, ein Isotta Fraschini, ein Talbot Lago und ein Delahaye.
    Bei den beiden Flugzeugen, die von der Decke hingen, handelte es sich um eine alte Ford-Trimotor und eine Messerschmitt Me-262, ein Jagdflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg. Es war eine atemberaubende Sammlung. Nur die auf einem rechteckigen Podest stehende schmiedeeiserne Badewanne, an der ein Außenbordmotor befestigt war, schien nicht recht hierher zu passen.
    »Gehören die alle dir?« stieß sie gepreßt aus.
    »Ich hatte die Wahl. Entweder das oder Frau und Kinder«, flachste er.
    Sie wandte sich um und legte kokett den Kopf zur Seite. »Du bist noch nicht zu alt für Frau und Kinder. Du hast bloß noch nicht die Richtige gefunden.«
    »Das trifft’s vermutlich.«
    »Pech in der Liebe?«
    »Der Pittsche Fluch.«
    Sie deutete auf einen dunkelblauen Pierce-Arrow-Wohnwagen. »Wohnst du da drin?«
    Er lachte und wies nach oben. »Dort, über der eisernen Wendeltreppe, ist meine Wohnung. Aber wenn du zu faul zum Hochsteigen bist, kannst du auch mit dem Aufzug fahren.«
    »Ich kann etwas Bewegung brauchen«, sagte sie.
    Er geleitete sie über die reich verzierte, schmiedeeiserne Wendeltreppe nach oben. Hinter einer Tür befand sich eine

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