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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zeichnen. »Ich habe vor, die Schwimmkörper unseres Bootes unter den Kajütenaufbau von Yorks Boot zu montieren.
    Dann basteln wir uns aus Baumstämmen zur Stabilisation ein Paar Ausleger, und schon haben wir einen Trimaran.«
    »Sieht durchaus machbar aus«, stimmte Giordino zu.
    »Wir brauchen über hundertdreißig Quadratmeter Segelfläche«, fuhr Pitt fort. »Mast und Ruder haben wir.«
    Giordino deutete zu dem Zelt. »Yorks alte Dacron-Segel sind nach vierzig Jahren spröde und verrottet. Die werden von der ersten steifen Brise in Fetzen gerissen.«
    »Auch daran habe ich gedacht«, sagte Pitt. »Die alten polynesischen Seefahrer haben ihre Segel aus Palmwedeln gewoben. Meiner Ansicht nach müßten sich die belaubten Buchenzweige genausogut dafür eignen. Außerdem liegt auf dem Segelboot jede Menge übriges Tauwerk, das wir für die Wanten und zum Befestigen der Aus leger am Rumpf verwenden können.«
    »Wie lange wird es dauern, bis wir deinen Trimaran gebaut haben?« fragte Maeve, die statt Zweifeln allmählich Interesse zeigte.
    »Wenn wir Überstunden schieben, müßten wir meiner Meinung nach innerhalb von drei Tagen ein Boot zusammengezimmert haben und klar zum Ablegen sein.«
    »So schnell?«
    »Die Bauarbeiten sind nicht weiter schwierig, und dank Rodney York haben wir auch das nötige Werkzeug dazu.«
    »Segeln wir weiter nach Osten oder gehen wir auf Nordostkurs, in Richtung Invercargill?« fragte Giordino.
    Pitt schüttelte den Kopf. »Da wir Rodneys Navigationsgeräte und die Admiralitätskarten haben, sehe ich keinen Grund, weshalb wir nicht auf direktem Kurs nach Gladiator Island fahren sollten.«
    Maeve, deren Arme schlaff herabhingen, schaute ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Das«, versetzte sie fassungslos, »ist die verrückteste Idee, die du bisher gehabt hast.«
    »Mag sein«, sagte Pitt und schaute sie entschlossen an. »Aber ich finde, wir sollten unser Vorhaben zu Ende führen… deine Jungs retten.«
    »Klingt nicht schlecht«, warf Giordino ein, ohne zu zögern.
    »Ich hätte gern einen Revanchekampf mit King Kong, oder wie immer sich deine Schwester nennen mag, wenn sie nicht auf dem Schrottplatz ist und Autos zerquetscht.«
    »Ich stehe schon tief genug in eurer Schuld. Aber –«
    »Kein Aber«, sagte Pitt. »Was uns angeht, ist das beschlossene Sache. Wir schustern unser Boot zusammen, segeln nach Gladiator Island, schnappen uns deine Jungs und bringen uns im nächstbesten Hafen in Sicherheit.«
    »In Sicherheit bringen! Verstehst du denn nicht?« Ihre Stimme klang flehentlich, fast verzweifelt. »Die Küste der Insel besteht zu neunzig Prozent aus senkrecht abfallenden Klippen und steilen Felswänden. Die einzige Stelle, an der man landen kann, ist der Strand an der Lagune, und der wird schwer bewacht. Jeder Unbefugte, der zwischen dem Riff hindurchfahren will, wird beschossen. Mein Vater hat Verteidigungsstellungen anlegen lassen, die nicht einmal ein gut bewaffneter Sturmtrupp überwinden könnte. Wenn du das versuchst, bist du ein toter Mann.«
    »Kein Grund, sich aufzuregen«, entgegnete Pitt pfiffig.
    »Unbemerkt einschleichen und wieder abhauen ist eine Spezialität von Al und mir. Das gilt für Inseln ebenso wie für die Schlafzimmer fremder Frauen. Man muß nur Ort und Zeitpunkt richtig wählen.«
    »Das und eine Menge Hausarbeit«, fügte Giordino hinzu.
    »Vaters Patrouillenboote werden euch entdecken, ehe ihr auch nur in die Nähe der Lagune kommt.«
    Pitt zuckte die Achseln. »Nur keine Sorge. Ich habe ein bewährtes Hausmittel, mit dem man häßlichen alten Patrouillenbooten aus dem Weg gehen kann.«
    »Darf ich fragen, was das ist?«
    »Ganz einfach. Wir landen an einer Stelle, wo man am allerwenigsten mit uns rechnet.«
    »Ich glaube, die Sonne hat euch beiden das Hirn weichgekocht.« Sie schüttelte den Kopf. »Erwartet ihr etwa, daß Papa uns zum Tee bittet?« Einen Moment lang wurde Maeve von schweren Schuldge fühlen geplagt. Ihr war völlig klar, daß diese beiden unglaublichen Männer nur wegen ihr die schrecklichen Gefahren und Strapazen überstehen mußten, und trotzdem waren sie bereit, ihr Leben für ihre Zwillingssöhne Sean und Michael aufs Spiel zu setzen. Eine tiefe Niedergeschlagenheit, die rasch in Resignation umschlug, erfaßte sie. Sie ging zu Pitt und Giordino, kniete zwischen ihnen nieder und legte ihnen die Arme um den Hals. »Danke«, murmelte sie leise. »Womit hab’ ich das bloß verdient, daß ich zwei so wunderbare Männer

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