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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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es keinerlei Auflagen und Diktate mehr geben, um künstlich für eine giga ntische Nachfrage zu sorgen. Ihr habt auf Regierungen eingewirkt, bis sie Gesetze erlassen haben, die den freien Wettbewerb einschränken, damit ihr und nur ihr Diamanten vertreiben könnt. Gesetze, die einem verbieten, einen Diamanten zu verkaufen, selbst wenn man ihn auf dem eigenen Grund und Boden gefunden hat. Nur noch ein paar Tage, dann wird die große Illusion platzen, dann sind Diamanten keinen Pfifferling mehr wert.«
    »Uns können Sie nicht ausstechen«, sagte Strouser, der nur mühsam die Ruhe bewahrte. »Für uns ist es ein leichtes, Hunderte Millionen von Dollars auszugeben und Werbekampagnen zu starten, in denen der Zauber und die Einzigartigkeit von Diamanten herausgestrichen werden.«
    »Meinen Sie etwa, das habe ich nicht bedacht und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen?« Dorsett lachte. »Ich werde einen mindestens ebenso großen Werbefeldzug in die Wege leiten, in dem ich die vielseitige Verwendbarkeit von Buntedelsteinen herausstelle. Ihr macht Reklame für einen Diamanten, für einen Verlobungsring, während ich für ein ganzes Spektrum werbe, für ein neues Modebewußtsein, das sich auf Buntedelsteine gründet, ›farbenfroh wie die Liebe‹ wird das Motto meiner Kampagne sein. Aber das ist nur der Anfang.
    Darüber hinaus gedenke ich der breiten, unbeleckten Öffentlichkeit klarzumachen, wie selten Buntedelsteine im Vergleich zu den reichlich vorhandenen und damit billigen Diamanten sind. Mit dem Ergebnis, daß die Kunden kein Interesse mehr an Diamanten haben werden.«
    Strouser stand auf und warf seine Serviette auf den Tisch.
    »Sie gefährden die Existenz von Tausenden von Menschen«, sagte er unversöhnlich. »Man muß Sie daran hindern, den Markt zu zerstören.«
    »Seien Sie kein Narr«, sagte Dorsett und bleckte die Zähne.
    »Steigen Sie bei mir ein. Lassen Sie die Diamanten sein, verlegen Sie sich auf Buntedelsteine. Überlegen Sie es sich gut, Gabe. Farbe ist die Zukunft des Edelsteingeschäfts.«
    Strouser konnte mit Mühe und Not seinen Zorn im Zaum halten. »Meine Familie handelt seit Generationen mit Diamanten. Diamanten sind mein Lebensinhalt. Ich werde nicht mit dieser Tradition brechen. An Ihren Händen klebt Schmutz, Arthur, sosehr Sie sie auch maniküren lassen. Ich persönlich werde dafür Sorge tragen, daß man Sie mit allen Mitteln bekämpft, bis Sie auf dem Markt keine Rolle mehr spielen.«
    »Jeder Widerstand kommt zu spät«, erwiderte Dorsett kühl.
    »Sobald der Markt für Buntedelsteine bereitet ist, wird sich dieser Diamantenwahn über Nacht legen.«
    »Nicht, solange ich es verhindern kann.«
    »Was gedenken Sie denn zu unternehmen, wenn Sie von hier aufbrechen?«
    »Das Direktorium von Ihren Plänen verständigen und sofortige Gegenmaßnahmen einleiten, damit Ihnen der Wind aus den Segeln genommen wird, ehe Sie Ihren Plan in die Tat umsetzen können. Noch ist es nicht zu spät.«
    Dorsett, der sitzen geblieben war, blickt zu Strouser auf. »Das glaube ich nicht.«
    Strouser wußte nicht, was er damit meinte, und wandte sich zum Gehen. »Da Sie auf keinerlei Argumente hören wollen, habe ich nichts mehr zu sagen. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Arthur.«
    »Bevor Sie gehen, Gabe, habe ich noch ein Geschenk für Sie.«
    »Ich will nichts von Ihnen!« versetzte Strouser ungehalten.
    »Das hier wird Ihnen gefallen.« Dorsett lachte boshaft.
    »Vielleicht aber auch nicht, wenn ich’s mir recht überlege.« Er winkte mit einer Hand. »Jetzt, Boudicca, bist du dran.«
    Blitzschnell tauchte die große Frau hinter Strouser auf und drückte ihm unverhofft die Arme an den Leib. Der Diamantenhändler setzte sich einen Moment lang zur Wehr, gab dann nach und starrte Dorsett verständnislos an.
    »Was soll das? Lassen Sie mich sofort frei.«
    Dorsett schaute Strouser an und breitete entrüstet die Arme aus. »Sie haben nichts zu Mittag gegessen, Gabe. Ich kann nicht zulassen, daß Sie hungrig von hier weggehen. Sonst denken Sie noch, ich wäre ein schlechter Gastgeber.«
    »Sie müssen verrückt sein, wenn Sie meinen, Sie könnten mich einschüchtern.«
    »Ich will Sie ja gar nicht einschüchtern«, sagte Dorsett mit einem grausamen Grinsen. »Ich will Sie füttern.«
    Strouser wirkte wie betäubt. Ungehalten schüttelte er den Kopf und versuchte sich aus Boudiccas Griff zu befreien, aber vergebens.
    Auf Dorsetts Kopfnicken hin drängte Boudicca Strouser zum Tisch, packte ihn mit einer Hand

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