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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf treiben können.«
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    »Nur noch neun Tage«, erklärte Sandecker, den Blick auf die unrasierten Männer und abgespannten Frauen gewandt, die um den Tisch in seinem privaten Besprechungszimmer saßen. Der Raum, vor wenigen Tagen noch ein tadellos aufgeräumter, blitzblanker Versammlungsort für die engsten Mitarbeiter des Admirals, sah jetzt aus wie ein Generalstabsquartier auf dem Höhepunkt einer Schlacht. Fotos, Seekarten und hastig hingeworfene Skizzen hingen kreuz und quer an den mit Teakholz getäfelten Wänden; der türkisfarbene Teppichboden lag voller Papierfetzen, und der aus alten Schiffsplanken gezimmerte Tisch war mit Kaffeebechern und vollgekritzelten Notizblocks übersät. Dazu kamen eine ganze Batterie Telefone und ein Aschenbecher, in dem sich Sandeckers Zigarrenstumpen türmten. Er war der einzige Raucher im Raum, und die Klimaanlage lief auf Hochtouren, damit der Gestank abzog.
    »Die Zeit arbeitet gegen uns«, sagte Dr. Sanford Adgate Ames. »Bis zum Stichtag einen Reflektor zu bauen und ihn an Ort und Stelle zu montieren ist ein Ding der Unmöglichkeit.«
    Der Akustikexperte und seine studentischen Hilfskräfte konferierten mit Sandecker und seinen Leuten, als säßen sie am selben Tisch in der NUMA-Zentrale in Washington. Umgekehrt war es genauso. Sandecker und seine Fachleute saßen, so schien es, gemeinsam mit den Hilfskräften in Ames’ Arbeitsräumen.
    Modernste Technologie, in diesem Fall die sogenannte Video-Holographie, machte es möglich. Die Beteiligten auf beiden Seiten wurden mit herkömmlichen Mikrophonen und Kameras aufgenommen, die dabei entstandenen Bilder und Töne digitalisiert und als Lichtimpulse per Glasfaserkabel quer durchs ganze Land geschickt. Unter Einsatz der entsprechenden Computer ließen sich mit Hilfe der Photonik, wie diese Übertragung genannt wurde, Zeit und Raum überwinden.
    »Ein guter Einwand«, pflichtete Sandecker bei. »Es sei denn, wir können auf einen bereits vorhandenen Reflektor zurückgreifen.«
    Ames nahm seine blaugetönte Zweistärkenbrille ab und hielt sie ans Licht. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Gläser keinerlei Flecken hatten, setzte er sie wieder auf.
    »Meinen Berechnungen zufolge benötigen wir einen Parabolspiegel, der etwa so groß ist wie ein Baseballfeld, mit einem möglichst großen Abstand zwischen den einzelnen Schichten, damit die Schallenergie reflektiert wird. Ich wüßte nicht, woher Sie so etwas in der kurzen Zeit, die uns noch bleibt, nehmen wollen.«
    Sandecker blickte quer über den Tisch zu Rudi Gunn, dessen müde, rote Augen durch die dicke Brille übergroß wirkten.
    »Irgendeine Idee, Rudi?«
    »Ich bin sämtliche Möglichkeiten durchgegangen«, antwortete Gunn. »Doktor Ames hat recht. Eins steht ohne jeden Zweifel fest: Es ist gar nicht daran zu denken, daß wir rechtzeitig einen Reflektor bauen können. Damit bleibt uns nur eine Möglichkeit: Wir müssen einen bereits vorhandenen finden und nach Hawaii schaffen.«
    »Den muß man erst in seine Einzelteile zerlegen, dorthin verfrachten und dann wieder zusammenbauen«, sagte Hiram Yeager, der kurz von seinem Laptop aufblickte, über den er Zugang zu seinen Datenbanken im neunten Stock hatte. »Ich wüßte nicht, mit welchem Flugzeug man so ein sperriges Teil am Stück befördern könnte.«
    »Falls Sie irgendwo in den Vereinigten Staaten einen solchen Parabolspiegel finden sollten«, hakte Ames nach, »müßten Sie ihn per Schiff transportieren.«
    »Aber wie groß muß ein Schiff sein, das so ein Riesending befördern soll?« wandte Gunn ein.
    »Entweder ein Supertanker oder ein Flugzeugträger«, sagte Sandecker leise, als spräche er mit sich selbst.
    Gunn griff die Idee sofort auf. »Auf einem Flugzeugträger wäre genügend Platz, um einen Reflektor von der Größe, die Doktor Ames für nötig hält, zu transportieren und zu installieren.«
    »Die Geschwindigkeit unserer modernsten Flugzeugträger wird noch geheimgehalten, aber gewisse Verlautbarungen aus dem Pentagon deuten darauf hin, daß sie gut fünfzig Knoten laufen. Für die Überfahrt von San Francisco nach Honolulu bliebe also bis zum Stichtag noch genügend Zeit.«
    »Zweiundsiebzig Stunden«, sagte Gunn, »vom Ablegen bis zum Installieren.«
    Sandecker warf einen Blick auf seinen Schreibtischkalender, auf dem er jeden Tag einzeln ausstrich. »Damit verbleiben uns noch genau fünf Tage, in denen wir einen geeigneten Reflektor finden und ihn nach San Francisco schaffen müssen,

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