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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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abwägenden Blicke. »Du bist dir aber schon bewusst, dass auch ihre Gefühle zählen sollten? Es geht nicht nur um dein selbstsüchtiges Verlangen, dein ausschweifendes Leben und darum, deine hedonistischen Interessen weiterhin auszuleben, ohne sie zu hinterfragen. Eine strahlend schöne junge Frau aus guter Familie hegt ein romantisches Interesse an dir. Ich werde irgendwann aufhören müssen, deine Intelligenz zu verteidigen, solltest du diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen.«
    An dieser Aussage gab es so vieles, das er als beleidigend empfand, dass Robert nicht sicher war, welchen der sarkastischen Punkte er zuerst ansprechen sollte. Er öffnete den Mund, um zu seiner Verteidigung anzusetzen, doch dann schloss er ihn wieder.

    »Ich habe zuvor Blumen geschickt. Auf die Karte habe ich bloß NORTHFIELD geschrieben. Ihre Mutter wird glauben, sie kommen von mir. Rebecca wird hoffen, sie sind von dir.«
    »Bist du denn vollkommen verrückt geworden?«, brach es aus Robert hervor. »Halt dich aus der Sache raus.«
    »Robert, seit wir aus Rolthven heimgekehrt sind, warst du so verdrießlich, ich habe dich kaum wiedererkannt. Deine Laune ist so widerwärtig wie eine Pariser Gosse.« Damien lehnte sich in seinem Sitz zurück. »Gesteh es. Jeder hat es bemerkt. Brianna hat mich letztens in die Ecke getrieben, um mich auszufragen. Sieh mal, Bruder, du willst die Veränderung in deinem Leben nicht wahrhaben. Schön. Aber ich muss dir sagen, dass sich dein Leben bereits geändert hat. Wo ist der charmante, schalkhafte Robert Northfield, der mit leichtsinnigem Schwung durch sein Leben tänzelt und jede Nacht eine andere Frau mit ins Bett nimmt?«
    »Ich.Tänzle. Nicht.« Robert betonte jedes einzelne Wort.
    »Stimmt, nicht mehr. Ich würde sogar vermuten, dass du in letzter Zeit keine von diesen ach so willigen Schönheiten eingeladen hast, die sonst immer um deine Aufmerksamkeit buhlen.«
    »Wen ich ins Bett mitnehme, sollte nicht deine Sorge sein«, schoss Robert zurück.
    Das Problem war jedoch, dass Damiens Schlussfolgerung ziemlich klug war. Verdammt sollte er sein. Robert hatte seit jener verfluchten Hausparty keinen sexuellen Kontakt mit einer anderen Frau gesucht.
    Er war nicht in Stimmung gewesen. Allein das war für sein zügelloses Leben unnormal.
    »Du bist mein Bruder. Ich sorge mich um dein Glück, ob du mir diese Sorge erlaubst oder nicht.« Damien zupfte an seinem
Handschuh und blickte wieder zum Haus. »Überleg es dir. Wir kommen gemeinsam für einen nachmittäglichen Besuch. Rebeccas Mutter favorisiert mich als Verehrer, darum ist unsere Aufwartung willkommen. Es erlaubt sowohl ihr als auch Sir Benedict, sich an deine Gegenwart in ihrem Salon zu gewöhnen. In gewissem Sinne hast du damit den Fuß in der Tür, wenn du willst.«
    »Du kennst doch die Geschichte«, sagte Robert durch zusammengebissene Zähne. »Lieber Himmel, wenn ich durch diese Tür gehe, besteht die Möglichkeit, dass er mich gewaltsam nach draußen befördern lässt. Ich will weder mich – oder noch wichtiger, Rebecca – so einer Szene aussetzen.«
    »Ich bezweifle, ob das passieren wird.« Damien fuhr in gewohnt gleichgültigem Tonfall fort: »Ich würde außerdem vorschlagen, dass du morgen Abend auf dem Ball der Phillips wenigstens einen Walzer mit Miss Marston tanzt. Geh es einfach langsam an, diskret, sodass der Klatsch nicht gleich erblüht.Wenn du den Marstons das Gefühl gibst, ehrenvolle Absichten zu hegen, bin ich überzeugt, sie werden die Situation viel eher akzeptieren, als du denkst. Schließlich hätten sie ihre Tochter auch schon zuvor zu einer Heirat zwingen können, und sie haben es nicht getan. Das lässt mich glauben, dass sie in dieser Angelegenheit ihre Wahl zu respektieren bereit sind.«
    Robert dachte noch immer über Damiens einleitende Bemerkung nach. »Was lässt dich glauben, dass Sir Benedict mich nicht am Ohr aus dem Haus schleifen wird?« Er blickte seinen Bruder argwöhnisch an und fragte sich, was Damien in der letzten Woche unter Umständen im Schilde geführt hatte.
    »Vertrau mir.«
    »Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertraue …«

    »Robbie. Der Duke of Wellington zählt auf mein Wort, wenn das Leben Tausender Soldaten davon abhängt. Glaubst du nicht, mein Bruder könnte mir ein bisschen Vertrauen schenken?«
    Ein knappes Nicken war die einzig mögliche Antwort auf diese Frage. Robert saß einfach da und neigte seinen Kopf um eine Winzigkeit.
    »Wenn«, mit diesem Wort hob Damien einen

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