Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
damit wir ihn rechtzeitig am Konvergenzpunkt versenken können.«
    »Nicht viel Spielraum, selbst wenn Sie einen Reflektor im Auge haben sollten«, beharrte Ames.
    »Wie tief muß er angebracht werden?« fragte Yeager Ames’ holographisches Ebenbild.
    Fast wie auf ein Stichwort tauchte eine hübsche Studentin, etwa Mitte Zwanzig, auf und reichte Ames einen Taschenrechner. Er tippte ein paar Zahlen ein, überprüfte das Ergebnis und blickte dann auf. »Wenn man alle möglichen Überlappungen berücksichtigt, aufgrund derer die konvergierenden Schallwellen an die Oberfläche gelangen könnten, sollte sich der Mittelpunkt des Reflektorschirms in einer Tiefe von einhundertsiebzig Metern befinden.«
    »Unser Hauptproblem dürfte die Strömung sein«, sagte Rudi Gunn. »Wir müssen den Reflektor runterlassen und dafür sorgen, daß er sich so lange nicht vom Fleck rührt, bis er die Schallwellen zurückgeworfen hat. Das wird der reinste Alptraum.«
    »Setzen Sie unsere besten Ingenieure darauf an«, befahl Sandecker. »Die sollen sich irgendwas einfallen lassen, wie man den Reflektor so aufhängen kann, daß er an Ort und Stelle bleibt.«
    »Woher wollen wir eigentlich wissen, daß die konvergierenden Schallwellen zum Ursprung, also nach Gladiator Island, zurückgeworfen werden?« fragte Yeager.
    Ames zwirbelte ungeduldig die Spitzen seines Schnauzers, die über den Bart herabhingen. »Wenn sich die Voraussetzungen für die Fortpflanzung der Schallwellen nicht ändern, also der Salzgehalt des Wassers, die Temperatur und die Schallgeschwindigkeit, sollte die Energie unmittelbar zum Ursprungsort zurückgeworfen werden.«
    Sandecker wandte sich an Yeager. »Wie viele Menschen leben auf Gladiator Island?«
    Yeager zog seinen Computer zu Rate. »Aufgrund der nachrichtendienstlichen Erkenntnisse, die wir über Satellitenaufnahmen gewonnen haben, leben etwa sechshundertfünfzig Menschen auf der Insel. Hauptsächlich Bergleute.«
    »Aus China importierte Arbeitssklaven«, murmelte Gunn.
    »Schädigen wir die Lebewesen auf der Insel nicht alle, auch wenn wir sie nicht umbringen?« sagte Sandecker zu Ames.
    Ein anderer Student überreichte dem Akustikexperten unverzüglich ein Blatt Papier. Er überflog es kurz und blickte dann auf. »Wenn unsere Berechnungen einigermaßen stimmen, dürften die am Konvergenzpunkt reflektierten Schallwellen der vier rund um den Pazifik ausgebeuteten Minen nur mehr achtundzwanzig Prozent ihrer ursprünglichen Energie besitzen, wenn sie auf Gladiator Island eintreffen. Menschen oder Tiere wären demnach nicht in Gefahr.«
    »Können Sie die gesundheitlichen Schäden einschätzen?«
    »Kopfschmerzen und Schwindelgefühl, dazu eine leichte Übelkeit. Mehr nicht.«
    »Schön und gut«, sagte Rudi Gunn mit einem Blick auf die Karten an der Wand. »Aber das nützt uns nichts, wenn wir nicht recht zeitig einen Reflektor an Ort und Stelle ausbringen können.«
    Sandecker trommelte gedankenverloren mit den Fingern auf dem Tisch. »Womit wir wieder am Anfang wären.«
    Eine Frau, etwa Mitte Vierzig, die ein elegantes Kostüm trug, musterte nachdenklich eins der Schlachtengemälde des Admirals der Flugzeugträger
Enterprise
während der Schlacht um Midway.
    Sie hieß Molly Faraday und war einst Analytikerin bei der National Security Agency gewesen, ehe sie auf Sandeckers Drängen hin zur NUMA übergewechselt war, wo sie für die Koordinierung der nachrichtendienstlichen Erkenntnisse sorgte.
    Molly hatte karamelfarbenes Haar, braune Augen und sah großartig aus. Sie riß sich von dem Bild los, wandte sich an den Admiral und bedachte ihn mit einem ernsten Blick.
    »Ich glaube, ich weiß eine Lösung«, sagte sie ruhig und gelassen.
    Der Admiral nickte. »Schießen Sie los, Molly.«
    »Meines Wissens«, erklärte sie, »ist gestern der Flugzeugträger
Roosevelt
in Pearl Harbor eingelaufen, um Proviant zu fassen und einen der Aufzüge zu den Flugdecks reparieren zu lassen, ehe er zu der vor Indonesien liegenden Zehnten Flotte stößt.«
    Gunn warf ihr einen zweifelnden Blick zu. »Wissen Sie das ganz genau?«
    Molly lächelte ihn zuckersüß an. »Ich pflege nach wie vor meine Verbindungen zu den obersten Stabschefs.«
    »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen«, sagte Sandecker. »Aber solange wir keinen Reflektor haben, nützt uns auch der beste Träger nach Hawaii nichts.«
    »Die Idee mit dem Flugzeugträger kam mir bloß nebenbei«, erklärte Molly. »Ich dachte in erster Linie daran, daß es auf der Hawaii-Insel

Weitere Kostenlose Bücher